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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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glauben wollte, dann war Katy eine Zeitbombe, die darauf wartete zu explodieren, aber im Moment schlürfte sie ganz harmlos einen weiteren Löffel Cornflakes auf und lauschte der lebhaften Unterhaltung ihrer Eltern.
    Mary, die sich hektisch für die Arbeit fertigmachte, hatte noch ein paar Fragen, bevor sie bereit war, Bob zu geben, was er haben wollte.
    «Was meinst du, wie lange du brauchen wirst?» «Sechs Monate?» bot Bob.
    «Ich geb dir zwei», lautete Marys Gegenangebot.
    Bob hatte das Gefühl, daß er durchkam. «Na gut. Die Kreuzungen sind fast fertig, und ich habe bei diesem Geschäft mit Mr. Silverstein ein gutes Gefühl. Ich brauche nur einen Auftrag, Mundpropaganda besorgt den Rest.»
    «Okay, zwei Monate, aber es muß Teilzeit sein. In der Zwischenzeit mußt du ein bißchen Geld ranschaffen, sonst ist d.K.a.D.»
    Katy sah zu ihrem Vater, um seine Interpretation der kryptischen Abkürzung zu erfahren.
    «Frei übersetzt heißt das, äh, sonst ist     der»>, log er.
    «Abgemacht?» Mary brauchte sein Versprechen.
    Bob hob die Hand. «Bewerbungs texte gehen morgen raus.» «Und wenn du ein Jobangebot bekommst?» fragte Mary.
    «Ich nehme jeden Job, der mir angeboten wird. Ich geb dir mein Wort.»
    «Also gut. Zwei Monate. Mehr nicht. Aber Bob, hör zu.» An der Kürze ihrer Sätze wußte Bob, daß Mary es ernst meinte. «Du hast ein Diplom in Entomologie. Nutze es. Sieh zu, ob du eine Dozentenstelle finden kannst, irgendwas mit einem regelmäßigen Einkommen. Katy und ich haben es satt, von der Hand in den Mund zu leben.»
     
    «Tatsächlich?» fragte Katy. Begeistert umarmte Bob seine Frau.
    «Du wirst es nicht bereuen.» Bob konnte riechen, daß sein Traum vor der Verwirklichung stand. «Ich liebe dich.»
    «Das möchte ich dir auch raten», sagte Mary, als sie Bob tief in die Augen sah.
    Das arme, aber glückliche Paar küßte sich. Als sie sich aus ihrer Umarmung lösten, schnappte Mary ihre Handtasche und steuerte auf die Tür zu.
    «Ich komm heute Abend später», sagte sie. «Ich werde versuchen, eine Doppelschicht zu bekommen.»
    Sie küßte Katy, und in einer einzigen routinierten Bewegung warf sie die Wrestling-Zeitschrift in den Mülleimer, schaltete den Fernseher zu «Sesamstraße» um und verschwand durch die Hintertür.
    «Was ist los, Dad?» fragte Katy, während sie sich einen weite-
    ren Löffel Cornflakes in den Mund schaufelte. «Wir gründen unseren eigenen Betrieb.» «Kann ich irgendwie helfen?» fragte Katy. «Na ja, viel kann ich nicht bezahlen.»
    «Das ist schon in Ordnung, ich werd auch nicht viel arbeiten.» Bob lächelte und stülpte Katy seine TERMINATOR-Mütze auf
    den Kopf.
    Er legte den Arm um Katy. «Weißt du, Doodlebug, ich hab diesen Traum schon lange. Und wenn du und deine Mama mithelfen, bin ich mir einfach sicher, daß wir ihn verwirklichen werden.» Katy sah ihren Dad an, während Milch ihr Kinn herunterwanderte. «Das will ich hoffen», sagte sie, «sonst ist , ha?»
    Während Bob erwog, welche Disziplinarmaßnahmen ihm zur Verfügung standen, klingelte es an der Haustür.
    Als Bob hinging, schaltete Katy wieder zu MTV um. Angesichts dessen, was Mary ihm erzählt hatte, hatte Bob eine ziemlich genaue Vorstellung, wer um diese Tageszeit an der Haustür klingeln könnte. Er spähte durch das Guckloch und sah den grotesk konvexen Kopf von Dick Pratt. Er war ein untersetzter
    kleiner Unmensch, der eine Veranlagung zur Bösartigkeit hatte und an Haarausfall in fortgeschrittenem Stadium litt. Bezeichnend für das Niveau seines Einfallsreichtums war die, wie Pratt meinte, innovative Lösung, die er für letzteres Problem ersonnen hatte. Auf der rechten Schädelseite hatte er eine Matte außergewöhnlich langer, dicker Haare kultiviert, die er mit Pomade geglättet und sich dann ganz über den Schädel geklappt hatte. Das Gesamtergebnis sah so aus, als würde er niemandem etwas vormachen außer sich selbst. Durch die Fischaugenlinse des Gucklochs konnte Bob außerdem eine glimmende Parodi sehen, die aus Pratts konvexem Gesicht herausragte.
    Bob holte noch ein letztes Mal saubere Luft, bevor er die Tür
    aufmachte und auf den Treppenabsatz trat. «Hi, Dick», meinte er. «Wie geht's so?»
    Pratt saugte an seiner Zigarre und sagte nichts.
    «Hören Sie», fuhr Bob fort, «ich wollte eigentlich demnächst bei Ihnen -»
    «Hey, Mr. gottverdammter Tambourine Mall», kreischte Pratt. «Spiel ein Lied für mich - irgendwas zu einer

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