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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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Mann ein Rasiermesser in der Hand. Im Bruchteil einer Sekunde trennte er mit einem chirurgischen Schnitt den Plastikkopf der Schildkröte ab und vergoß auf den Bürgersteig ihr imaginäres Schildkrötenblut.
    Das Kind brüllte fürchterlich, als es versuchte, den guillotinierten Kopf wieder dranzubekommen. Im nächsten Augenblick war die Klinge verschwunden, die Ampel schaltete auf Grün, und der Asiate lächelte sadistisch, als er die Straße auf der Suche nach etwas Eßbarem überquerte.
    Klaus fuhr jetzt etwas zivilisierter als am Anfang. Mittlerweile hatte er genügend Distanz zwischen ihnen und dem rauchenden Haufen Ford gelegt, der einstmals Bobs Pinto gewesen war.
    «Also, mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe», sagte Mary. «Wolfe wußte, daß jemand diesen Huweiler-Typen umbringen lassen wollte.»
    «Richtig», meinte Klaus, «wahrscheinlich Mrs. Huweiler, in Anbetracht der Tatsache, wie diese Dinge normalerweise funktionieren.»
    «Mrs. Huweiler hat also Marcel engagiert, jemand anderen zu engagieren, ihren Mr. Huweiler zu töten. Dann hat Marcel aus irgendeinem Grund gedacht, daß er Bob dafür engagiert hat.» «Weil ich auf diese Anzeige in der Times geantwortet habe», bemerkte Bob.
    «Okay, richtig, an diesem Abend bei . Richtig. Dann ist Huweiler bei einem Autounfall tödlich verunglückt, und sowohl Marcel als auch Wolfe schlossen daraus, daß Bob ihn so getötet hatte, daß es wie ein Unfall aussah.»
    «Das ist klassische Wolfe-Logik», warf Klaus ein. «Post hoc, ergo propter hoc.»
    «Lassen Sie mich weitermachen. Ich will sichergehen, daß ich das verstanden habe. Dann tötet ein Taxifahrer Miguels Mann Ramon. Das hat Miguel noch saurer gemacht, deswegen schickt er Bob ein Killer-Trio auf den Hals. Und Klaus hat die Typen an dem Abend umgelegt, wo ihr euch kennen gelernt habt.»
    «Ich glaube, Sie haben es kapiert», sagte Klaus.
    «Also, Miguel glaubt, daß Bob Ramon und die Todesschwadran getötet hat, was Miguel in den Augen der internationalen kriminellen Gemeinschaft demütigt, also setzt er eine Belohnung von zehn Millionen Dollar aus, um sicherzugehen, daß irgend jemand Bob umbringt. Das ist der Teil, den ich nicht verstehe. Wieso macht er das, wenn er doch weiß, daß Bob seinen Bruder gar nicht getötet hat?»
    «Das war am Anfang wahrscheinlich bloß ein Ablenkungsmanöver, aber als seine Killer versagten, übernahm der Machismo die Regie, und jetzt will er es einfach erledigt haben, um sein Gesicht zu wahren», erklärte Klaus.
    «Wau!» rief Katy aus. «Das ist geil. Jemand bezahlt zehn Millionen Dollar, damit man Dad umbringt?»
    «Ich hatte mir schon überlegt, es kostenlos zu machen, als du mich angelogen hast», meinte Mary, obwohl sie es nur zur Hälfte ernst meinte - damals hätte sie eindeutig das Geld genommen.
    «Jetzt wo Sie die Geschichte kennen, wissen Sie, daß wir nicht hierbleiben können. Wir sind in ernster Gefahr.» Klaus' Ton war streng. «Diese Belohnung wird die besten Spieler herlocken. Ein paar Amateure, wie die beim Coffee Shop, werden auch mitmachen, doch die werden sich auch nicht als lästiger erweisen als die normalen Bürger dieser verdammten Stadt. Aber die anderen ... Sie werden gut informiert und gut bewaffnet sein und nicht so gute Absichten haben.»
     
    «Mit den besten Spielern der Welt meinst du wahrscheinlich Killer?" fragte Bob.
    «Ja, höchstwahrscheinlich werden wir es mit dem Nigerianer zu tun bekommen», erklärte Klaus. «Er ist ein vorzüglicher Schütze, der Kugeln mit Zyankalispitzen benutzt.»
    «Ist eine Giftkugel nicht etwas redundant?» fragte Mary. «Nicht wenn sie einen nur streift. Er überläßt nichts dem Zufall», sagte Klaus.
    «Oh, das ist gut», nickte Bob beeindruckt.
    «Ein anderer, der wahrscheinlich auftauchen wird, ist der Cowboy, ein unbarmherziger Killer. Geld bedeutet diesem Mann alles. Er tötet auch für einen Dollar, also werden zehn Millionen ihn sicher motivieren. Ich hatte schon mal mit ihm zu tun. Er gibt nicht auf und ist derb und bekommt gewöhnlich das, worauf er aus ist. Nach getaner Arbeit markiert er seine Opfer mit TabakspeicheL>

«Oh, ätzend», sagte Katy.
    Während sie Klaus zuhörte, sah Mary Bob an und fragte mit stummen Mundbewegungen: «Ist dieserTyp echt?» Bob nickte.
    «Dann ist da Chantalle aus Marseille», seufzte Klaus sehnsüchtig. «Ich glaube, sie ist derzeit auf Platz vier. Ihr unterläuft nie ein Fehler. Man kann ihr nichts nachweisen. Sie ist wie eine Leopardin,

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