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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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konnte Bob sie noch nicht identifizieren.
    Nach dem, was er sehen konnte, schätzte Bob, daß Rasse Zwei mit ihrem unablässigen Sextrieb so beschäftigt damit gewesen war, sich zu paaren, daß sie sich nicht die Zeit genommen hatte, sich als Killer zu betätigen. Das hatte zu einer erstaunlichen und grotesken Bevölkerungsexplosion sowohl der Schaben als auch der Hybriden der Rasse Zwei geführt.
    Als das soweit klar war, rechnete sich Bob aus, was das dritte Insekt war. Es war eine Vierte-Generation-Kreuzung zwischen den Schaben und der Rasse Zwei - ein Hybride, dessen DNS der Wanze sagte, daß sie sowohl eine Schabe als auch ein Schabenmörder war. Es war ein Insekt so voller Selbsthaß, daß es sich selbst tötete und Nahrung für Rasse Zwei wurde.
    «Ich bin so ein Idiot», murmelte Bob.
    Er gestand seine Niederlage ein und arbeitete jetzt daran, die Deckenplatte wieder in ihre ursprüngliche Lage zu bringen. Plötzlich explodierte eines der Fenster in einem Sprühregen von Glas, und der Nigerianer kam ins Zimmer gehechtet, wobei er Klaus umwarf und seine Waffe über den Boden wirbelte, bis sie neben der toten Ratte zu liegen kam. Blitzschnell rollte der Nigerianer zu dem verendeten Nagetier hinüber und schnappte sich Klaus' Waffe.
    Bob stand noch auf der Kiste, die Hände oben, und hielt die Deckenplatte. Der große Schwarze lächelte, eine Waffe auf Bob gerichtet, die andere auf Klaus. Er befahl Bob, die Hände oben zu lassen. Dann, zu Klaus gewandt: «Mein Freund, du läßt nach.»
    «Ich lasse nicht nach», meinte Klaus, «ich bin nur müde. Sehr müde.»
    «Egal», sagte der Nigerianer. «Ich muß euch beide töten.» Er ging seitlich zu Bob hinüber und entsicherte beide Waffen. «Aber zuerst muß ich dich fragen, wieso du diesen hier beschützt?» «Das spielt keine Rolle», erwiderte Klaus.
    Selbst wenn es keine Rolle spielte, wünschte sich Bob, Klaus wäre wenigstens mit irgendeiner langatmigen Erklärung gekommen, um Zeit zu schinden.
    Der schwarze Riese zuckte die Achseln. «Na gut.» Er wandte sich um, um Bob zu erschießen.
    «Moment», bettelte Bob. «Es spielt wohl eine Rolle, Klaus.
    Ich meine, wo er das Thema schon angeschnitten hat, könntest du es ihm eigentlich sagen.»
    In dem Moment, wo der Nigerianer zu Klaus sah, ließ Bob die Deckenplatte fallen und verschüttete Tausende von Schaben, Rasse-Zwei-Hybriden und Vierte-Generation-Mutanten über ihn.
    Der schwarze Killer brüllte und warf in seiner Panik eine der Pistolen aus dem Fenster. Mit der anderen Waffe begann er ziellos herumzuschießen, während der widerliche Pulk flachkörperiger Kerbtiere über ihn ausschwärmte. Derweil die Mordwanzen dem Nigerianer an Hals und Gesicht schmerzhafte Bisse zufügten, suchten die Schaben das nächste dunkle Plätzchen und fanden schnell ihren Weg unter das Hemd und ins Hosenbein. Es krabbelte und kitzelte auf seiner schwarzen Haut, als die spitzen Beine und tastenden Fühler nach Wärme suchten.
    Der Nigerianer war so angewidert, als Tausende von kitzelnden Füßchen sich ihren Weg zur wärmsten Stelle zwischen seinen Beinen bahnten, daß er einen Moment lang mit dem Gedanken an Selbstmord spielte, um sich dieser grotesken Situation zu entziehen. Aber die Vorstellung von zehn Millionen Dollar ließ ihn seine Krise bewältigen. Und während der gequälte Nigerianer die Hände fest gegen seine Kleidung drückte, in dem Versuch, die widerlichen kleinen Viecher zu zerdrücken, sah er Klaus und Bob durch die Hintertür hinausrennen und auf die Straße sprinten.
    Kurz darauf knallte die Tür zum Wohngebäude auf, und der Nigerianer kam hinterhergerast, wobei er versuchte, sich seiner Hose zu entledigen.
    In einer nahegelegenen Gasse versteckten sich Bob und Klaus nach Atem ringend hinter einer großen grünen Tonne.
    «Das war brillant!» lobte Klaus, während er nach Luft schnappte. «Ich hätte wetten können, daß er sich niemals ablenken lassen würde, aber du hast es geschafft.»
    «0 ja, von wegen brillant, hast du nicht die ganzen Viecher gesehen?! Ich hab nur noch zwei Rassen übrig! Ich krieg das nie hin.»
    «Wenn wir nicht abgeknallt werden, wirst du genug Zeit haben, deine Fehler zu korrigieren. Machen wir uns jetzt Gedanken darüber, wie wir am Leben bleiben. Er ist uns auf den Fersen, und wir sind unbewaffnet.»
    Wahrend Klaus hinausspähte, um zu sehen, ob der unbehoste Nigerianer sich näherte, dachte Bob darüber nach, was Klaus gesagt hatte. Unbewaffnet? In New York?
    Irgend etwas

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