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Der Kammerjäger

Der Kammerjäger

Titel: Der Kammerjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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großartig und furchterregend. Ich habe sie schon mit Lippenstift töten sehen.»
    «Wau, geil!» Jetzt war Katy wirklich beeindruckt.
    «Bei der Arbeit trägt sie einen ägyptischen Ring und hinterläßt eine weiße Schokoladentrüffel im Mund ihres Opfers. Einmal hat sie in Madrid eine ganze Woche damit verbracht, ein vollkommenes Stück Konfekt zu finden.»
    «Woher weißt du das denn?» fragte Bob.
    «Das hat mir jemand erzählt», erklärte Klaus kategorisch.
    Dann, nach einer kurzen Pause, brüllte er: «Ich war mit ihr zusammen, verdammt noch mal! Es ist doch klar, woher ich das weiß. Es ist nicht so, daß ich irgend etwas hiervon erfunden hätte!,>
    «Verzeihung.» Bob errötete.
    «Dann gibt es noch Reginald, den Zwerg», fuhr Klaus fort. «Er ist ein hinterlistiger kleiner Henker, der gern Kleider trägt. Manchmal verkleidet er sich als Kind - wenn auch ein häßliches, um seinen Opfern nahe zu kommen. Er hat noch nie versagt.»
    «Was für eine Kleidergröße hat er?» wollte Katy wissen. «War er schon mal im Fernsehen?» Die Erwachsenen ignorierten sie immer noch.
    «Mit Sicherheit werden wir es mit Ch'ing zu tun haben», zählte Klaus weiter auf. «Er ist ein Fachmann für das Töten mit bloßen Händen, obwohl er bei der Arbeit den Einsatz von scharfkantigen Waffen bevorzugt. Er ist vielleicht der beste, nach mir, natürlich.»
    «Was soll eigentlich die Geschichte mit den Markenzeichen?» fragte Katy.
    «Das ist wie eine Unterschrift. Das belegt, wer den Job ausgeführt hat. Ich hab mir nie die Mühe gemacht mit solchen Sachen. Für mich ist tot tot», meinte Klaus achselzuckend.
    «Das ist ein tröstlicher Gedanke, Klaus», sagte Bob und wies ihn darauf hin, daß grün war.
    «Können wir diesen Leuten nicht einfach sagen, daß Bob gar nicht getan hat, was sie meinen, daß er getan hat?» fragte Mary. «Sicher», entgegnete Bob. «Und du kannst all den netten Leuten erzählen, daß wir immer unsere Rechnungen rechtzeitig bezahlen wollten ... »
    «Er hat recht, das ist denen völlig egal. Die sind nur hinter dem Geld her. Die Sache ist die, wir sind in schrecklicher Gefahr. Wir müssen die Stadt sofort verlassen.»
    «Okay», stimmte Bob zu. «Ich überprüf die letzten drei Gebäude, dann sind wir hier weg.»
    «Nein. Du verstehst nicht. Wir müssen sofort weg. Was ist näher, La Guardia oder JFK?» Klaus war hartnäckig.
    Mary war der bekennende Killer nicht geheuer, der jetzt plötzlich den Reiseleiter spielte. «Flughafen? Wo gehen wir hin? Wann kommen wir zurück?»
    «Sie kommen nicht zurück, wenn Sie am Leben bleiben wollell», sagte Klaus trocken.
    «Aber das ist doch lächerlich», erwiderte Mary. «Ich muß vorher noch nach Hause und ein paar Sachen holen. Man fährt nicht einfach zum Flughafen und hüpft ohne Gepäck ins Flugzeug. So was macht man nicht.»
    «Sie können sich neue Kleider kaufell», meinte Klaus.
    «Ich rede nicht nur von Kleidung, es gibt andere Sachen.» «Kommt nicht in_Frage», beharrte Klaus. «Diese Leute werden
    euer Haus genauso leicht finden wie ich.»
    «Wie hast du unser Haus gefunden?» fragte Bob. «Dad, wir stehen im Telefonbuch», sagte Katy. «Ach ja, stimmt.»
    Mary legte mit einem Blick zu Bob eine Hand an die Kehle und sagte mit stummen Mundbewegungen: «Mein Anhänger.» Bob nickte.
    «Ja, Klaus, hör mal, wir würden wirklich ganz gerne noch mal schnell eine kleine Runde bei uns zu Hause vorbei machen, wenn du nichts dagegen hättest.»
    «Ihr seid wirklich übergeschnappt!» Klaus verlor allmählich die Geduld. «Habt ihr nicht aufgepaßt bei dem Teil über die Killer?!» Plötzlich machte Klaus eine Vollbremsung, um nicht einem Taxi hinten reinzufahren. Er sah sich um und stellte fest, daß sie nicht weiterkamen. «Hier kann uns jeder abknallen.»
    «Wir müssen nach Hause», insistierte Mary.
    «Unmöglich», blieb Klaus hartnäckig. «Ihr könnt nicht nach Hause. Was immer es ist, was ihr so dringend haben wollt, soviel kann es nicht wert sein, daß es sich dafür zu sterben lohnt.»
    «Hören Sie», sagte Mary, «es dauert keine fünf Minuten. Verstehen Sie, Bobs Großvater hat mir an unserem Hochzeitstag einen Anhänger geschenkt. Er gehörte Bobs Großmutter, und irgendwann wird Katy ihn ihrer Tochter geben, und ja, für mich ist er es wert, daß ich dafür mein Leben riskiere.»
    Nach einem ganzen Leben in New York hatten flotte Sprüche von wegen sein Leben riskieren ihre wahre Bedeutung für Mary verloren. Sie hatte keine klare Vorstellung

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