Der Kampf beginnt
requirieren.
Dann fiel ihm auf, dass er ja schon eine besaß. Direkt vor ihm.
Während er mit halbem Ohr den Meldungen lauschte, schnallte
Erik sich auf dem Kanoniersplatz an und fuhr sämtliche Ortungsund Feuerleitsysteme hoch. Eine lasererzeugte Sichtprojektion leuchtete auf der Panzerglasscheibe auf und zeichnete Symbole in Gold, neutralem Blau und feindlichem Rot. Die Darstellung lieferte ihm auch nicht mehr an Informationen, als ein Adjutant auf dem Befehlsdeck ihm hätte mitteilen können. Aber er konnte besser damit umgehen. Er las das Schlachtgeschehen mit geübtem Blick, schätzte die Kampfstärken ab, kalkulierte ihre Erfolgschancen über den Daumen und verzog entsetzt das Gesicht.
Kopfschüttelnd wählte Erik wieder den besseren Teil der Tapferkeit und die Gewissheit der erreichten Stellung in River's End. »Operation. Leiten Sie den gestaffelten Rückzug unserer stärkeren Einheiten ein. Ich erwarte, dass in wenigen Minuten einer unserer umgebauten BergbauMechs vom Feld humpelt. Sorgen Sie dafür, dass es eine gute Show wird. Eine Einheit soll zum Angriff vorpreschen und dann zurückweichen, sobald sie auf ernste Gegenwehr trifft. Komplette Evakuierung meiner Truppen vorbereiten.«
Falls Sterncolonel Torrent den HPG wollte, würde er sich den Generator zu Eriks Bedingungen holen müssen, nicht zu seinen eigenen.
Raul Ortega drehte sich auf der Pilotenliege und unterstützte die fünfzig Tonnen bewegtes Metall des Legionär mit seinem angeborenen Gleichgewichtssinn. Der BattleMech drehte sich in der Hüfte, beugte sich vor und kippte von den linken Kanten der quadratischen Metallfüße zurück.
»Können wir irgendwann in nächster Zeit eine Atempause von diesen Luftangriffen erwarten?« Die Miliz hatte nur zwei Stingrays über dem Raumhafen, und die wurden von den Luft/Raumjägern der Stahlwölfe herumgeschoben wie ein paar Erstklässler von einer Horde Schulhofschläger. Seit Erik Sandoval-Gröll seine flakfähigen Fahrzeuge zurückgezogen hatte, hatte die Kombination aus Bodenfeuer und Jägerattacken ihn schon zweimal fast das Gleichgewicht gekostet.
Clark Diago, der mit der Miliz versuchte, die Stahlwolfflanke zu umgehen, war weniger zurückhaltend. »Basis von Diago. Wir brauchen hier draußen Unterstützung!«
Colonel Blaire persönlich speiste sie mit Versprechungen und Entschuldigungen ab. Die Luft/Raumjäger waren noch immer vollauf mit dem Versuch beschäftigt, die Stahlwolf-Landungsschiffe abzudrängen. »Sie bekommen alles an Luftdeckung, was wir haben«, erklärte er knapp. »Aber es wird nicht reichen.«
Raul verschluckte eine wütende Entgegnung und schaltete den Mech in den Rückwärtsgang, um Abstand zu zwei M1 Tarus zu gewinnen. Die Artillerielafetten rollten am zerlegten Wrack des letzten Schwertschwur-ArbeitsMechs vorbei und beharkten es nur zur Sicherheit noch einmal mit den Kurzstreckenwaffen, bevor sie sich um die Gegner vor ihnen kümmerten. Ihre Gaussgeschütze waren eine zu große Bedrohung, als dass Raul sie hätte ignorieren können. Er schaltete auf die taktische Frequenz der Kompanie um und forderte ein Raketenbombardement auf ihre Position an.
Graue Rauchbahnen sanken aus dem Himmel und markierten die Position der achtzig Raketen, die sich in die Panzerung und den Asphalt des Landefeldes fraßen. Noch bevor sich der Qualm verzogen hatte, schlug ein Trupp D1 Schmitts zu. Ihre Multi-Autokanonen donnerten unter lang anhaltenden Kaliber-50-mm-Salven. Raul beschleunigte wieder, schob sich hinter die Schmitts und verstärkte den Angriff mit dem Feuer seiner Multi-AK.
Die Stahlwolf-Besatzungen fingen sich schnell - zu schnell. Ein doppelter Donnerhall zerriss die Luft, und beide Tarus versenkten die auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigten Kanonenkugeln ihrer Gaussgeschütze im vorderen Schmitt . Eine Kugel riss eine Raketenlafette im Geschützturm des Panzers glatt vom Rumpf. Die zweite Gausskugel traf ihn an der Oberkante eines Rades, rammte es in die Achse und zertrümmerte das Getriebe auf der rechten Seite.
Der Schmitt drehte sich beschädigt im Kreis, unfähig sich zurückzuziehen.
»Zum Angriff! Gebt es ihnen!« Raul stürmte vor und fühlte jeden der wuchtigen Schritte des Legionär in seinem Rückgrat.
Er senkte das Fadenkreuz auf den Taru mit der schwerer beschädigten Panzerung und hämmerte wie eine Sturzflut aus Kaliber-50-mm-Granaten, die mit abgereichertem Uran verstärkt waren, auf ihn ein. Neue Raketen regneten auf die Stahlwolf-Stellung herab
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