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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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schüttelte Raul den Kopf. »Dazu ist es möglicherweise schon zu spät.«
    »Es ist für Vergebung nie zu spät, Raul. Wenn alles andere verloren ist, dann ist Vergebung häufig der erste Schritt zur Ehrenrettung.«
    Schockiert über ihre offene Antwort auf seine Worte starrte Raul lange und stumm auf den Bildschirm, auf dem Janella Lakewood wartete, bis er die Implikationen verarbeitet hatte - und seinen Schlussfolgerungen glaubte. »Sie haben Recht«, gab sie schließlich zu. »Dies ist keine Aufzeichnung. Aber sagen Sie nichts, was nicht absolut notwendig ist. Es ist besser, wenn niemand Verdacht schöpft, dass ich Ihnen persönlich Befehle erteile.«
    Ein Schauder lief Raul über den Rücken, strahlte auf die Nervenenden aus und ließ seine Muskeln in frischer Spannung erzittern. Er versuchte sich in Gedanken die komplexen Programmvorgänge vorzustellen, die erforderlich waren, eine Echtzeitverbindung über interstellare Entfernungen zu ermöglichen. Janella Lakewood saß in ihrem BattleMech und sendete auf einem kodierten Kanal an die HPG-Station Ronels. Die störempfindliche Verbindung von zwei perfekt für Sendung und Empfang ausgerichteten Hyperpulsantennen. Und die Kosten! Stryker Productions an diesem Ende der Verbindung und ComStar oder ein zweiter Lizenznehmer am anderen konnten keine Nachrichten bündeln und verschicken, solange sie beide eine Direktverbindung benötigten. Sie mussten davon wissen.
    Raul warf Hanson Doles einen schrägen Blick zu. Er allermindestens musste davon wissen.
    Er entschied sich, eine gewisse Privatsphäre zu riskieren und kratzte sich wie in tiefer Nachdenklichkeit an der Oberlippe, um hinter der vorgehaltenen Hand sprechen zu können. »Stempres hat Erik Sandoval-Gröll die Schlüssel von River's End ausgehändigt. Er kontrolliert die Hauptstadt und den HPG.«
    Janella nickte. Sie hatte verstanden. »Immer noch besser als Stem-colonel Torrent. Ich hasse es, den Zugriff auf eine unserer wenigen funktionsfähigen Stationen aufzugeben, aber angesichts des Verlusts von Ronel, der in zehn bis fünfzehn Tagen zu erwarten ist, dürfen wir Kal Radick keinen freien Zugang zu einer derartigen Menge an potenziellen Informationen gestatten.«
    Zehn bis fünfzehn ... Raul schluckte. Seine Kehle schien plötzlich wie zugeschnürt. Janella Lakewood gestand ein, dass die Stahlwölfe Ronel erobern würden. Sie stellte es in gelassenem Tonfall fest. »Aber sie einfach dem Schwertschwur auszuhändigen .«
    »Kann uns nur schaden«, stimmte Lady Janella zu. »Aber glauben Sie mir, wenn wir es nicht tun, ist der Schaden noch größer. Können Sie mir so weit vertrauen, das zu akzeptieren? Ich brauche Augen und Ohren - und willige Hände - auf Achernar, Raul. Kyle Powers war der Meinung, Sie seien ein fähiger Mann. Mehr noch, er war sehr beeindruckt von Ihrem instinktiven Gefühl für Ehre und
    Pflicht. In seinem Bericht hat er darauf bestanden, dass Sie Ihr Handeln ebenso sehr von diesem Gefühl wie von logischem Denken leiten lassen. Deshalb hat er Sie ausgewählt, an seiner Seite zu kämpfen. Und deshalb nehme ich jetzt Kontakt zu Ihnen auf.
    Tun Sie, was erforderlich ist, um die Stahlwölfe am Aufbau ihres eigenen, privaten HPG-Netzes zu hindern. Falls Sie es auch dem Schwertschwur vorenthalten können, umso besser.« Raul wollte wieder die Hand heben, doch sie schüttelte den Kopf. »Nein, erzählen Sie mir nichts von Ihren Plänen oder Ideen. Ich bin momentan nicht in der Position, Ihnen Ratschläge zu erteilen. Dienen Sie der Republik, Raul. Dienen Sie der Bevölkerung Achernars. Falls nötig, und Sie werden selbst am besten wissen, wann es der Fall ist, dienen Sie sich selbst. Ich wünschte, ich könnte Ihnen irgendeine zusätzliche Autorität verleihen, um Ihnen bei der Ausführung meiner Befehle zu helfen, aber das kann ich nicht. Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht. Nutzen Sie, was Sie an Talenten und an Autorität besitzen, um die Dinge zum Besten zu beeinflussen. Das ist alles, was irgendeiner von uns derzeit kann.«
    Raul schützte ein Husten vor. »Aber falls ich mit Ihnen in Kontakt treten muss .«
    »Sie dürften wissen, wer Ihnen dabei helfen kann. Haben Sie Vertrauen, Raul. Bleiben Sie gelassen. Aber vor allem, sehen Sie sich vor.« Sie nickte ein letztes Mal, zu gleichen Teilen ermutigend und akzeptierend.
    »Kraft und Ehre«, grüßte sie zum Abschied.
    Rauschen überlagerte ihr Bild, als die Echtzeitverbindung vor seinen Augen zerfiel. Raul nahm den Ohrhörer ab und

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