Der Kampf beginnt
und mehr als eine Salve flog als Antwortfeuer auf Rauls BattleMech, als die drei verbliebenen Schmitts sich ein Vorbild an dem MechKrieger nahmen und auf den gaussbewaffneten Panzer einschlugen.
Von beträchtlichen Panzerreserven geschützt, gelang dem Taru und seinem Begleiter noch eine Salve, mit der sie die Flanke des angeschlagenen Schmitt völlig aufrissen und den Panzer zu einem ausgeweideten Wrack reduzierten. Dann fraß sich eine brutale Salve Lichtenergie in den beschädigten Taru. Flammen schlugen aus mehreren klaffenden Löchern im Rumpf, als der Treibstoff Feuer fing. Dunkler, öliger Qualm quoll ins Freie, um sich wie ein Leichentuch über das verlorene Fahrzeug zu legen.
Der überlebende Taru rollte rückwärts in den Schutz der Stahlwolf-Linien zurück, wo er schnell von zwei vorrückenden Rudeljägern in die Mitte genommen wurde.
Und genau in diesem Augenblick brach die Hölle los. Eine breite Schneise des Feuers und der Vernichtung zog sich mitten durch die ungeschützte Formation der drei Schmitts.
»Landungsschiffe! Zwölf Uhr hoch. Senkrecht über uns, nach hinten abdriftend.«
Als hätte Raul die Warnung benötigt. Seine Ortung hatte die Ankunft der Landungsschiffe zwar nicht gemeldet, weil die Sensoren von zu vielen Bodenzielen überlastet waren, um noch potenzielle Luftziele zu beachten, aber das Muster des Bombardements war unverwechselbar. »Weg von hier«, befahl er den Schmitts . »Einsatztrupp zwo, ausweichen und abziehen.«
Zwei der drei Schmitts zogen sich schwerfällig aus der Kraterlandschaft zurück. Einer der Panzer war in eine Bodenspalte gestürzt, bei der es sich nur um einen eingestürzten Servicetunnel handeln konnte. Damit war er aus dem Gefecht, selbst wenn er den Fall überstanden hatte, was immerhin denkbar war.
Raul legte den Kopf in den Nacken, soweit der Neurohelm das gestattete, und schaute durch das Kanzeldach nach oben. Allzu groß war das Sichtfeld neben dem wuchtigen Bündel von Geschützläufen, die zu der über dem Cockpit montierten Multi-Autokanone gehörten, nicht, aber er sah die lodernden Triebwerksflammen eines vorbeiziehenden Landungsschiffes der Okinawa-Klasse in fünfhundert Metern Flughöhe trotzdem. Die Besatzung des Landungsschiffs ließ das Schiff um die Längsachse rotieren, und gleißende Strahlbahnen aus juwelenbunter Lichtenergie und künstliche Blitzschläge zuckten aus jeweils drei Geschütztürmen gleichzeitig zu Boden, als sich Laser und Partikelprojektorkanonen in Schrecken erregendem Bombardement abwechselten. Sobald ein Geschütz sich außer Sicht drehte, erschien ein neues und spie Tod und Vernichtung in die Reihen der Miliz. LSR stürzten in regelmäßigen Abständen herab und verteilten geschäftsmäßig ihre Verwüstung unter den Bodenfahrzeugen.
Und das Schiff trieb stetig nordwärts, ins Hinterland der MilizStellungen!
»Hilfstruppen, verteilen und ausweichen«, befahl Raul und wusste dabei sehr genau, was er in den hinteren Reihen damit für Verwirrung säte. Er schaltete auf einen allgemeinen Kanal, von dem er sicher war, dass ihn auch der Schwertschwur abhörte. »Landungsschiffe setzen nicht - ich wiederhole: nicht - in Unterstützung des Stahlwolf-Vormarschs auf. Vorsicht im Hinterfeld!«
Dann donnerten zwei Jaga tai-Luft/Raumjäger über das Landefeld und feuerten aus Autokanonen und Lichtwerfern. Raul schaffte es mit Müh und Not, den Legionär aus ihrer Schusslinie zu retten, bevor sie ihm schon wieder den Teppich unter den Füßen wegziehen konnten. Dann pirschten die Rudeljäger heran und warteten nur auf einen Fehltritt. Ihre PPKs spuckten sich gabelnde Blitzschläge, senkten sich aber noch vor Rauls Mech in den Boden.
Weitere Berichte über Luftangriffe kamen über die Befehlsleitungen. Raul erfuhr, dass ein im Tiefflug vorbeiziehender Overlord zunächst Clark Diagos Position bombardiert hatte und dann die hinteren Reihen der Miliz weiter hinabgeflogen war - bis in den sich zögernd zurückhaltenden Schwertschwur hinein. Schweiß brannte Raul in den Augenwinkeln. Er blinzelte mehrmals, um sie wieder freizubekommen, dann drehte er den Legionär und sah, wie die beiden gigantischen Raumschiffe sich auf den riesigen Flammensäulen ihrer Schubtriebwerke zu Boden senkten, je eines an jedem Ende des aufgesetzten Kuan Ti. Das so eingekesselte Landungsschiff beging den Fehler, auf den Overlord zu feuern, ein letzter Akt des Widerstands, und plötzlich wirkte der Luftangriff der Landungsschiffe auf die Gefechtsreihen der
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