Der Kampf beginnt
Kaliber-50-mm-Geschosse gruben sich in Brustpartie und rechten Oberschenkel des Tomahawk. Das hämmernde Bombardement stieß Erik nach hinten, reichte aber nicht aus, ihm den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Der junge Adlige hob wieder den linken Mecharm, zielte auf den gegnerischen Kampfkoloss und scheuchte ihn mit einem langen Feuerstoß seiner Imperator-Autokanone/10 in eine Nebenstraße. Er sprengte mehr Stein von der Fassade der Bank als Panzerung vom Rumpf des 50-Tonnen-Mechs. Bevor er das Ziel senken konnte, brachen zwei Turnier -Panzer der Miliz an der gegenüberliegenden Seite der Kreuzung aus der Deckung, überquerten die Hauptstraße und setzten dem Legionär nach.
»Legionär gesichtet«, meldete Erik und folgte den Miliz-Maschinen. »Madison und Neunte, auf südlichem Kurs die Neunte entlang. Alle früheren Befehle sind widerrufen. Stationswache, den HPG beschützen. Alle anderen Einheiten sammeln sich an meiner Position.«
Ein taktischer JES und sein Condor hatten sich schon am Feuerschein des brennenden Hubschraubers orientiert. Zwei weitere Bodeneinheiten bestätigten den Befehl über Funk, während zwei Schwertschwur-Hubschrauber von Süden heranrasten, um am H im -mel auf Beobachterposition zu gehen.
Michael Eus meldete weitere Sichtungen. »Lord Sandoval-Gröll, wir haben heftigen Infanteriekontakt entlang des südwestlichen Stadtrands und Sichtungen von einem halben Dutzend Fahrzeugen. Sie greifen in kurzen Stoßaktionen an und ziehen sich sofort wieder zurück. Unsere Truppen bewegten sich derzeit nach Südosten und Nordwesten. Meine Position ist relativ zu der Ihren einhundertneunzig Grad, Entfernung Null Komma acht Kilometer.«
Erik spürte, wie seine Oberlippe zu einem Zähnefletschen nach oben rutschte. Er hatte Mühe, seine Stimme beherrscht und befehlend zu halten. »Sie öffnen eine Fluchtroute für den Legionär . Zumachen!« Er drehte den Mech auf der Stelle in die Ecke, befahl die Panzer vor und vergewisserte sich, dass die beiden anderen Fahrzeuge, die von hinten heranrasten, ebenfalls seinen Leuten gehörten.
Die Läuterer sprangen auf das Dach der Bank, hüpften weiter auf das Einkaufszentrum ... und verschwanden in einem Inferno aus Raketeneinschlägen und Laserfeuer.
Dadurch vorgewarnt dachte Erik gar nicht daran, in einen Hinterhalt zu marschieren. »Fünf Sekunden warten«, befahl er seiner Panzerlanze, dann trat er mit beiden Füßen auf die Steuerpedale der Sprungdüsen. Sein Tomahawk stieg auf Flammen aus superheißem Plasma himmelwärts und schoss in einem steilen Bogen über eine Ecke des verlassenen Ladenkomplexes, während Erik zählte. »Fün-nef . vier .« Bei drei setzte der kurze, schnelle Fall auf den Parkplatz an der anderen Seite des Gebäudes ein. Bei zwei hob er das fünf Tonnen schwere Beil, bereit, den Legionär damit zu köpfen. Eins.
Erik landete mit eingeknickten Knien, kampfbereit. Er machte einen Schritt nach vorn und versetzte dem nahen Legionär einen Seithieb in Schulterhöhe. Die Klinge senkte sich knapp unter dem Schulterstück der Panzerung in den Mech, zertrümmerte die schützende Metallkeramik und einen Teil der künstlichen Myomermuskulatur, traf aber keine systemkritischen Bauteile.
Sein Schlag erschütterte den Legionär und stieß ihn nach vorn gegen einen hohen Laternenmast, der dem Aufprall des fünfzig Tonnen schweren BattleMechs nicht gewachsen war. Funken stoben, als die Laternen auf dem Pflaster zerplatzten. Eriks Hubschrauber sackten lange genug herab, um ein paar Laserschüsse auf den Kopf des Legionär abzufeuern. Er hätte sich gewünscht, seine Panzer hätten die robuste Maschine ebenfalls mit den Geschützen beharkt. Doch als sie um die Ecke rasten, fuhren sie geradewegs ins Abwehrfeuer der Turniere und eines der AgroMechs.
An dieser Seite des Ladenzentrums raste auf der Hauptstraße ein Trupp Schweberäder heran, um Eriks Hilfstruppen zu verstärken. Er überließ ihnen die kleineren Feindeinheiten und konzentrierte sich ganz auf den Legionär . Er presste den Feuerknopf der Autokanone mit dem Daumen in die Fassung und hämmerte einige hundert glühende Metallgranaten in den Rücken des BattleMechs. Panzerung regnete in einem Sturm aus Splittern und Brocken auf den Parkplatz und die Straße herab.
Dann fand der Legionär das Gleichgewicht wieder, wirbelte herum und trommelte seinerseits mit Lasern und einem gnadenlosen Strom von Autokanonenfeuer in die Seitenpanzerung des Tomahawk . Erik spürte, wie er die Kontrolle
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