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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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einen leichten Laserstrahl über das Kanzeldach des Jupiter zog. Geschmolzenes Panzerglas lief an der Außenseite der Scheibe herab und erstarrte. Raul blinzelte heftig, um das Geisterbild zu vertreiben, das der Lichtblitz auf seine Netzhaut gebrannt hatte. »Das wird schon noch.«
    Als die Miliz sich weiter zurückzog, wobei sie nur zu oft eine Leiche oder das ausgebrannte Wrack eines weiteren Fahrzeugs zurücklassen musste, wurden Schwertschwur und Stahlwölfe immer weiter vorgezogen, immer näher aneinander heran. An der Grundlinie der in sich zusammensinkenden Formation verstärkten die zurückweichenden Soldaten ihre Seiten und breiteten die Flanken in einer Nord-Süd-Bewegung aus, die alle drei Fraktionen zu einem asymmetrischen Kreisdiagramm zusammenschob.
    Die Stahlwölfe bildeten noch immer die größte Sektion, aber es war die Miliz, die sich nach zwei Seiten verteidigen musste. Bis jetzt.
    »Ortega .« Blaires Warnung hallte in Rauls Ohren.
    Jemand anders, der nichts von den Sorgen der Offiziere ahnte, bemerkte noch ein anderes Problem. »Die Wölfe starten Luft/Raumjäger.«
    Es stimmte. Jetzt, da sie die Miliz endlich ganz von der Startbahn abgedrängt hatten, rollte eine Staffel aus vier Luft/Raumjägern unter den schützenden Tragflächen des Landungsschiffes der Triumpf -Klasse hervor. Einmal in der Luft und in der Lage, ihre Angriffe im Tageslicht vorzubereiten, würden die Stahlwölfe die Lage der Miliz noch erheblich verschlimmern.
    »Kampfhubschrauber!« Raul war sich bewusst, dass er gute Männer und Frauen in den Tod schickte, aber er wusste auch, dass Achernars Hunger nach Menschenopfern noch nicht ganz gestillt war. »Vorwärts, die Jäger angreifen. Verschafft uns Zeit.« Zwei Stechinsekten und der eine ihnen noch verbliebene Cyrano donnerten los. Der Cyrano schaffte es nicht einmal bis über die feindliche Formation und wurde schon unterwegs von den Raketensalven eines Katapult vom Himmel gefegt.
    Noch immer drängten der Schwertschwur und die Stahlwölfe vorwärts, kämpften jetzt beinahe Seite an Seite und schienen ihre gegenseitige Anwesenheit trotzdem kaum zu bemerken. Ein SM1 drängte sich vor und säbelte ihrem ForstMech ein Bein unter dem Rumpf weg. Die umgebaute Industriemaschine stürzte krachend auf den Asphalt. Diago meldete sich über den Kanal für Stabsoffiziere. »Raul, vielleicht sollten wir uns besser ...«
    »Es wird funktionieren«, versprach Raul und schnitt ihm das Wort ab. »Auch wenn es etwas dauert.« Er senkte das Fadenkreuz auf die Silhouette des Tundrawolf und ließ den Blitzschlag einer PPK aus dem Lauf peitschen. Eine weitere Tonne Panzerung strömte zerschmolzen auf den Stahlbeton des Raumhafenfeldes. Es musste funktionieren. Achernar hatte keine andere Hoffnung. Und auch keine Zeit mehr.
    Raumhafen San Marino, River's End, Achernar Präfektur IV, Republik der Sphäre
    Erik Sandoval-Gröll hatte den Legionär schon fast aufgegeben. Als der Mech und der Rest der Überfalleinheiten vor ihm das südöstliche Industriegebiet der Hauptstadt verließen, war er sich sicher, sie verloren zu haben.
    Über eine Privatverbindung ließ er seine Wut ungehemmt an Michael Eus aus, der die Falle so organisiert hatte, wie er es für richtig gehalten hatte, statt sich an Eriks Befehle zu halten. Der Betriebsmanager besaß viele versteckte Talente und noch viel mehr versteckte Loyalitäten, aber militärische Planung rangierte auf dieser Liste nicht auf einem der vorderen Plätze. Er hatte versucht, die Schlinge mit langsameren Kettenfahrzeugen zu schließen, in dem Glauben, deren schwerere Panzerung würde die Verluste reduzieren. Selbst ein Kadett im ersten Akademiejahr wusste, dass man schnelle Einheiten einsetzte, um den Gegner zu binden, und dann die schweren Geschütze in Stellung brachte, um ihn zu vernichten.
    Doch Eriks Wutanfall dauerte nicht lange. Die Hitze aufgestauten Blutes verließ sein Gesicht, als er den Stadtrand erreichte und fest-stellte, dass seine Truppen wiederholte Versuche des Legionär abwehrten, zurück in die Hauptstadt zu gelangen. Der junge Adlige verstärkte das Abwehrfeuer mit der Autokanone seines Tomahawk und konzentrierte wo immer möglich sein Feuer auf den Legionär oder einen der umgebauten IndustrieMechs. Nachdem er persönlich den modifizierten LaderMech zu Boden geschickt hatte, gab es für sein Fadenkreuz kein anderes Ziel mehr als den Legionär .
    Als dieser BattleMech sich schließlich doch vom Stadtrand zurückzog und zum Rest der

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