Der Kampf beginnt
Miliztruppen am Rand des Raumhafenfelds von San Marino stieß, folgte ihm Erik zögernd. Er war nicht bereit, sich nach diesem heimtückischen Verrat die Vergeltung nehmen zu lassen. Zwischen den sorgfältig geplanten Salven seines Schwertschwurs und der Feuerwand aus dem brutalen Beschuss der Stahlwölfe hämmerten sie den Keil der Republikeinheiten langsam flach und stülpten ihn schließlich ein. Vermutlich hätten sie weiter auf ihn einschlagen können, bis von der Achernar-Miliz wenig mehr als eine Erinnerung übrig war - und eine bezugsfertige Garnisonsbasis für die Einheiten des Schwertschwurs.
Möglicherweise hätten sie das sogar getan, wäre da nicht ein wagemutiger Shandra-Scoutwagen gewesen, der sich zu dicht an Eriks Flanke wagte, um einem vorbeijagenden Stechinsekt-Kampfhubschrauber auszuweichen.
Ohne sich weiter Gedanken darum zu machen, rief Erik ein Paar Schweberäder nach vorne, um den Chandra zu verscheuchen. Das Feuer der leichten Einheiten stanzte dunkle Löcher in die Seitenpanzerung des Scouts. Er revanchierte sich mit Zinsen, indem seine beiden Kaliber-10-mm-Maschinengewehre einen Fahrer vom Sitz des Schweberads fegten.
Erik spannte die Kiefer und knirschte beim Tod eines weiteren Schwertschwur-Kriegers mit den Zähnen. Er spürte die Wärme des aufsteigenden Zorns zurückkehren, als er die schwere ImperatorAutokanone auf den Shandra richtete und mit einer langen, tödlichen Salve glühenden Metalls dessen Hinterachse pulverisierte.
Damit hätte Erik es unter Umständen gut sein lassen können. Er hatte ohnehin nicht vorgehabt, einen kostbaren Teil seines schwindenden Munitionsvorrats auf den Shandra zu verschwenden, aber der Tod eines seiner Leute hatte eine Reaktion von ihm als ihrem Anführer und - wenn nötig - Rächer gefordert.
Er versteifte sich, als die Alarmsirenen gellend durch das Cockpit heulten, nur Sekunden, bevor die Raketen rings um ihn herum einschlugen. Ein halbes Dutzend krachte an der Seite in den länglichen Kopf des Tomahawk und schleuderten ihn wie bei einem Preisboxer, der eine ganze Serie Haken einstecken muss, zur Seite. Das Cockpit wurde heftig durchgeschüttelt, Erik fiel mehrmals mit Wucht in die Gurte, bis eine Naht riss und er halb von der Pilotenliege rutschte.
Die Verbindung zwischen den Gehirnströmen des Mechpiloten und dem Kreiselstabilisator seines Mechs über den Neurohelm funktionierte in zwei Richtungen: für den MechKrieger, wenn er seinen angeborenen Gleichgewichtssinn dazu nutzen kann, die Steuerung eines schwer belasteten Gyroskops zu unterstützen, und gegen ihn, wenn ein persönliches Schwindelgefühl oder eine Störung seines Gleichgewichts von der Elektronik in ein Signal umgesetzt wird, das die normale Funktion des Gyroskops behindert.
Erik verschwamm die Welt vor den Augen, und sein Magen verkrampfte sich, als der Tomahawk umkippte. Er hörte die Alarmrufe über das Funksystem, sah vor sich, wie seine Krieger umdrehten, um ihm zu Hilfe zu kommen und öffnete den Mund, um sie daran zu hindern und ihnen zu befehlen, den Angriff fortzusetzen.
Dann schlug der BattleMech auf den Stahlbeton des Raumhafens, kippte auf die Seite und riss Erik ganz von der Pilotenliege. Der Kampfkoloss rutschte über das Landefeld und schüttelte seinen Piloten im Griff des beschädigten Gurtharnisch durch. Vor dessen Augen verdüsterte sich die Welt zu einem Kaleidoskop aus Grautönen und verwischten Winkeln. Nicht lange. Nur für ein paar Sekunden.
Doch als Erik wieder bei klarem Bewusstsein war, war es bereits zu spät.
Raumhafen San Marino, River's End, Achernar Präfektur IV, Republik der Sphäre
Sterncolonel Torrent hörte den Alarm und die Meldung, dass der Schwertschwur seine Krieger angegriffen hatte. Er hörte ihn, registrierte die nicht unerwartete Heimtücke und merkte sie sich zur späteren Verwendung.
Die Notwendigkeit, den Jupiter auszuschalten füllte sein Bewusstsein völlig aus, und er widmete sich fast bis zum Ausschluss alles anderen diesem einen Ziel. Die Taktik der Miliz spielte kaum eine Rolle, und nicht einmal die Bedrohung durch die beiden Stechinsekt Kampfhubschrauber, die auf der Jagd nach seinen verwundbaren Luft/Raumjägern vorbeidonnerten, konnte ihn von seinem persönlichen Duell ablenken.
Dann meldete seine Behemoth -Besatzung, dass sie Sandoval-Grölls Tomahawk abgeschossen hatte, und Torrent war gezwungen, Notiz zu nehmen, und wenn es nur war, um sich zu vergewissern, dass einer der Hauptgegner der Stahlwölfe auf Achernar
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