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Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Lichtbögen künstlicher Blitze, und die Autokanonen flackerten im Mündungsfeuer extralanger Salven, die wieder und immer wieder einen tödlichen Metallregen auf einen Rudeljäger spien. Beide Stahlwolf-BattleMechs wirbelten herum und beschleunigten auf über hundert Stundenkilometer, um schnell zu dem überschweren Kampfkoloss aufzuschließen. Oder zumindest, damit einer von ihnen zu Jove aufschließen konnte. Blaire befahl seinen Tribun in den Weg des zweiten und hielt ihn für mehrere entscheidende Sekunden auf.
    Ein Mobiles Hauptquartier ist ein langsames, schwerfälliges Gefährt, das nicht einmal entfernt für taktische Manöver konstruiert ist. Als zeitweilige Bremsmauer eignete es sich jedoch. Raul stellte sich furchtlos der einzelnen Kampfmaschine mit ihren dreißig Tonnen Gewicht. Er hielt sich beim Waffeneinsatz zurück, weil die Maschine nach den vorgehenden Schusswechseln mit dem Tundrawolf noch immer recht heiß war, aber eine einzelne PPK und Zwillingsautokanonen konnten auch eine solche verheerende Wirkung zeitigen.
    Der Rudeljäger verlor Panzerung, wie ein echter Wolf sein Winterfell abstreifte. Er erwiderte das Feuer mit einer Salve, die eine gefährliche Schneise vom Gyroskopgehäuse des Jupiter hinauf bis zur linken Schulter in die Panzerung pflügte. Aber es gelang ihm nicht, den Schutzmantel zu durchschlagen und wichtige Bauteile im Rumpfinnern der überschweren Maschine zu treffen.
    Acht Minilaser bereiteten Raul mehr Sorgen. Sie kochten Lack und Panzerung von einem halben Dutzend Stellen und ein schwacher Energiestrahl bohrte sich geradewegs in Joves Kopf. Raul konnte das von der Strahlbahn erzeugte Ozon riechen, doch er roch noch etwas anderes, ätzend aber süß. Als ihm plötzlich heiß wurde und er Schweiß auf seiner Brust fühlte, der in Strömen seitlich abfloss, wurde ihm klar, dass der Rudeljäger das Lebenserhaltungssystem des überschweren Mechs beschädigt und irgendwo eine Kühlmittelleitung zerschnitten hatte.
    Ohne Zeit für Höflichkeiten und mit noch weniger Interesse, auszuprobieren, was eine weitere Antwortsalve noch anrichten konnte, riskierte Raul die Hitze und sprengte den Rudeljäger aus dem Weg. Künstliche Blitzschläge geißelten die Panzerung von Brustpartie und Oberarmen des anderen Mechs. Aber falls der Stahlwolf-Krieger im Innern sich einbildete, zweimal so leicht davonzukommen, trieb ihm Raul diese Illusion schnell aus, als die Autokanonen den Torso seiner Maschine aufrissen und den Kreiselstabilisator des leichten BattleMechs in Schrott verwandelten. Der Rudeljäger wankte, stakste unbeholfen nach links und brach wie eine Marionette zusammen, deren Fäden man durchtrennt hatte.
    Sein Begleiter, der die Sprungdüsen aktiviert hatte, um über den Tribun hinwegzuspringen, änderte die Flugbahn und kam zwischen zwei Truppentransportern auf. Das eine der beiden Fahrzeuge schleuderte er mit einem brutalen PPK-Schuss aus nächster Nähe um, das andere mit einem gezielten Tritt.
    Die Miliz-Infanterie machte ihre Sache gut und bot dem Gegner einen Schwarm kleiner, schwer zu treffender Ziele. Raul sah, wie sich zwei Hauberk-Trupps bei einem Angriff auf den BauMech der Stahlwölfe opferten, damit ein Chevalier -Spezialtrupp den Mechum-bau besteigen und in seine Gewalt bringen konnte.
    »Zwo!«, rief Colonel Blaire über die Offiziersfrequenz. Zwei Mechs in zwei Minuten. Und im nächsten Moment verlor die Miliz ihren letzten umgebauten ArbeitsMech durch einen Angriff des Schwertschwurs. Trotzdem entschied er: »Etwa Gleichstand.«
    Raul nickte. »Und jetzt wollen wir sehen, ob wir die Lage nicht endlich einmal zu unseren Gunsten wenden können.« Er schaltete auf eine Frequenz, die routinemäßig von der Zollbehörde Achernars benutzt wurde. »Palos, ist alles bereit?«
    Zollbeamter Palos Montgomery antwortete sofort. »Alles bereit, Captain.«
    »Dann los.«
    Ein ausführlicherer Befehl war nicht nötig. Er hätte ihn auch nicht geben können. Alarmsirenen gellten durch die Kanzel, und Raul konnte den Jupiter nur halb umdrehen, bevor Sterncolonel Torrent ihn endlich aus allen Rohren feuernd einholte. Eine Serie aus Laserschüssen, eine armdicke blutrote Lanze gebündelten Lichts und vier kleinere Schwärme hellroter Pfeile wuschen den Panzerschutz von der ganzen rechten Flanke der überschweren Maschine. Raketen explodierten in einer Serie von Donnerschlägen, die sich den riesigen Rumpf des Jupiter hinaufzog. Feuerbälle brachen an Knien, Hüfte und der Brustpartie der

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