Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kampf beginnt

Der Kampf beginnt

Titel: Der Kampf beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
Wunde.
    Torrent ignorierte sie und schälte neue Panzerung von Joves bereits geschwächten Beinen und der unteren Torsohälfte.
    Auf der Sichtprojektion des MechKriegers zeichnete der Computer mehrere neue Symbole. Über die Schulter des Tundrawolf sah Raul Maschinen auf die Oberfläche des Landefelds steigen: Arbeits-Mechs, ein halbes Dutzend von ihnen, hauptsächlich Lader, aber auch einen BauMech. Sie strahlten keine Zielerfassungssignale aus und zeigten auch sonst keinerlei Anzeichen eines militärischen Umbaus. Das waren normale Arbeiter mit ihren Maschinen, vom Zollbeamten Palos Montgomery zusammengezogen und für Achernar in den Kampf geschickt.
    »Zielscheiben«, stellte Torrent fest. »Glaubst du etwa, ich würde sie nicht sehen, Ortega? Gegen meine Stahlwölfe werden sie kaum mehr als eine Belästigung darstellen.«
    Eine weitere Salve taktischer Raketen schlug mit schweren Fäusten auf das Gehäuse von Joves Kreiselstabilisator ein, zertrümmerte genug Panzerung und Streben, um das Getriebe des Gyroskops erschreckend knirschen zu lassen. Der Jupiter erzitterte, schwankte. Mit vor Schweiß brennenden Augen in der Backofenhitze schmerzhaft blinzelnd, duckte Raul sich nach vorne und schob die Füße des BattleMechs auseinander. Falls er jetzt stürzte, war alles verloren. Er würde nicht wieder aufstehen können, und Torrents Tundrawolf würde die IndustrieMechs gnadenlos abschlachten.
    Diesmal blieb er auf den Beinen.
    »Sie werden keine Chance bekommen, sie ... zu ... zerstören«, presste Raul zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und unterstrich jedes seiner letzten drei Worte mit einer Geschützsalve. Partikelprojektorkanone, Autokanone, Partikelprojektorkanone. Ein Arm des Tundrawolf fiel zu Boden, von einem künstlichen Blitzschlag auf halber Höhe des Oberarmknochens durchtrennt.
    Der linke Arm. Torrents vier mittelschwere Laser.
    Jetzt beschleunigte Raul auf Gehgeschwindigkeit und marschierte geradewegs auf den Stahlwolf-Kommandeur zu. »Sie sind hier auf Achernar erledigt.« Noch eine PPK-Salve. Diese zog eine Spur rußgeschwärzter Vernichtung über die Hüfte der gegnerischen Kampfmaschine.
    Raul keuchte in der glutheißen Luft um Atem.
    Kurzstreckenraketen und schwere Laser trafen den Jupiter . Ein breiter Riss brach kreischend im Kanzeldach auf. Wieder lehnte Raul sich vor, bis sein Gesicht nur noch einen Meter vom Sichtschirm und der Kante des geborstenen Panzerglasdachs entfernt war, und zwang Jove weiter. Torrent löste die LSR-Lafette aus, hatte aber den Winkel für einen Angriff über so kurze Entfernung falsch geschätzt. Die meisten Raketen stotterten um die Füße des Jupiter in den Boden, schleuderten Fontänen aus schwarz verbranntem, pulverisiertem Stahlbeton auf und hüllten die untere Hälfte des überschweren Mechs in einen Rauchschleier.
    Raul trat sich den Weg durch den geborstenen Asphalt frei, zog ein blinkendes Fadenkreuz auf die linke Schulter des Tundrawolf. Die überhitzten Schaltkreise schafften nur noch eine teilweise Zielerfassung. Er zog trotzdem beide Hauptfeuerknöpfe durch.
    »Es reicht«, flüsterte er.
    Eine seiner PPKs riss die Brustpartie des Tundrawolf weit auf. Flammen schlugen aus der Öffnung und den breiten Torso hinauf, hüllten das Cockpit in ein Feuerhalo.
    Raul schlug auf den Vetoschalter und stampfte weiter, blieb nur Meter vor dem wankenden Tundrawolf stehen. Nichts, was sonst noch irgendwo auf dem Schlachtfeld geschah, drang zu ihm durch. 360°-Ansicht und Sichtprojektion waren vergessen. Nichts spielte noch eine Rolle außer dem Mech und dem MechKrieger vor ihm. Raul streckte die Mecharme aus und presste die Mündungen der Autokanonen auf den Torso des Tundrawolf. »Ergeben Sie sich, Sterncolonel.« Es war vorbei, und Raul atmete auf. In seiner Stimme war kein noch so geringer Spielraum für Kompromiss, nur ein Versprechen. Torrent hörte es mit Sicherheit.
    Er hörte es, doch es interessierte ihn nicht.
    Der Stahlwolfkommandeur blieb bis zum bitteren Ende ungebeugt, zog den linken Arm des Tundrawolf vor den Rumpf, pflanzte ihn in die Eingeweide des überschweren BattleMechs und zerstörte seinen eigenen Mecharm, indem er sein Taktisches Raketensystem abfeuerte, während die Mündungen der Abschussrohre am Gehäuse von Rauls Kreiselstabilisator anlagen.
    Die Wucht von neun gleichzeitigen Detonationen zwischen den beiden eng zusammenstehenden BattleMechs hob den hundert Tonnen schweren Jupiter tatsächlich vom Boden. Diesmal konnte kein noch

Weitere Kostenlose Bücher