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Der Kampf des Geisterjaegers

Titel: Der Kampf des Geisterjaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Delaney
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zu Ohren gekommen, dass irgendjemand oder irgendetwas es darauf anlegt, dass sie die alten Zwistigkeiten beiseitelegen. Und genau das müssen wir verhindern. Denn wenn sich die drei Clans vereinigen, und was noch schlimmer ist, wenn sie drei Zirkel zusammenbekommen, dann können sie Gott weiß wie viel Böses über das ganze Land bringen. Wie du dich vielleicht erinnerst, ist das vor vielen Jahren bereits einmal geschehen, und damals haben sie mich verflucht.«
    »Ich erinnere mich daran, dass Sie mir davon erzählt haben«, bestätigte ich. »Aber ich habe gedacht, Sie glauben nicht an den Fluch.«
    »Nein, ich glaube lieber, dass das Unsinn ist, aber es hat mich doch ziemlich durcheinandergebracht. Glücklicherweise haben sich die Zirkel bald darauf wieder zerstritten, bevor sie noch mehr Unheil im Land anrichten konnten. Aber dieses Mal scheint das, was in Pendle vor sich geht, weitaus düsterer und bedrohlicher zu sein. Das soll mir mein Besucher bestätigen. Wir müssen uns geistig und körperlich darauf vorbereiten, dass es eine furchtbare Schlacht geben könnte - und dann müssen wir nach Pendle, bevor es zu spät ist.
    Nun, Junge«, meinte der Spook, hielt sich schützend die Hand vor die Augen und sah zur Sonne auf, »diese Stunde war lang genug, also geh zurück ins Haus. Du kannst den Rest des Morgens lesen.«
    Den restlichen Vormittag verbrachte ich allein in der Bibliothek des Spooks. Da er Alice immer noch nicht vollständig vertraute, durfte sie die Bibliothek nicht betreten, damit sie nichts las, was sie nicht lesen sollte. Da wir nun zu dritt im Haus wohnten, hatte mein Meister schließlich noch ein weiteres Zimmer im unteren Stockwerk geöffnet, das zurzeit als Arbeitszimmer diente. Dort arbeitete Alice gerade und verdiente sich ihren Unterhalt dadurch, dass sie eines seiner Bücher abschrieb. Einige von ihnen waren sehr selten, und er hatte immer Angst, dass sie zerstört werden oder abhandenkommen könnten, daher hatte er gerne für alle Fälle eine Kopie davon.
    Ich las etwas über Hexenzirkel - wie sich eine Gruppe von dreizehn Hexen zu ihren Ritualen zusammenfand. Ich war gerade bei einem Abschnitt darüber angekommen, was geschah, wenn Hexen besondere Feste feierten, die sogenannten »Hexensabbats«.
    Manche Zirkel halten den Hexensabbat wöchentlich ab, andere monatlich, entweder bei Vollmond oder bei Neumond. Zusätzlich gibt es vier große Hexensabbats, wenn die Mächte der Finsternis am stärksten sind: »Lichtmess«, »Walpurgisnacht«, »Laminas« und »Allerheiligen«. An diesen vier dunklen Festtagen können sich die Zirkel zu gemeinsamen Ritualen treffen .
    Von der Walpurgisnacht hatte ich bereits gehört. Sie fand am 30. April statt, und vor vielen Jahren hatten sich an diesem Hexensabbat in Pendle drei Zirkel zusammengefunden, die den Spook verflucht hatten. Nun, jetzt war die zweite Juliwoche; ich fragte mich, welcher der großen Sabbattage wohl der nächste war, und begann, die Seite danach abzusuchen. Besonders weit kam ich nicht, denn in diesem Moment geschah etwas, was in der ganzen Zeit, die ich in Chipenden verbracht hatte, noch nie vorgekommen war.
    Klopf, klopf, klopf, klopf
    Jemand klopfte an die Hintertür! Ich konnte es nicht fassen. Sonst kam nie jemand zum Haus. Besucher gingen immer zu den Weiden an der Wegkreuzung und läuteten die Glocke. Den Garten zu betreten, hieß, zu riskieren, dass einen der Boggart, der das Haus und die Umgebung bewachte, in Stücke riss. Wer hatte geklopft? War das der »Freund«, den der Spook erwartete? Und wenn, wie hatte er es geschafft, die Hintertür in einem Stück zu erreichen?

Kapitel 2
Diebstahl und Entführung
    Neugierig stellte ich das Buch wieder an seinen Platz im Regal und ging hinunter Der Spook war an die Tür gegangen und führte jemanden in die Küche. Als ich ihn sah, blieb mir vor Staunen der Mund offen stehen. Er war ein sehr großer Mann, bestimmt zehn Zentimeter größer als der Spook, und mit breiten Schultern. Er hatte ein freundliches und ehrliches Gesicht und schien etwa Ende dreißig zu sein. Doch das Erstaunlichste war, dass er eine schwarze Soutane trug.
    Es war ein Priester!
    »Das ist mein Lehrling, Tom Ward«, stellte mich der Spook lächelnd vor.
    »Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen«, sagte der Priester und streckte mir die Hand hin. »Ich bin Pater Stocks. Meine Gemeinde ist Downham nördlich vom Pendle Hill.«
    »Ich freue mich auch, Sie zu sehen«, sagte ich und schüttelte ihm die Hand.
    »John

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