Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

an die falsche Stelle: vermeidbare Krankheit statt nachhaltiger Schaffung von Arbeitsplätzen.
    Außerdem untergraben die Kosten des Gesundheitswesens und die dadurch verursachte Besteuerung kleiner und mittlerer Unternehmen die Zuversicht, die diese brauchen, um etwas zu wagen und zu wachsen. Damit kosten sie letztlich Arbeitsplätze.
    Zyniker sagen – und vielleicht haben sie damit Recht –, dass General Motors eine Krankenversicherung ist, die sich über die Produktion und den Verkauf von Autos finanziert. Das Unternehmen hat 2004 immerhin 5,2 Milliarden Dollar für die Gesundheitsversorgung ausgegeben, also sehr viel mehr, als es für den Einkauf von Stahl aufwendet. Da liegt die Vermutung nahe, dass Amerika nur überlebt, indem es Produkte herstellt und Dienstleistungen anbietet, um für seine exorbitanten Gesundheitskosten aufzukommen.
    Denken Sie daran, die Regierung der USA »besitzt« kein Geld. Die Regierung der USA weist Geld zu und gibt Geld aus, das sie in Form von Steuern einzieht. Leider druckt sie auch Geld und macht Schulden bei Wettbewerbern wie China. Doch das ist wieder ein anderes Problem, genau wie die Tatsache, dass die Regierung viel mehr ausgibt, als sie an Einnahmen hat. Doch die Regierung beginnt jedes neue Steuerjahr mit null. Es findet kein Cashflow statt, bis die Steuergelder eingehen.
    Die jahrzehntelang brummende Wirtschaft des Landes schuf die Grundlage für den Aufbau umfangreicher staatlicher Sozialprogramme, weil es der Regierung möglich war – weil der Sprung des BIP auf etwa 15 Billionen Dollar in den vergangenen dreißig Jahren eine stabile Steuergrundlage mit sich brachte. Heute wird der enorme Cashflow, den der Staat und all seine Bürger mit ihren hohen staatlichen Bezügen gewohnt waren, durch die Kosten des Gesundheitswesens aufgezehrt. Deshalb ist dieses zu einem so gravierenden Problem geworden.
    Das Gesundheitswesen ist das größte und unmittelbarste staatliche Finanzproblem, und es gibt bislang keine Lösung, weil die Regierenden der USA einen falschen Ansatz verfolgen. Im Folgenden lesen Sie, was Sie als Führungsverantwortlicher über die Krise im Gesundheitswesen wissen müssen, um sie in Ihrer Stadt in den Griff zu bekommen:
Das neue Gesetz zur Reform des Gesundheitssystems ist kein »Gesetz zum Gesundheitswesen«. Es ist ein Versicherungsgesetz, das sich mit Kostendeckung und Finanzierung befasst. Eine Begründung, warum Amerika mit so unerschwinglichen Kosten zu kämpfen hat, fehlt ebenso wie eine Strategie zur Vermeidung von Gesundheitsproblemen. Das Gesetz verändert lediglich die Richtung, in die das Geld fließt, und entscheidet darüber, wer Gesundheitsversorgung bekommt und wer dafür zahlt.
Die bahnbrechenden Veränderungen, welche die Regierenden zukünftig im Gesundheitswesen einführen, werden im Bereich der Verhaltensökonomie und ihrer Wissenschaft zu finden sein, nicht in den medizinischen Laboren. Sie werden definitiv nicht von komplexen Finanzregulierungen kommen, die jedem die Schuld zuschieben außer dem ungesunden Amerikaner. Die große Lösung wird man nur in der Verhaltensökonomie finden, denn der einzige Ausweg besteht darin, die Amerikaner zu ermutigen und ihnen das Ziel vorzugeben, ihr Verhalten in Hinsicht auf Essen, Rauchen, Sport und Lebensstil zu verändern – also in der Prävention. Erinnern Sie sich an den japanischen Abgeordneten, der sagte, dass die Amerikaner fett und träge geworden seien? Wenn ein Großteil der 300 Millionen US-Bürger seinen Lebensstil, besonders in puncto Essen, nicht umstellt – so die Feststellung von Gallup Economics –, lässt sich die Spirale der Gesundheitskosten, die sich unkontrollierbar nach oben schraubt, nicht aufhalten.
Im Gallup-Healthways Wellbeing Index, der umfangreichsten Studie über die körperliche Verfassung, die es je gab, stellte man fest, dass fettleibige und übergewichtige Menschen weniger physische und psychische Energie haben als schlanke, dass Menschen, die nicht genügend Schlaf bekommen, weniger leistungsfähig sind, und dass Menschen mit finanziellen Sorgen einer höheren Stressbelastung ausgesetzt sind. Dies führt zu unerschwinglichen Kosten in der Gesundheitsversorgung ebenso wie zu Trägheit bei Amerikas erwerbstätiger Bevölkerung. Letztlich kostet die ungesunde Lebensweise die amerikanischen Steuerzahler Billionen Dollar, die man für die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen hätte verwenden können.
Die einzige Möglichkeit, dies in den Griff zu bekommen,