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Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen

Titel: Der Kampf um die Arbeitsplätze von morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Redline Wirtschaft
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liegt in gezielten Strategien von Städten und Unternehmen zur Verbesserung von Gesundheit und Wellbeing, die sich besonders auf den Kampf gegen die Fettleibigkeit konzentrieren sollten, und zwar ebenso erfolgreich wie die Kampagne gegen das Rauchen.
    Wenn das Desaster im Gesundheitswesen nicht bereinigt wird, bringt es die US-Wirtschaft zum Erliegen und legt die Zukunft des Kapitalismus sowie die besten Arbeitsplätze in die Hände von China, Indien und anderen Ländern. Allein die Kosten der Gesundheitsversorgung werden dem Land das Genick brechen, weil es um so enorme Summen geht. Amerika kann sich hier nicht wieder freikaufen wie in so vielen anderen Fällen.
    Bevor ich erläutere, wie eine Führung auf Basis der Verhaltensökonomie dieses katastrophale Problem für die Vereinigten Staaten und Ihre Stadt lösen kann, sehen wir uns noch einmal die Ausmaße dieses Meteoriten aus untragbaren Kosten an, der auf uns zurast.
Die Ausmaße des Problems
2009 haben die Vereinigten Staaten 2.500.000.000.000 Dollar für Gesundheitsversorgung ausgegeben – zweieinhalb Billionen. Fast die Hälfte davon kommt aus den Programmen Medicare 5 und Medicaid 6 (aus Steuermitteln). Die andere Hälfte setzt sich aus privaten Versicherungen und Zahlungen aus eigener Tasche zusammen.
Das ist der höchste Kostenfaktor überhaupt in Amerika. Die Kriege in Afghanistan und im Irak kosten etwa 200 Milliarden Dollar im Jahr. Die jährlichen Kosten der Gesundheitsversorgung liegen zehnmal so hoch wie die jährlichen Rüstungs- und Verteidigungskosten. Bei Unterhaltungen stelle ich immer wieder fest, dass diese Tatsache praktisch niemandem bekannt ist. Manchmal höre ich wohlmeinende Amerikaner sagen: »Also, wenn wir diese Kriege nicht hätten, könnten wir uns eine Gesundheitsversorgung für alle leisten.« Ein Irrtum. Selbst wenn wir einsparten, was Amerika für die Verteidigung bezahlt, hätten wir nicht annähernd genug, um das Desaster Gesundheitsversorgung in Ordnung zu bringen.
Die Kosten für die Gesundheitsversorgung von 300 Millionen Amerikanern liegen bei 2,5 Billionen Dollar pro Jahr. Die gesamte Wirtschaft Indiens, mit einer Bevölkerungszahl von 1 Milliarde Menschen, bleibt knapp unter 1,5 Billionen Dollar – nicht ihre Gesundheitsversorgungskosten, sondern ihr gesamtes BIP. Auch Russlands gesamtes BIP liegt bei knapp unter 1,5 Billionen Dollar – nicht die Gesundheitsversorgungskosten, sondern ihr gesamtes Wirtschaftsergebnis.
Amerika hat im Jahr und pro Person durchschnittliche Kosten für Gesundheitsversorgung von 8000 Dollar. Bei der Diagnose Diabetes Typ 2 oder Bluthochdruck zum Beispiel schlucken viele Amerikaner einfach ein paar Pillen und führen ihren ungesunden Lebensstil weiter, anstatt weniger zu essen und mehr Sport zu treiben. Fettleibige Mitbürger mit kaputten Knie- und Hüftgelenken unterziehen sich lieber Operationen, als abzunehmen, was in vielen Fällen das Problem beheben würde. Dies sind ganz einfache Beispiele dafür, wie die Entscheidung, das Falsche zu tun, eine einst großartige Nation zugrunde richtet. Starke, produktive Gesellschaften in Ländern wie England, Deutschland, Kanada oder Frankreich haben weniger als die Hälfte der Kosten pro Einwohner. Die Bevölkerung in diesen Ländern lebt länger als die Amerikaner, und sie stufen die Qualität ihrer Gesundheitsversorgung besser ein, als es die Bürger der USA tun.
Das Problem wächst schnell, denn die Kosten der Gesundheitsversorgung werden laut eigenen Zahlenangaben der US-Regierung in den kommenden zehn Jahren um etwas über 6 Prozent pro Jahr steigen. Das heißt, die Gesamtsumme von 2,5 Billionen Dollar, die sich Amerika schon jetzt nicht leisten kann, steigt deutlich schneller als die Wirtschaftskraft und wird binnen zehn Jahren die 4,5-Billionen-Marke erreichen. Wenn Sie den prozentualen jährlichen Anstieg der aktuellen 2,5 Billionen, die sich Amerika schon jetzt nicht leisten kann, hochrechnen auf die vollen zehn Jahre, dann wächst die Summe in zehn Jahren um fast 10 Billionen Dollar. Die Vereinigten Staaten müssen also im Verlauf der nächsten zehn Jahre mit etwa 10 Billionen Dollar mehr fertig werden als einer Summe, die man ohnehin schon nicht aufbringt. Dieses Geld wird nicht auf wunderbare Weise von irgendwoher kommen. Vielleicht denken Sie, die USA könnten es von China leihen, aber die werden niemandem auf der Welt 10 Billionen Dollar leihen. Und niemand auf der Welt, auch nicht China, kann so viel Geld zur Verfügung stellen. Die

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