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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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ablegen kann. Mr. Grant wird auf die Vulcano kommandiert. Die Besatzung erhält eine Extraration Blackstrap und Landgang. Auf seine Majestät, unseren König, ein dreifaches Hipp-hipp-Hurra!«
    Die Besatzung schien vor Genugtuung zu wachsen, und Mr. Wilson wußte nicht, wie er seine Dankbarkeit ausdrücken sollte. »Heben Sie sich das schöne Gefühl des heutigen Tages für die trüben Stunden auf, die im Leben jedes Kommandanten vorkommen. Sie begleiten morgen die Thunderer zu den anderen Inseln. Die Falcon segelt im Kurierdienst nach Palermo.«
    Die Besuche der Inseln zeigten David wieder, welche große Bedeutung der diplomatische Teil seiner Mission hatte. Für jede Insel konnte er nur wenig Zeit erübrigen, da er schnell zu Ushakov wollte. Aber er merkte, wie sehr das Zeremoniell der exakt paradierenden Seesoldaten immer wieder die Bevölkerung beeindruckte. Und er spürte, daß sich die örtlichen Politiker in ihrer Bedeutung bestärkt fühlten und auch den britischen Standpunkt wohlwollend aufnahmen.
    Aber er bemerkte wenig Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Inseln. Zakynthos' Vertreter waren sehr englandfreundlich, hielten wenig von Russen und Türken und schimpften über die ärmeren Inseln, die nur Geld von den reicheren wollten.
    Seine Gesprächspartner auf Kefalonia waren traditionell russenfreundlich, unterstützten Ushakovs Vorschläge und waren nur über den türkischen Einfluß besorgt. Ithaka und Paxi fühlten sich von den größeren Inseln dominiert und suchten David zu überzeugen, daß sie mehr Vertreter im Senat haben müßten. Er erfuhr auch, daß die vierzehn gewählten Mitglieder des Senates keineswegs Ushakovs Wünsche erfüllten.
    Ushakov wollte kleine Delegationen mit seinen Vertrauten nach Konstantinopel und Petersburg entsenden, um die Zustimmung zur Verfassung einzuholen. Die Vertreter des alten Adels setzten aber schließlich zwölf Delegierte durch, die für eine stärkere Wiederherstellung der alten Adelsrechte eintreten sollten. »Sie schaffen es noch, daß wir die Franzosen zurückwünschen«, schimpfte ein Vertreter auf Paxi.
    Auf dieser Fahrt lief David erstmals auch Parga an, die einzige Stadt auf dem Festland aus früherem venezianischem Besitz, die Ali Pascha nicht erobert hatte. Sie begeisterte David vom ersten Augenblick an, da er in die kleine Bucht einlief.
    Backbord voraus krönte eine Festung den Felsen, der die sich nach steuerbord anschließende Stadt überragte. Die weißen Häuser säumten zwei sanft geschwungene Buchten und schienen kurz hinter dem schmalen Strand die Hügel emporzuklettern. Fast wie ein Deckel auf dem Krug lag vor den Buchten eine kleine Insel mit zwei Hügeln und einer kleinen Senke als Verbindung. Auch hier erkannte David steinerne Bauten, vielleicht eine Batterie.
    Auf der Festung wehte die russische Flagge, und als die Thunderer Salut schoß, erwiderte die Festung den Gruß. Als sie Anker warfen, erkannten sie einen Trupp von etwa einem Dutzend Soldaten, die an die Pier marschierten und dort Aufstellung nahmen. Sie trugen weiße, kurze Jacken und rote Bauchbinden und eine Art Käppi, wie man es bei den Griechen häufig sah.
    »Nun, Mr. Ekins, da muß sich Ihre Truppe wohl anstrengen. Es ist das erste Mal, daß uns hier ein Kontingent Soldaten empfängt«, sagte David.
    »Wir werden uns nicht blamieren, Sir. Wenn Sie erlauben, begleite ich Sie selbst.«
    So marschierte David in die kleine Stadt, vor sich die griechischen Soldaten, hinter sich die Seesoldaten mit ihrem von allen bestaunten Dudelsackpfeifer. Nach dem militärischen Aufgebot folgten Gregor und Alberto Rossi mit Alex an der Leine, der auch einmal wieder an Land umhertollen sollte.
    Der Bürgermeister war ein energischer Mann von etwa dreißig Jahren, der David und Hauptmann Ekins freundlich begrüßte und sogleich versicherte, während ihnen ein Schluck Wein eingeschenkt wurde, daß er auch für die Erfrischung der Soldaten gesorgt habe.
    »Ich freue mich, daß ich Sie als Vertreter der englischen Flotte in der Freien Stadt Parga begrüßen kann. Wir können jeden Verbündeten gebrauchen, der uns hilft, unsere Freiheit gegen die Tyrannei zu verteidigen. Ich setze voraus, daß Britannien dafür besonders Verständnis hat«, sagte der Bürgermeister und hob sein Glas.
    Sie tranken, und David erkundigte sich, ob Parga Angriffe abwehren mußte.
    »Wir haben 1657 die Türken zurückgeschlagen, und anno siebenundneunzig, vor zwei Jahren, hat uns Admiral Ushakov vor Ali, dem

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