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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Straße, stellte sich ihnen in den Weg und rief: »Aufhören! Alle Mann in Reihe antreten!«
    Sie dachten nicht daran. Aus der Gruppe traten zwei vor und grölten: »Aus dem Weg, du alter Fatzke, sonst machen wir dich alle!«
    Bevor sie ihn zur Seite stoßen konnten, waren Gregor und Alberto Rosso heran, die beide in der Taverne gegessen, getrunken und auf David gewartet hatten. Jeder griff einen der Randalierer und warf ihn wie ein Bündel Lumpen in den Haufen der anderen, die durcheinander purzelten.
    Als sie sich aufrappelten und eine Schlägerei beginnen wollten, waren die anderen Offiziere heran und standen mit gezogenen Säbeln vor den Randalierern. »Kommt nur, ihr Großmäuler!« sagte Hauptmann Ekins mit sarkastischer Schärfe. »Kommt nur, wir wollen auch ein bißchen Spaß haben.« Er reckte ihnen seinen Säbel entgegen, und die anderen taten es ihm gleich.
    Nun wurden die meisten unter den Randalierern nüchtern und hielten ihre Kameraden zurück. »In zwei Reihen aufstellen, und dann marschieren wir zur guten alten Thunderer!« befahl Ekins betont ruhig, und sie folgten ihm wie die Lämmer.
    David war wütend, aber Kapitän Harland beruhigte ihn. »Sie brauchen ein Ventil, Sir. Der Dienst ist hart, und jeder Tag kann der letzte sein. Morgen tut ihnen alles furchtbar leid. Vielleicht sind die beiden Rädelsführer wirklich üble Kerle, aber ich kenne sie nicht.«
    »Wenn ihr Divisionsoffizier nicht gute Argumente zu ihren Gunsten hat, werden Sie die neunschwänzige Katze kosten. Verdammte Kerle, verderben einem einen so schönen Abend.«
    Der Dudelsackpfeifer spürte, daß eine Aufheiterung notwendig war, band sein Instrument wieder um und spielte das beliebte Seemannslied ›Hearts of Oak‹, und die Offiziere faßten Tritt und sangen mit.
    Einige Griechen standen am Kai und sahen belustigt zu. Ein Wirt schimpfte: »Deswegen komme ich morgen früh doch mit einer gesalzenen Rechnung für zerstörtes Mobiliar zu eurem Zahlmeister.«
    »Ach, Aristoteles, das sind doch keine Russen. Die Briten zahlen doch immer. Und verdient hast du heute abend auch genug an ihnen«, wandte ein anderer ein.
    Die Shannon lief früh am Morgen aus, um die Bulldog bei der Patrouille abzulösen. Kaum war ihr Segel im Meer versunken, da tauchte schon wieder ein Segel auf. »Kommen die etwa zurück?« fragte der Wachhabende den Master, aber der hob nur die Schultern. Sie mußten nicht lange warten, dann konnte der Ausguck die Mörserketsch Vulcano melden, die die Insel umrundet hatte.
    Mr. Wilson hielt es nicht aus, bis die Ketsch geankert hatte. Er sprang in seine Gig und ließ sich zur Thunderer rudern. Dort begrüßten ihn Seesoldaten, Trommler und Pfeifer mit allen Ehren, die einem Kommandanten zustanden. Geoffrey Wilson wurde rot, und die Midshipmen feixten. Aber er ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und schritt schnell auf David zu, um sich und sein Schiff zu melden.
    »Nun, wie kommen Sie mit Ihrem Bombenspucker zurecht, Mr. Wilson?« fragte der lächelnd.
    »Ausgezeichnet, Sir. Wir haben drei Übungen mit scharfer Munition durchgeführt. Zwei Einsätze haben wir auch hinter uns, einen gegen eine Batterie, die uns bei Astakos beschoß, und einen gegen einen Kaper bei den Strophaden. Beide waren erfolgreich, Sir. Mr. Tall bewährt sich hervorragend als Stückmeister, Sir. Wir sind jedoch sehr knapp an Besatzung, Sir.«
    »Das ist unser aller Problem, Mr. Wilson. Wir müssen in den nächsten Wochen eine Lösung finden. In einer Stunde werde ich die Vulcano inspizieren.«
    Geoffrey Wilson schüttelte seinen Kameraden noch schnell die Hände und eilte dann auf sein Schiff zurück.
    »Dem strahlt das Glück des ersten Kommandos aus allen Poren, Sir«, sagte Mr. Watt lächelnd.
    David nickte. »Ich werde ihm einen Midshipman abordnen. Der kann ihm helfen und gleichzeitig viel lernen. Was denken Sie von Mr. Grant?«
    »Eine gute Wahl, Sir. Ich werde ihm sagen, daß er sich bereithält.«



David hatte zur Inspektion Mr. Lavery, den Stückmeister, und Mr. Jenkins, den Bootsmann, mitgenommen. Aber wo sie auch schauten, alles blitzte und glänzte. Die Besatzung schien von Wilsons Begeisterung angesteckt und demonstrierte alle Übungen schnell und perfekt.
    »Vulcanos«, redete sie David zum Schluß an. »Euer Mörserschiff ist ein Stolz für unsere Flottille. Ihr habt es sehr gut im Griff. Ich ernenne Mr. Wilson zum diensttuenden Leutnant und hoffe, daß er sich mit dem Älterwerden ein wenig beeilt und sein Leutnantsexamen

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