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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Blutsäufer, gerettet. Wir hatten den Admiral an die Abschlachtung der Bevölkerung von Preveza erinnert, und er hat uns mit seiner Flagge beschützt und den Konflikt mit Ali riskiert. Das hat dieser nicht verwunden und lauert immer wieder in den Bergen. Wir haben seit kurzem eine kleine russische Garnison von fast hundert Mann, aber in erster Linie verlassen wir uns auf uns selbst.«
    Der Bürgermeister führte sie selbst zu der Festung, die die Stadt überragte. Es waren starke Bastionen mit gut gewarteten Kanonen, meist Vierundzwanzigpfünder. Die Besatzung machte einen disziplinierten Eindruck. Als David seine Bewunderung äußerte, freute sich der Bürgermeister und erklärte, neben Leuten aus Parga seien vor allem Sulioten in ihrer Truppe, Todfeinde von Ali, seitdem er ihr Volk mit Feuer und Schwert verfolge.
    »Wir sind eine Art Fluchtburg für die Feinde von Ali Pascha, und wir unterstützen aus eigenem Interesse auch jeden Widerstand, der sich im Landesinneren gegen ihn regt.«
    Der Festungskommandant wandte sich an David: »Darf ich Sie etwas fragen, Sir?«
    »Nur zu«, ermunterte ihn David.
    »Ich bin kein Fachmann für Schiffe, Sir, aber das kleinere Schiff scheint mir ein Mörserschiff zu sein. Können Sie mir sagen, welches Kaliber die Mörser haben?«
    »Fünfundzwanzig und dreiunddreißig Zentimeter, Herr Major. Warum kommen Sie nicht mit uns und besichtigen das Schiff? Aber vorher gestatten Sie mir noch die Frage, warum Ihre Bastionen zur See hin deutlich schwächer sind als zum Land. Bedroht Ali Pascha Sie nicht auch von der See her?«
    Der Major erklärte, daß der Sultan Ali Pascha nicht erlaubt habe, in der Ionischen See Kriegsschiffe zu unterhalten. »Das gilt auch für die anderen Wesire an anderen Küsten. Die Flotte will sich das Sultanat vorbehalten. Nur die Franzosen haben Ali Pascha während ihrer Herrschaft ermutigt, Kriegsschiffe auszurüsten, um ihn auf ihre Seite zu ziehen. Aber bisher ist er damit nicht weit gekommen.«
    Als David mit dem Bürgermeister und dem Major die steile Straße zur Stadt hinabstieg, stießen aus einem Nebenweg Gregor und Alberto zu ihnen, die Alex den ersehnten Auslauf gegönnt hatten.
    »Was für ein starkes und schönes Tier«, bewunderte ihn der Bürgermeister. David erzählte ihm, daß der Vater ein Wolfshund aus Finnland gewesen sei. »Sir«, meldete sich der Bürgermeister etwas verlegen. »Ich habe eine ungewöhnliche Bitte. Ich habe eine Hündin von sehr ähnlicher Rasse, die gerade läufig ist. Würden Sie erlauben, daß Ihr Hund sie deckt?« Er blickte David verlegen an, was gar nicht zu seiner sonst so energischen Art paßte.
    David war zunächst perplex. Dann mußte er daran denken, daß es Alex ja wohl kaum unangenehm sein werde. »Von mir aus, Herr Bürgermeister. Wenn die beiden Hunde sich mögen, steht einer Verbindung nichts entgegen. Gregor wird sie begleiten.«
    So hatte Alex sein Vergnügen. Der Festungskommandant war begeistert von den großen Mörsern, und Geoffrey Wilson war glücklich, daß er erklären konnte und daß jemand seine Waffen so bewunderte. David sagte zu, daß die Vulcano hin und wieder Parga anlaufen werde und daß dann vereinbart werden könne, wie sie Parga bei einer Belagerung helfen könnte.
    Als sie die Thunderer erreichten, meldete der wachhabende Leutnant, daß die Bulldog den Hafen anlaufe. »Ausgezeichnet«, sagte David. »Dann kann sie an unserer Unternehmung teilnehmen. Signalisieren Sie bitte, sobald sie Anker geworfen hat, daß beide Kommandanten zu mir kommen möchten.«
    In seiner Kajüte brachte ihm Edward eine kühle Limonade, und David vertiefte sich einen Augenblick in ein Buch. Aber lange Zeit blieb ihm nicht. Gregor trat mit Alex ein, der sich sofort auf sein Lager an der Tür legte. »Na, Gregor, hat es geklappt?«
    »Ja, Gospodin, er hat die Hündin gedeckt. Ein schönes Tier übrigens. Alberto und ich hatten Alex vorher ordentlich laufen lassen, weil er an Bord ja wenig Gelegenheit hat. Und nun noch die Hündin, da muß er sich erst einmal erholen.«
    »Von mir aus. Aber heute nacht brauchen wir ihn. Da muß er horchen und schnuppern, Gregor.«
    Der Posten meldete die beiden Kommandanten, und David entließ Gregor mit einem Lächeln und einem Wink.
    Mr. Neale und Mr. Wilson hörten aufmerksam zu, als ihnen David seine Pläne für die Nacht erörterte. Sie verabredeten die notwendigen Signale, und auf Neales Vorschlag hin wurde festgelegt, daß die abgeschirmten Positionslampen, die auf das

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