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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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eilten jetzt schnell in die Stadt, passierten die Kirche Ton Xenon und waren nach wenigen Schritten an der Kirche des Heiligen Spiridon. Aus einem Torgang rief sie Leutnant Thomson an. »Sir, in dem Haus ist der albanische Hauptmann, der den Harem mit kleinen Jungen unterhält, denen er die Zähne herausbrechen ließ. Sie haben sicher auch davon gehört. Das Haus gehört einem gewissen Othakis, und der Albaner ist kurz vor uns mit zwei Mann ins Haus gegangen.«
    »Die Soldaten sollen ihre Waffen laden und in Bereitschaft halten. Wir werden das Haus untersuchen. Auf der Festung haben wir zwei Russen gegriffen, die im Auftrag dieses Othakis scheinbar harmlose Signale weitergaben. Wir werden jetzt eindringen!«
    Er schaute nach seiner Pistole und klopfte laut an die Tür. »Im Namen der Republik und der Schutzmächte: Öffnet die Tür.« Ein Diener öffnete erschrocken und wich zur Seite. Eine große Treppe führt ins obere Stockwerk. »Leutnant Thomson, postieren Sie in jeder Tür zwei Mann, die den Raum überwachen und aufpassen, daß niemand etwas verändert. Die anderen kommen mit.«
    Er lief schnell die Treppe hinauf, und die Soldaten folgten ihm. Eine große Flügeltür öffnete sich zu einem Salon, in dem ein Grieche und der albanische Hauptmann standen. »Herr Othakis, von diesem Haus aus wurden Signale für die Feinde ausgegeben. Im Namen der Republik und der Schutzmächte müssen wir das Haus durchsuchen. Rühren Sie sich nicht vom Fleck!«
    Der Albaner schrie in seiner Sprache, wechselte dann in ein schlechtes Französisch, dem man aber entnehmen konnte, daß er David einen Hund nannte, der ihm aus dem Weg gehen solle. Er riß seinen Säbel heraus und stürzte sich auf David. Es ging unfaßbar schnell. Der Albaner schlug mit dem Säbel nach David, der mit dem Degen abwehrte. Er täuschte eine Finte an, zielte auf Davids Brust und sprang vorwärts. David schlug den Säbel mit dem linken Arm zur Seite, der durch die Armmanschette mit den Wurfmessern gut geschützt war, und ließ den Albaner in seinen ausgestreckten Degen rennen. Der Degen bohrte sich ins Herz, und der Albaner war tot, ehe er den Boden berührte.
    David zog seinen Degen aus dem leblosen Körper, ließ ihn herunterhängen und befahl: »Bringt die beiden Albaner her, die mit dem Bugger eintrafen. Immer zwei Mann durchsuchen jeden Raum bis zur Dachspitze. Es muß eine Signallaterne zu finden sein.«
    Othakis, der Grieche, hatte entsetzt dem kurzen Kampf zugesehen und gezittert. Nun erholte er sich. »Wie können Sie sich unterstehen …«, begann er, aber David fiel ihm ins Wort: »Mund halten! Zwei Mann zur Bewachung. Er darf nichts sagen!« Zwei Soldaten bauten sich neben dem Griechen auf und zeigten ihm ihre Bajonette.
    Im Nebenraum polterte es. Leutnant Thomson brachte zwei albanische Unteroffiziere. »Sie wollten aus dem Fenster, Sir. Einer hat eine Tasche mit Geld und Papieren.«
    »Nehmen Sie das bitte an sich, Mr. Thomson. Schauen Sie auch in den anderen Zimmern nach Papieren.«
    Dann stapfte ein Soldat herein und hielt freudestrahlend eine Signallaterne in der Hand. David trat hinzu. Sie war noch warm. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatten den richtigen erwischt. »So, Mr. Thomson. Jetzt sollte ein Midshipman Mr. Foresti holen, und wir wollen uns mit Herrn Othakis unterhalten.«
    Die Durchsicht der Schriften ergab, daß Othakis Aufstellungen geliefert hatte, was in den Küstenorten bei wem zu holen sei. Rechnungen bewiesen, welchen Anteil er an der Beute erhalten hatte. Angesichts der Beweise gab Othakis alles zu. Die beiden Albaner bestätigten, daß er regelmäßig Geld erhalten habe. Die britischen Schiffe habe er durch Helfer überwachen lassen. Die Russen wußten nur, was sie gesagt hatten.
    »Das bringt ihn an den Galgen«, murmelte Foresti zu David, und der nickte.
    »Wir müssen jetzt Präsident Orio informieren, Mr. Foresti. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das übernehmen könnten. Ich muß den Namen dieses albanischen Kinderschänders erfahren und dann zu Admiral Ushakov und zu Kadir Bey. Leutnant Thomson wird die Gefangenen der russischen Wache übergeben. Auch die Schriften und das Geld. Aber gegen Quittung, bitte!«
    Als David auf die Thunderer zurückkehrte, die am vorigen Abend nach kurzem Auslaufen schon heimgekehrt war, war sein Bedarf an Berichten gedeckt. Er wehrte alle Fragen ab, ließ sich von Edward ein schönes Frühstück mit einer Tasse Schokolade bereiten und sagte: »Jetzt setze ich mich eine Viertelstunde

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