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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Skal lachte vor Freude und dankte David herzlich. »Morgen können wir das auf der anderen Seite wiederholen, Sir David.«
    David erklärte ihm, daß er erst Munition auffüllen müsse, und wies auch auf seine acht Verwundeten hin, damit Skal das Ganze nicht für eine risikolose Flottendemonstration hielt.
    »Schade um die Unterbrechung, Sir David. Aber selbstverständlich werden wir für Munition sorgen. Ich gebe Ihnen eine Anweisung für das Arsenal in Zadar. Das ist gut bestückt und liegt an der Gegenküste der Adria, knapp zweihundert Kilometer.«
    Das Arsenal war in der Tat gut bestückt mit Geschossen aller möglichen Kaliber. Aber die Beamten und Offiziere waren unfreundlich. Mehrfach mußte der Stückmeister protestieren, weil man ihm Ausschuß andrehen wollte. Der Stadtkommandant wahrte gerade die notwendigsten Formalitäten und sprach keine Einladung aus.
    Keiner trauerte der Stadt nach, als sie den Hafen wieder verließen. Nicht nur das Wetter war an diesem Novembertag kühl und frostig. »Was für ein Unterschied zu Korcula«, sagte Mr. Watt. »Dabei ist Zadar doch auch ein hübsches Städtchen mit seinen Wällen und den schönen Kirchen.«
    Mr. Demetros mischte sich ein. »Ja, aber es wird vom Zweiten dalmatinischen Regiment besetzt, und einige der Offiziere stehen im Verdacht, mit den Franzosen illegal Geschäfte zu machen. In uns sehen sie wohl Störenfriede.«
    Thunderer und Vulcano tasteten sich durch den engen Kanal zwischen den Inseln und Dugi Otok wieder zurück in die freie See, als David Mr. Watt mitteilte: »Ich werde für kurze Zeit auf die Vulcano übersetzen. Übernehmen Sie bitte das Kommando, Mr. Watt.«
    Mr. Wilson war viel zu stolz auf ›seine‹ Vulcano und ihre Erfolge, als daß er dem Kommodore ängstlich entgegengetreten wäre. »Nun, haben Sie alles gut verstaut, Mr. Wilson?«
    »Aye, aye, Sir. Alles gut verstaut und gesichert. Wir sind bereit zu neuen Taten.«
    David antwortete nicht sogleich, denn seine Gedanken waren vom Anblick des umgekehrt auf dem hinteren Deck verstauten Bootes abgelenkt worden. »Sie haben sicher zwei Boote ineinander geschachtelt, Mr. Wilson.«
    »Jawohl, Sir. Ein Sieben-Meter-Boot und eins mit sechs Metern. Außerdem haben wir ein Floß am hinteren Niedergang vorgefunden, eine geniale Konstruktion, Sir. Es ist zusammenlegbar. An den Balken sind leere Fässer zum Auftrieb, und den Boden bilden zwei Lagen des dicksten Segeltuches.«
    »Das müssen Sie mir einmal zeigen. Aber zuerst möchte ich wissen, wann zuletzt die Notverpflegung mit Zwieback und Wasser bei Booten und Floß kontrolliert wurde.«
    Wilson wurde plötzlich sehr verlegen, stotterte herum und sagte schließlich: »Das mögen wohl zwei Monate sein, Sir.«
    »In einer Viertelstunde ist alles in Ordnung, Mr. Wilson, sonst gibt es Ärger.«
    »Aye, aye, Sir«, bestätigte Wilson und rief Befehle. Edward Grant zwinkerte ihm zu, aber Wilson hatte keine Zeit dafür, sondern folgte David, der die Befestigung der Karronaden kontrollierte. Hier war nichts auszusetzen. Er wandte sich zum Niedergang, um sich das Floß anzusehen, als ein Kanonenschuß ertönte.
    Erschrocken blickte David zur Thunderer. »Sie holen die Segel ein. Das Signal für Sturmwarnung weht!« rief der Ausguck.
    David blickte zurück zum Küstengebirge. Da war es wieder, dieses helle Leuchten, diese unnatürliche Farbe, wie er sie auch vor Südamerika erlebt hatte, als sich ein Fallwind ankündigte. »Eine Bora!« schrie er. »Alle Segel bergen, Sturmfock setzen! Alle Luken verschalen! Tempo, es geht um Leben und Tod!« Er befahl vier Mann ans Ruder und schickte Mr. Grant unter Deck, damit er Fässer leeren und mit Tauen versehen ließ, damit man sie zusammenbinden und sich an ihnen festklammern konnte.
    Die Besatzung arbeitete schnell und routiniert. Sie spannten Seile über das Deck, sicherten alles, was sich lockern konnte. »Mr. Wilson«, sagte David. »Lassen Sie die Pumpe überprüfen und unten die Beile so bereitlegen, daß sie nicht umherwirbeln. Gleich ist die Bora über uns.«
    Wilson gab die Befehle weiter und starrte zurück zu den Inseln. Der Sturm hatte die schon erreicht. Im Nu waren sie in einem Gewirbel von Sand und umherfliegenden Bäumen nicht mehr zu erkennen. Und dann kam die Wand auf sie zu. Thunderer und Vulcano hielten Kurs aufs offene Meer und würden den Sturm von achtern erleben.
    Nur noch die unentbehrlichen Wachen waren an Deck. »Festhalten!« schrie David und schlang sich an einem Tau fest. Dann schlug

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