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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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schicken. Ich verabschiede mich, mein Herr.«
    Voinovitsch schlug mit der Faust auf den Tisch, daß ein Glas umfiel, aber Mr. Watt hatte sich schon umgedreht.
    Als er David berichtete, lachte dieser herzlich. »Sie sind ja auch ein guter Diplomat, Mr. Watt. Hier war die grobe Tour erforderlich. Warten wir ab. Kommen Sie, trinken Sie ein Glas mit mir.«
    Nach einer Viertelstunde, David wollte schon den Befehl zum Segelsetzen erteilen, löste sich ein Boot von der Fregatte, und Graf Voinovitsch ließ sich übersetzen.
    Auf der Thunderer traten die Seesoldaten, die Trommler, Pfeifer und der Dudelsackbläser an, um Voinovitsch formgerecht zu empfangen. Mr. Watt führte ihn in Davids Kajüte. Dieser hatte den Rock mit seinen russischen Orden an, trat Voinovitsch freundlich entgegen und sagte: »Ich begrüße Sie an Bord der Thunderer, Graf. Ich bin Sir David Winter, Kommodore Seiner Britischen Majestät Adriaflottille. Darf ich Ihnen ein Glas Wodka anbieten? Trinken wir auf die Waffenbrüderschaft unserer beiden Staaten.«
    Voinovitsch schüttelte Davids Hand und griff nach dem Glas, von dem er einen großen Schluck nahm und zufrieden schmatzte. »Ein gutes Wässerchen, Gospodin Kommodore.«
    »Setzen Sie sich nur. Ich habe noch mehr davon«, sagte David und winkte Edward, damit er nachgoß. »Wie können wir Ihnen helfen, Graf?«
    Voinovitsch ließ sich nicht davon abhalten, noch einen großen Schluck zu nehmen und mit dem Handrücken genüßlich über den Mund zu fahren, ehe er antwortetet: »Wir belagern mit gut vierhundert Russen und Türken Fano und werden von etwa zweihundert italienischen Patrioten unterstützt. Aber dieses Fano hat eine Bastion, die uns sehr zu schaffen macht, da wir kein schweres Belagerungsgeschütz besitzen. Von See aus können unsere Kanonen gegen die Erdwälle nicht viel ausrichten, aber ihre Mörserketsch könnte die Bastion ausschalten, und dann wäre der Ort nicht mehr zu halten.«
    David bestätigte die Erfahrung, daß Schiffsgeschütze bei Erdwällen meist sehr wenig bewirkten, und sicherte die Hilfe der Vulcano zu. Voinovitsch nickte zufrieden.
    »Wenn Sie gerade dabei sind, Gospodin Kommodore, könnten Sie uns doch auch vor Ancona helfen. Die Bastionen Lazaretto und Castello hindern uns sehr bei der Aufstellung unserer Belagerungsbatterien. Wenn Sie sie einen Tag in Deckung zwingen, können wir unser Werk vollenden. Ich kann Ihnen Kapitän Messer schicken, Ihren Landsmann, der Ihnen vor Ancona die Situation erklären könnte.«
    »Das wäre sehr freundlich. Kapitän Messer wurde mir in Korfu von Admiral Ushakov vorgestellt. Dann können wir unsere Unterhaltung fortsetzen. Ich werde jetzt Kurs auf Fano nehmen, und dann werden wir sehen, was sich für Ancona ergibt.«
    Fano war wirklich nur ein kleiner Küstenort, und David konnte kaum verstehen, warum er noch nicht eingenommen war. Doch die Franzosen mit ihren etwa siebenhundert Mann wehrten sich verzweifelt, und die Bastion beherrschte mit ihren sechs großen Geschützen einen erheblichen Teil des Vorfeldes. Die Thunderer legte sich so vor den Strand, daß sie mit ihren schweren Geschützen die Bastion eindecken konnte, und neben ihr richtete Geoffrey Wilson seine Vulcano auf die Bastion aus.
    Wilson schätzte die Entfernung und beriet mit seinem Stückmeistersmaat Tall, welche Pulvermenge sie in die Kartusche füllen sollten. Aber der Probeschuß lag zu kurz. »Ich gebe fünf Unzen dazu«, bemerkte Tall und lief in sein Magazin. Er selbst brachte die nächste Kartusche und bettete sie vorsichtig wie ein Baby in die untere Aussparung des großen Rohres.
    »Direkt vor dem Wall!« rief der Ausguck nach dem nächsten Schuß.
    »Noch zwei Unzen, Mr. Tall!« ordnete Wilson an, und Tall richtete die Menge neu.
    Diesmal lag der Einschlag genau in der Bastion, und die Explosion erfolgte kurz nach dem Aufschlag.
    »Wir können das Zündrohr der Granate noch ein wenig kappen, Sir«, schlug Tall vor.
    »Einverstanden. Dann explodiert sie früher und richtet mehr Schaden an. Noch ein Schuß, und dann Dauerfeuer.«
    David sah vom Achterdeck der Thunderer, wie Schuß um Schuß in der Bastion einschlug und unmittelbar am Boden oder kurz darüber explodierte. Dann wies ihn Mr. Watt darauf hin, wie die Besatzung aus der Bastion hinausrannte, um sich in Sicherheit zu bringen.
    »Sie werden keine Unterstände haben, um sich zu schützen«, bemerkte er zu Mr. Watt. Bevor der antworten konnte, meldete der Ausguck vom Mast, daß ein Parlamentär mit weißer

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