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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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zur Küste wendete. Wenn sie den Kurs beibehielt, würde sie östlich von der kleineren Fregatte liegen.
    Noch einmal schoß der größere Spanier einen Warnschuß ab. Die spanische Brigg hatte sich der Bulldog noch mehr genähert und wollte sich zwischen Küste und die Bulldog schieben. Noch eine Meile für die Thunderer, dann würden die großen Zweiunddreißig-Pfünder krachen. Aber jetzt war der Spanier nur noch dreihundert Meter von der Bulldog entfernt, und die feuerte überraschend eine Salve mit ihren schweren Karronaden. David sah, wie sie die Aufbauten des Spaniers zerfetzten.
    Der Spanier war anscheinend völlig überrascht. David beobachtete, wie auf der Fregatte erst jetzt die Geschütze ausgerannt wurden. Dann stotterte eine Salve hinaus. Aber, mochte sie auch schlecht gezielt sein, viel der Vierundzwanzig-Pfund-Kugeln konnte die Bulldog nicht vertragen. Die Thunderer war noch 600 Meter entfernt. »Wir müssen der Bulldog helfen, Mr. Shield. Die untere Batterie soll feuern! Einzelfeuer nach Zielauffassung. Wir drehen ein paar Strich bei.«
    David gab dem Rudergänger die Anweisung, und dann befahl er: »Feuer frei!«
    Die ersten Zweiunddreißig-Pfünder schossen. Nur einige Schüsse trafen bei der großen Entfernung, aber sie zeigten dem Fregattenkapitän, welcher mächtige Gegner sich da unbemerkt herangepirscht hatte. Er strich die Flagge und ergab sich.
    »Mr. Shield! Dreißig Seeleute und dreißig Seesoldaten unter Leutnant Thomson. Sie kommandieren die Prise. Offiziere auf die Thunderer! Sie wissen schon.«
    »Die Shannon, Sir. Sie läuft aus dem Ruder!« rief der Midshipman der Wache aufgeregt.
    David fuhr herum. Die Shannon hatte anscheinend versucht, sich vor den Bug der kleinen spanischen Fregatte zu legen, war aber aus dem Ruder gelaufen. Die Segel flatterten. Matrosen rannten, um die Segel so zu brassen, daß das Schiff mit den Segeln gesteuert wurde. Aber sie steuerte weiter auf die Küste zu.
    Das Ruder muß zerschossen sein, dachte David und murmelte vor sich hin: »Laßt den Anker fallen, um Gottes willen!« Und jetzt rauschte der Anker der Shannon in die See, und die Segel wurden eingeholt. David sah, wie sie ein Boot aussetzten. Vielleicht wollten sie das Schiff herumholen. Aber nein, sie setzten erst ein Springseil auf das Ankertau und holten damit die Shannon so herum, daß ihre Breitseite auf die spanische Fregatte zeigte. Ausgezeichnet reagiert, dachte David.
    Aber die kleinere spanische Fregatte strebte mit vollen Segeln auf das Meer hinaus und war schon dreihundert Meter entfernt, bevor die Shannon schießen konnte.
    David sah, daß seine zwei Kutter bei der großen spanischen Fregatte anlegten. Die spanische Brigg hatte auch die Flagge gestrichen und wurde von Männern der Bulldog besetzt. »Alle Segel setzen! Jagdgeschütze auf den flüchtenden Spanier feuern! Tempo!«
    Die langen Neunpfünder krachten und rissen Teile aus dem Heck der spanischen Fregatte. Auch die Shannon hatte getroffen, wie Löcher am Heck des Spaniers zeigten. Aber nichts hinderte die Fregatte, seewärts zu fliehen.
    Sie war ein sehr schneller Segler, und nach einer halben Stunde sprach Mr. Douglas, der Master, aus, was auch David einsehen mußte: »Sie ist wesentlich schneller als wir, Sir. Wir haben keine Chance.«
    »Da ist nichts zu machen, Mr. Douglas. Bitte segeln Sie zurück zum Treffpunkt!«
    Noch bevor sie dort angekommen waren, wo die Shannon und die große spanische Fregatte vor Anker lagen, ließ David das Signal hissen, daß der Kommandant der Shannon zum Rapport kommen solle.
    Als Mr. Harland das Deck der Thunderer betrat, ging ihm David entgegen und fragte: »Haben die Spanier Ihnen das Ruderseil durchschossen, Mr. Harland?«
    Andrew machte ein betretenes Gesicht. »Nein, Sir, es ist wegen Abnutzung gerissen, als wir Ruder legen wollten.«
    David war zunächst sprachlos und sagte dann kurz: »Bitte kommen Sie in meine Kajüte!«
    Dort bot er Mr. Harland nicht einmal einen Stuhl an, sondern fragte sofort, kaum daß die Tür geschlossen war: »Habe ich richtig gehört? Es ist wegen Abnutzung gerissen? Hat denn niemand kontrolliert, wie es vorgeschrieben ist?«
    »Es tut mir furchtbar leid, Sir. Der Maat, der die Ruderanlage regelmäßig zu kontrollieren hat, war zu faul, dort hinunterzukriechen. Der Bootsmann hat die Meldungen entgegengenommen und nie selbst kontrolliert. Und ich habe den Meldungen beider vertraut.«
    »Ich kontrolliere so etwas auch nicht selbst, Andrew, aber wenn etwas

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