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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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zweiten Straße inne, die hügelwärts führt. Was sehen Sie dort an der Ecke?«
    »Ein Restaurant, Sir, und ein Obstgeschäft.«
    »Folgen Sie dieser Straße nach oben, bis sie zwei Querstraßen passiert haben. Wie sieht danach das zweite Haus auf der linken Seite aus?«
    »Rotes Dach, Sir. Blauer Anstrich, drei große Fenster zum Meer. Große Terrasse mit Tisch und Stühlen und Sonnenschutz.«
    »Das ist es, Mr. Hyde. Sie nehmen sich einen vertrauenswürdigen Mann Ihrer Division mit Entersäbel. Sie beide gehen zu dem Haus und geben dort diesen Brief des Kommodore ab. Wenn seine Gattin nicht da ist, übergeben Sie ihn dem Hausmeister. Sagen Sie, daß wir in Kürze wieder auslaufen und ich daher nicht kommen kann. Berichten Sie, wenn gewünscht, von unserem Gefecht mit den Spaniern. Aber halten Sie sich nicht auf. Wenn Sie nicht in neunzig Minuten wieder an Deck sind, werden Sie es bereuen. Keinen Alkohol, keine Huren! Ist das klar?«
    »Aye, aye, Sir.«
    Die Kanonen schossen den Salut, und Andrew ließ sich vom Schreiber die Depeschentasche geben und ging zu seiner Gig, die ihn zum Hafenkapitän bringen würde. Er sah die Falcon schon im Hafen liegen und wußte, daß alles für die Übernahme der spanischen Gefangenen vorbereitet war. Die Falcon hatte schon ihren Kutter ausgesandt, um frisches Wasser zu übernehmen. Die Mannschaften murrten, daß nur Zeit blieb, Wasser und Obst zu laden und Kranke im Hospital abzuliefern. Sie hatten auf Landgang gehofft. »Los, ihr faulen Burschen! Beeilt euch. Wir müssen zurück zum Kommodore. Was soll der denn ohne uns machen? Und die Nutten in Palermo sind viel besser als die faulen Schweineärsche hier im Hafen!« rief Mr. Gibbs, der Bootsmann.
    Woodfine, jetzt Dritter Leutnant, hatte die Wasserübernahme zu überwachen und griente vor sich hin. Immer war der nächste Hafen viel besser, wenn es keinen Landurlaub gab. Das war das alte Lied eines jeden Bootsmannes.
    Bevor sie nach drei Stunden Segel setzten, um den Hafen zu verlassen, kam ein Ruderboot vom Kai zur Shannon. »Post von Lady Britta für den Kommodore!« schrie der Zivilist, der im Heck des Bootes stand, mit schriller Stimme.
    »Laßt den Korb runter!« befahl Mr. Harland. Nachdem der Zivilist den Brief in den Korb gelegt hatte, rief Harland: »Meine besten Empfehlungen an Lady Britta!«
    Ein letztes Winken, dann wandte er sich ab und richtete den Blick nach vorn.
    »Jetzt müßten sie schon in Gibraltar sein, Sir, wenn alles gut gegangen ist«, sagte Mr. Watt zu David, mit dem er auf dem Achterdeck auf und ab ging.
    »Was sollte schiefgegangen sein, Mr. Watt? Wir haben doch keine feindlichen Schiffe gesichtet. Und wie ich Mr. Harland kenne, ist der schon wieder unterwegs, um uns vor Palermo einzuholen.«
    Watt lachte kurz und fragte dann: »Wollen Sie heute wieder die Midshipmen eine Stunde unterrichten, Sir?«
    »Ja«, antwortete David. »Ich muß sie besser kennenlernen. Mr. Osgood und Mr. Wilson stehen zu Ihrer Verfügung, die kenne ich genug. Und danach möchte ich die vier Landungstrupps inspizieren. Ich hoffe, Mr. Harland hat in Gibraltar Rangerjacken für Landeinsätze besorgen können.«
    David sah die Midshipmen an, die vor ihm auf ihren Hockern saßen. Ihre Gesichter waren gespannt. Wie oft hatte er an ihrem Platz gesessen und war auch angespannt und ängstlich gewesen, ob er die Fragen des Kapitäns beantworten könnte.
    »Mr. Ryan und Mr. Glover«, rief er zwei der jüngsten Midshipmen auf. »Zeigen Sie mir Ihre Hände!«
    Bei Mr. Ryan waren die Fingernägel schwarz. »Sie melden sich nach dem Essen mit sauberen Fingernägeln bei mir. Haben Sie geglaubt, ein Kommodore kümmert sich nicht mehr um Fingernägel? Merken Sie sich für später: Ein Kommandant darf sich nicht ständig um jede Kleinigkeit selbst kümmern, sonst hat er keine Zeit mehr für wichtige Dinge. Aber von Zeit zu Zeit muß er selbst auch die Kleinigkeiten überprüfen, damit seine Leute immer mit der Möglichkeit rechnen. So, und nun melde sich, wer von Gibraltar aus Post nach Hause geschickt hat?«
    Außer Mr. Mahan und Mr. Ormond meldeten sich alle. »Warum Sie nicht?« wandte sich David an Bryan Mahan.
    »Ich bin mit meinem Brief nicht fertig geworden, Sir.«
    »Wenn wir in den nächsten Hafen einlaufen, melden Sie sich bei mir mit einem fertigen und verschlossenen Brief. Ich habe keine Lust, Klagebriefe Ihrer Eltern beantworten zu müssen, meine Herren. Und Sie, Mr. Ormond?«
    »Ich habe kein Zuhause mehr, Sir.«
    »Tut mir leid,

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