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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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wirst künftig weder pinkeln noch mit einer Frau schlafen können. Und an den Huris im Paradies wirst du keine Freude haben. Ich werde dir Fragen stellen, und wenn du den Starken spielen und schweigen willst, dann drehen wir zu. Ich hab' schon Leute erlebt, die sind verrückt geworden, wenn sie ihren Schwanz als Brei sahen. Wir fangen bei deinem Kumpel an.«
    Zwei Seeleute schoben unter wüsten Beschimpfungen den Penis des Gefangenen zwischen die Backen der Zwinge, und David nahm Mr. Örgazan zur Seite. »Sie werden jetzt Schreie und Stöhnen von nebenan hören. Machen Sie dem hier Angst. Sagen Sie ihm, wie furchtbar die Schmerzen sind und was er im Paradies versäumt. Ich muß wissen, wer den Auftrag gab und wen sie erschießen sollten. Mr. Mahan kann nicht ihr wahres Ziel gewesen sein.«
    Er ging mit Gregor und zwei Seeleuten nach nebenan. Dort warteten andere mit dem zweiten Albaner. Er ließ ihn einen Raum weiter führen und am Boden festbinden. Dann drohte er ihm die Folter mit den gleichen Worten an wie dem ersten. Diesmal übersetzte Mr. Foresti und wurde kreidebleich bei Davids Worten. »Knebelt ihn!« befahl David und ging mit Gregor zurück in den Raum zwischen den beiden Gefangenen.
    »Auf dem Flur liefen viele Ratten rum. Gregor, besorg mir eine!« Dann stellte er sich an die Tür, hielt die Hand vor den Mund und fing an zu schreien, wie ein Mensch in höchster Qual seinen Schmerz hinausbrüllt. Er stieß hohe, unzusammenhängende Schreie aus, wimmerte und jaulte zwischendurch und brach dann mit einem fast tierischen Brüllen ab.
    Gregor kam zurück, eine halb zerquetschte Ratte in der Hand. »Das hat sich ja furchtbar angehört, Gospodin. Hier ist die Ratte. Sie ist ein bißchen zerquetscht worden, als meine Kugel sie traf.«
    »Das ist gerade recht, Gregor«, sagte David. »Gib mir eine Schraubzwinge!« Als Gregor sie ihm reichte, beschmierte er die Backen der Zwinge mit Blut und Fleischfetzen und ging dann in den Raum, wo der erste Albaner lag.
    »Sir, das können Sie doch nicht tun. Ich halte das nicht aus«, stammelte Mr. Örgazan und würgte, um sich nicht zu übergeben, als er die Zwinge sah.
    Bewußt grob antwortete David: »Sie tun, was ich befehle. Basta!« Dann wandte er sich dem Albaner zu, der ihn mit entsetzten Augen anstarrte. Er hielt ihm die Zwinge vors Gesicht. »Da, das war der Schwanz deines Kumpans. Und geredet hat er doch. Hätte er es eher getan, hätte er jetzt keinen Brei zwischen den Beinen. Jetzt will ich es von dir hören, damit ich weiß, ob er die Wahrheit sagte. Wenn du nicht reden willst, drehe ich zu. Immer drei Windungen. Wen solltet ihr ermorden?«
    Der Albaner brachte vor Angst die Worte kaum hervor, aber Mr. Örgazan übersetzte: »Den englischen Befehlshaber.«
    David sagte: »Das hat dein Kumpel auch zugegeben. Und wer gab euch den Auftrag?«
    »Ein Franzose. Ich weiß nicht, wie er heißt. Er wohnt in der Taverne Papiris in der Ogos Agias Theodoras, direkt an der Ecke zum Hafen.«
    David kannte die Adresse. Der falsche Leutnant in Gibraltar hatte sie erwähnt, und er hatte vergessen, Mr. Foresti davon zu berichten. »Was habt ihr dafür erhalten?«
    »Zwanzig Theresientaler.«
    David nickte und sagte zu dem Seemann: »Kneble ihn!« Mr. Örgazan und Gregor winkte er, mit ihm zu kommen, und ging in den Raum, wo der zweite Albaner mit Mr. Foresti wartete. Er ließ ihm den Knebel herausnehmen, zeigte ihm wieder die blutverschmierte Zwinge und stellte ihm die gleichen Fragen.
    Mr. Örgazan übersetzte diesmal viel sicherer, aber Mr. Foresti zitterte noch vor Grauen. Dieser Albaner wußte sogar den Namen des Franzosen. Monsieur Savois, ein mittelgroßer Mann.
    David wandte sich an Mr. Foresti. »Beruhigen Sie sich! Niemand ist gefoltert worden, obwohl ich es getan hätte, wenn sie nicht auf den Trick hereingefallen wären. Diese Mörder verdienen es nicht anders. Sie bringen sie jetzt bitte mit den Seesoldaten zur russischen Wache im Fort und berichten, daß die beiden einen britischen Offizier ermordet haben. Morgen melden sich die Zeugen beim Gerichtsoffizier des Admirals. Ich gehe zu Monsieur Savois. Nimm die Schraubzwinge mal mit, Gregor.«
    Die Engländer sicherten alle Ausgänge aus dem Haus. Dann ging David mit Mr. Watt und Gregor in die Taverne und fragte nach Monsieur Savois. Der Kellner zeigte zur Treppe und wies nach oben. David ging hinauf und klopfte an eine Tür. Ein Diener öffnete und antwortete auf Davids Frage, Monsieur Savois sei nicht mehr zu sprechen.

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