Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
Vom Netzwerk:
zwischen dem Dorf Gai'os und der Insel Agios Nikólaos zu passieren. Mr. Foresti und Leutnant Thomson mit einem Kontingent Seesoldaten begleiteten ihn. Über der von den Venezianern erbauten Festung auf der Insel wehte die russische Fahne, und die Bulldog schoß Salut. David ließ sich mit einem Boot an Land rudern und stattete dem Festungskommandanten einen Besuch ab.
    Der Aufstieg zur Festung war kurz und steil, so daß das Seesoldatenkontingent nicht zur Geltung gekommen wäre. David ging mit Gregor und zwei Midshipmen zur Festung, und Mr. Foresti marschierte mit den Seesoldaten an der gaffenden und jubelnden Bevölkerung vorbei zum Bürgermeister des Dorfes.
    Der Festungskommandant war ein Hauptmann, der mit dreißig russischen Soldaten und fünfzig griechischen Milizionären die Festung hielt. Er war froh über die Abwechslung und traktierte David sofort mit Wodka. Dann klagte er bitter über die Räuberei albanischer Banden, die nachts mit Booten kamen und einzelne Höfe überfielen. Sie mordeten alle Bewohner und schleppten fort, was nicht niet- und nagelfest war. Er erhob sich und winkte David, ihm zum Fenster zu folgen. »Sehen Sie dort, nicht einmal zwanzig Kilometer entfernt, ist die albanische Küste. Als letzte freie Stadt liegt dort Parga. Alles andere hat Ali Pascha im letzten Jahr in seine Hände gebracht. Er unterstützte die Belagerung Korfus mit einigen tausend Albanern, und gleichzeitig raubten seine Banden die Inseln aus. Ich habe bei Admiral Ushakov schon oft gefordert, daß Schiffe zwischen dem Land und den Inseln patrouillieren sollen, aber die liegen lieber im Hafen, saufen und huren. Ja, bei hellem Sonnenschein segeln sie manchmal vorbei, aber dann läßt sich natürlich kein Räuber blicken.«
    David erklärte, daß er zuerst alle Inseln besuchen wolle, dann aber auch nachts die Meerenge überwachen werde.
    Mr. Foresti sprach ebenfalls über die albanischen Banden, als er sich wieder mit David traf. Aber dann berichtete er auch über den guten Eindruck, den die Seesoldaten hinterlassen hätten. »Die Leute sind unzufrieden mit den Russen, Sir David. Der Hauptmann ist korrekt und hält seine Soldaten im Zaum. Aber sie sind alle furchtbar faul und passiv und beschützen die Bevölkerung nicht richtig. Ich habe den Griechen zugeredet, sich Vertreter zu wählen und sie nach Korfu zu senden.«
    Die Thunderer hatten den kleinen Hafen von Lákka erkundet, an dem ein winziges Fischerdorf lag, und segelte nun an den immer steiler aufragenden Felsen der Westküste entlang. »Mr. Jaling, nehmen Sie sich zwei Midshipmen und zwei Steuermannsmaate und schauen Sie einmal dort nach. Sehen Sie, da liegt dieser lange Felsklotz vor der Küste, und dahinter scheinen sich Höhlen zu verbergen. Wir kürzen solange die Segel.«



Das war eine willkommene Abwechslung, und Jaling hatte keine Mühe, Freiwillige zu finden. Sie ruderten an dem Felsen vorbei, der wie ein gestrandeter Riesenwal dalag, und sahen dann die große dunkle Öffnung im Felsen. »Das ist sicher eine Höhle!« rief James Dixon begeistert.
    »Nehmt mal die Fackeln heraus«, sagte Jaling. »Aber wartet noch mit dem Anzünden. Und einer prüft mit dem Handlot die Wassertiefe. Und langsam, damit wir nicht irgendwo aufprallen.« Sie näherten sich der Felsöffnung, und manchem wurde es ein wenig unheimlich, als sie unter den riesigen Steinen in die Öffnung hineinruderten.
    »Fackeln anzünden!« befahl Jaling. Einige riefen »Ah« und »Oh«, als das Wasser glitzerte und die Felsen blauschwarz über ihnen schimmerten. Aber von hinten leuchtete es hellblau. »Da, hinter der Ecke muß noch Tageslicht sein«, rief Geoffrey Wilson. Sie näherten sich langsam der Felsbiegung und wendeten in die neue Richtung. Da stachen aus dem Halbdunkel Feuerzungen hervor, Schüsse hallten furchtbar laut in der Felsenhöhle, und ein Boot rammte noch ihre Seite und ruderte wie wild aus der Höhle.
    »Hinterher!« brüllte Jaling. Aber so schnell ging das nicht. Zwei Matrosen waren verwundet, und drei Riemen bei dem Anprall zerbrochen. Sie wechselten die Riemen aus, hoben die Verwundeten von den Ruderbänken, und dann pullten sie dem Boot hinterher.
    Die Thunderer konnten sie noch nicht sehen. Sie war durch die Felsklippe verborgen. Aber dreihundert Meter vor ihnen war das fremde Boot und setzte jetzt ein Lateinersegel. »Schnell eine Leuchtrakete!« rief Jaling. »Und feuert eine Muskete ab!«
    Auf der Thunderer hatte Leutnant Shield Wache und hatte sich über den

Weitere Kostenlose Bücher