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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Fünfundzwanzig-Zentimeter-Mörser und der entsprechenden Munition. Fünfzehn Mann der Besatzung wurden gefangen, vier getötet. Wir haben leider zwei Tote und einen Verwundeten, Sir.«
    »Wie heißen die Toten?«
    »Billy Hand und Nathaniel Blair, Sir. Beides Leichtmatrosen.«
    »Die Leichen und Maate von der Mörserketsch werden auf die Thunderer gebracht, und Sie lassen sich bitte in meiner Kajüte den ›Falconer‹ geben.«
    Dann schilderte Mr. Osgood seine Verluste bei der Kaperung der Schebecke, drei Leichtverwundete, und die Ladung, Wein, Olivenöl, Weizen und Fleischfässer.
    »Ich danke Ihnen, meine Herren, für Ihre Umsicht und Tapferkeit. Sie haben dem Feind erheblichen Schaden zugefügt. Leider muß ich Ihnen sagen, daß bei der Sprengung der Batterie ein Unfall geschehen sein muß, der beiden Feuerwerkern und dem italienischen Maat das Leben kostete. Ich werde jetzt festlegen, wie die Prisen nach Palermo gebracht werden. Mr. Watt, lassen Sie bitte feststellen, wer schon auf Mörserketschen gedient hat. Ein Stückmeistersmaat ist besonders erwünscht. Danach wird uns Mr. Wilson einen kurzen Vortrag über die Einsatzmöglichkeiten einer Mörserketsch geben, damit Sie wieder Gesprächsstoff für die Messe haben.«
    Sie lachten pflichtschuldigst, und David schlug mit Wilson in ›Falconers Universal Dictionary of the Marine‹ unter dem Stichwort ›Mörser‹ nach, um ihre Kenntnisse zu erweitern.
    »Sir«, sagte Wilson, »der französische Stückmeister ist recht kooperationsbereit. Ich habe auch eine Tabelle für die Pulverladungen bei verschiedenen Entfernungen gefunden, aber mein Französisch ist nicht sehr gut. Könnte mir jemand bei der Übersetzung helfen?«
    »Mr. Ballaine wird Sie unterstützen. Das bringt ihn vielleicht dazu, den jungen Herren im Unterricht mehr Dampf zu machen. Und vertrauen Sie dem Franzosen nicht zu sehr, sonst sprengt der Sie alle in die Luft.«
    David war sich mit Mr. Watt einig, daß sie nicht auf Dauer den Schoner und die Mörserketsch gleichzeitig in der kleinen Flottille halten könnten. Das würde ihren Mannschaftsbestand überfordern. »Das Mörserschiff ist für die Unterstützung der Armeen an der Adriaküste wertvoller. Ich werde versuchen, der neuen Republik der Sieben Inseln den Schoner als Patrouillenschiff zu verkaufen.«
    »Den könnten sie auch gut gebrauchen, um die Räuberbanden vom Festland abzuwehren, Sir.«
    David entschied, daß der Schoner und das Mörserschiff die drei gekaperten Schiffe nach Palermo geleiten und dann weiter nach Korfu segeln könnten. »Mr. Wilson hatte immer besonderes Interesse für Ballistik. Wenn wir ihm einen guten Steuermannsmaat mitgeben, dann sollte er es schaffen. Wir werden den Konvoi bis etwa zur Höhe von Gaeta geleiten und dann in Richtung Leghorn (Livorno) aufklären.«
    »Sir, erlauben Sie, daß ich Bedenken anmelde?«
    »Nur zu, Mr. Watt.«
    »Sir, wir haben zu wenig Besatzung für einen solchen Vorstoß. Bereits eine starke Fregatte könnte uns Probleme bereiten.«
    »Das stimmt, Mr. Watt. Aber ich kann unseren Auftrag nicht unerledigt lassen, weil wir reiche Beute gemacht haben. Prisen sind nur dann gerechtfertigt, wenn sie die Pflichten nicht beeinträchtigen. Sonst müssen wir sie verbrennen. Das würde unserer Besatzung jeden Unternehmungsgeist rauben. Ich glaube, wenn wir vorsichtig sind, ist der Aufklärungsvorstoß zu rechtfertigen. Die Mannschaft wird sich Arme und Beine ausreißen, um den Erfolg zu sichern.«
    Ein Stückmeistersmaat und zehn Seeleute hatten schon auf Mörserschiffen gedient. Einer davon sprach gut französisch, weil er von den Kanalinseln stammte. Bevor sie übersetzten, bot Mr. Wilson stolz seinen Einführungsvortrag auf dem Achterdeck dar.
    Die Bombarda sei von den Franzosen als Mörserschiff konstruiert worden, dann aber auch als Handelsschiff benutzt worden, weil sie viel Frachtraum bot. »Sie hat einen besonders großen Hauptmast, der in oder etwas hinter der Schiffsmitte steht, um Platz für die nach vorn feuernden beiden Mörser zu schaffen. Der Kreuzmast hat auf der Vulcano ein Gaffelsegel. Der Großmast wird gegen Druck von vorn durch ein sehr starkes Kettenstag gesichert. Die Mörser sind auf der Vulcano fest in einem Winkel von fünfundvierzig Grad eingebaut. Starke Spanten und Balken sichern das Schiff gegen den gewaltigen Rückstoß. Gezielt wird mit dem gesamten Rumpf. Die Schußweite wird durch die Größe der Pulverladung bestimmt. Verfeuert werden Explosionsgeschosse, deren

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