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Der Kampf um die Sieben Inseln

Titel: Der Kampf um die Sieben Inseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Frank
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Explosion durch die Länge der Zündtube gesteuert wird. Die Vulcano hat außerdem sechs Achtzehnpfünder-Karronaden und einen langen Achtpfünder am Stern.«
    Die Zuhörer applaudierten, und Mr. Wilson wurde rot. David beendete den Beifall. »Mr. Wilson ist jetzt schon verliebt in sein neues Spielzeug. Ich hoffe, daß er uns damit noch gute Dienste erweisen kann. Aber jetzt, meine Herren, müssen wir uns bereit machen. Hauptmann Ekins, der Stückmeister und ich setzen zur Vulcano über und inspizieren sie. Der Konvoi setzt Segel und geht auf Kurs!«
    Die Vulcano erhielt eine Prisenbesatzung von dreißig Engländern und einem Steuermanns- und einem Stückmeistersmaat. Zehn Franzosen blieben auf der Ketsch, um bei der Bedienung der Segel zu helfen, und der französische Stückmeister. Während sie übersetzten, ermahnte David Mr. Wilson noch einmal zu äußerster Wachsamkeit gegenüber den Gefangenen.
    »Die Ketsch ist kein guter Segler, Mr. Wilson. Ich weiß, daß Sie am liebsten gleich mit den Mörsern schießen möchten. Aber zuerst kommt Segeldrill, damit Sie das Schiff in die Hand kriegen, dann folgen die Kanonen, und erst vor Zakynthos können Sie nach Absprache mit Mr. Faulkner auf eine kleine Klippe mit dem Mörser schießen.«
    Mr. Wilson war die Enttäuschung anzumerken, und David fügte hinzu: »Sie werden genug zu tun haben, um sich mit den Tabellen vertraut zu machen und die Handhabung zu üben.«
    Die beiden hintereinander eingebauten Mörser boten einen eindrucksvollen Anblick. Die großen, dreiunddreißig und fünfundzwanzig Zentimeter weiten Rohre ragten gleichmäßig um mehr als das Doppelte des Mündungsdurchmessers in die Bodenplatte hinein und hatten unten eine engere zylindrische Kammer. »Dort wird das Pulver eingefüllt, Sir«, erklärte der Maat. »Dreißig Pfund passen hinein, Sir, aber auch der erfahrenste Stückmeister nimmt nicht mehr als zehn Pfund, sonst ist der Rückstoß zu stark. Doch die Bombe fliegt auch so über dreieinhalb Kilometer.«
    Er schleppte dann mit dem französischen Stückmeister eine Bombe heran, einen großen runden Ball mit zwei Handgriffen und dem Einfüllstutzen für die Zündtube. Sie demonstrierten, wie der Ball in das glatte Rohr paßte und auf der Kammer auflag, den Einfüllstutzen nach oben. »Hier wird erst die Zündtube gezündet, Sir, und dann dort die Kammer.«
    David blickte dem Maat in die Augen. »Mr. Tall, das ist ein Teufelszeug, und ich ermahne Sie zur äußersten Sorgfalt im Pulvermagazin und beim Transport der Bomben. Denken Sie immer an die beiden Kameraden, die bei der Explosion zu Tode kamen.«
    »Aye, aye, Sir«, bestätigte der Maat, und David hoffte, daß er an die Ermahnung denken würde.
    Als sich die Thunderer vom Konvoi trennte, war David überzeugt, daß Mr. Shield den Konvoi gut im Griff hatte und daß er eigentlich Palermo sicher erreichen müsse, sofern nicht die französische Flotte seinen Weg kreuzte. Der Schoner und die Mörserketsch segelten windwärts von der Linie der Handelsschiffe. Mr. Wilson kam inzwischen auch mit den großen Rahsegeln an seinem Hauptmast gut zurecht, und David hatte gesehen, wie die Leute an den Karronaden gedrillt wurden.
    »Nehmen Sie bitte Kurs auf die Meerenge zwischen Bastía und Elba, Mr. Watt. Ich bin in meiner Kajüte«, sagte David.
    Sie trafen in den nächsten drei Tagen außer kleineren Fischerbooten kein anderes Schiff. Aber kaum hatten sie die Meerenge passiert und näherten sich bei trübem Wetter der Insel Capraia, da meldete der Ausguck drei Segel aus Richtung Leghorn.
    »Jetzt wären mir nicht einmal drei fette Prisen willkommen bei unserem Mannschaftsdefizit von über hundertdreißig Mann«, sagte David zu Mr. Watt.
    »Besser als drei Vierundsiebziger, Sir«, meinte Mr. Watt. »Die Prisen müßten wir dann wirklich verbrennen, aber vor Kriegsschiffen müßten wir flüchten.«
    Es blieb ihnen nicht viel Zeit. Als Mr. Watt, der selbst mit dem Teleskop aufgeentert war, keinen Zweifel mehr hatte, daß dort drei Linienschiffe heransegelten, ließ David bereits wenden, aber noch nicht alle Segel setzen. Sie hißten das Geheimsignal für diese Woche und ihre Nummer, aber keine Reaktion erfolgte. »Das sind Franzosen, Sir«, stellte Mr. Watt fest.
    »Ja, da wollen wir mal unsere Tücher ausschütteln. Mr. Jenkins, lassen Sie die Royalsegel setzen. Mit den Leesegeln warten wir noch etwas.« Dann wandte sich David an den wachhabenden. Leutnant. »Mr. Everett, Sie messen jetzt bitte die Distanz alle

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