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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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militärischen Funkgeräten ausgerüstet.
    Oberst Watutin selbst befand sich in der Wohnung neben der von Filitow. Die Familie, die sonst dort lebte, war vor zwei Tagen ins Hotel Moskwa gezogen. Er hatte sich auf Videoband betrachtet, wie der Überwachte sich sinnlos betrank, und die Gelegenheit genutzt, drei Offiziere des Zweiten Direktorats einzuschleusen. Diese hatten Wandmikrophone angebracht und hörten nun aufmerksam den morgendlichen Verrichtungen des Obersten zu. Eine innere Stimme sagte Watutin, daß heute sein großer Tag war.
    Â»Sie sind zu uns unterwegs«, sagte ein Fernmeldemann am Funkgerät.
    Â»Es wird also hier passieren«, erklärte Watutin seinen Untergebenen. »Im Umkreis von hundert Metern.«
    Â 
    Mary Pat ging noch einmal durch, was sie zu tun hatte. Beim Aushändigen des verpackten Fotos würde sie den belichteten Film entgegennehmen und in ihren Handschuh gleiten lassen. Dann mußte sie das Signal geben – sich mit dem Handrücken über die Stirn fahren, als wischte sie Schweiß weg, und sich dann die Augenbraue kratzen. Das war das Zeichen für absolute Gefahr und für Flucht. Sie konnte nur hoffen, daß er aufmerksam war.
    Da war das Haus. Ed steuerte an den Randstein. Als sie die Tür öffnete, tätschelte Ed ihr das Bein. Viel Glück, Kleine.
    Â 
    Â»Die Foleyewa ist gerade ausgestiegen und nähert sich dem Seiteneingang«, krächzte es aus dem Funkgerät. Watutin mußte über die Russifizierung des ausländischen Namens
lächeln. Er erwog, seine Dienstpistole zu ziehen, entschied sich aber dagegen. Es war besser, die Hände freizuhaben, und eine Waffe konnte aus Zufall losgehen. Nun durften keine Unfälle passieren.
    Watutin fühlte sich etwas unbehaglich, weil sie aus technischen Gründen nicht in der Lage gewesen waren, auch im Hausgang Überwachungskameras zu installieren. Die besten Agenten waren halt die argwöhnischsten. Man durfte sie nicht warnen, und er war sicher, daß die beiden Amerikaner bereits gewarnt waren. So auf der Hut, dachte er, daß sie auf dem Verschiebebahnhof ihren eigenen Agenten getötet hatten.
    Zum Glück hatten die meisten Wohnungstüren in Moskau inzwischen Türspione. Watutin hatte die Linse durch ein Weitwinkelobjektiv ersetzen lassen, das ihn fast den ganzen Korridor übersehen ließ.
    Hätten auch im Treppenhaus Mikrophone anbringen sollen, sagte er sich. Nicht alle feindlichen Spione nehmen den Aufzug.
    Â 
    Mary Pat war nicht ganz so gut trainiert wie ihr Mann. Sie blieb auf dem Treppenabsatz stehen, verschnaufte sich, schaute im Treppenhaus nach oben und unten und lauschte. Dann schaute sie auf die Armbanduhr. Zeit.
    Sie öffnete die feuerfeste Tür und ging durch den Korridor.
    So, Mischa, hoffentlich hast du gestern abend nicht vergessen, deine Uhr zu stellen.
    Sie war noch nie in diesem Haus gewesen, hatte hier noch nie eine Übergabe vorgenommen. Doch sie kannte es in- und auswendig, weil sie zwanzig Minuten über dem Grundriß gebrütet hatte. KARDINALs Tür war ... diese!
    Zeit! Ihr Herz tat einen Sprung, als sie zehn Meter weiter die Tür aufgehen sah.
    Was dann geschah, traf sie wie ein eiskalter Dolchstoß.
    Â 
    Watutins Augen weiteten sich bei dem Geräusch vor Schreck. Der Riegel an der Wohnungstür war auf typisch
russische Art installiert worden – um ein paar Millimeter versetzt. Als er ihn zurückschob, um dann aus dem Raum zu springen, gab es ein vernehmliches Klicken.
    Â 
    Mary Pat Foley ging weiter. Ihre Ausbildung steuerte nun ihren Körper wie ein Computerprogramm. Diese Tür da hatte einen Spion, der dunkel gewesen war, jetzt aber hell:
    Da war jemand.
    Dieser Jemand hatte sich gerade bewegt.
    Und den Riegel zurückgeschoben.
    Sie trat einen halben Schritt zur Seite und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Nun wischte sie sich tatsächlich den Schweiß weg.
    Mischa sah das Signal und blieb stehen, hatte einen fragenden Ausdruck im Gesicht, der Erheiterung wich, bis er hörte, wie die Tür aufgerissen wurde. Er erkannte sofort, daß der Mann, der herauskam, nicht sein Nachbar war.
    Â»Sie sind verhaftet!« schrie Watutin und stellte dann fest, daß die Amerikanerin und der Russe einen Meter voneinander entfernt standen und die Hände an den Seiten hatten. Gut, daß die beiden Kollegen hinter ihm sein Gesicht nicht sehen konnten.
    Â»Wie

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