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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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Ritter stand auf und ging ans Fenster. Es war drei Uhr früh, und auf dem CIA-Parkplatz standen nur wenige Autos zwischen den Schneehaufen. »Wir haben noch nicht einmal jemanden, der wichtig genug ist für einen Austausch gegen ein milderes Urteil. Den lassen sie nicht raus, nicht mal gegen einen Bürochef, den wir nicht haben.«
    Â»Er ist also praktisch tot, und die Daten sind verloren.«
    Â»So sieht es aus«, stimmte Judge Moore zu.
    Â« Hilfe von unseren Alliierten?« fragte Ryan. »Vielleicht hat Sir Basil etwas brodeln.«
    Â»Ryan, wir können den Mann nicht retten.« Ritter fuhr herum, um seinen Zorn am nächstverfügbaren Objekt auszulassen. »Er ist tot – gut, er atmet noch –, aber tot ist er trotzdem. In ein paar Monaten wird die Hinrichtung bekanntgegeben,
und dann können wir bloß noch eine Flasche aufmachen und einen auf ihn trinken.«
    Â»Und Dallas?« fragte Greer.
    Â»Wie bitte?« Ryan fuhr herum.
    Â»Darüber brauchen Sie nichts zu wissen.« Ritter war dankbar, nun ein Ziel zu haben. »Zurück an die Navy.«
    Â»Gut.« Greer nickte. »Das wird ernste Konsequenzen haben.« Diese Bemerkung trug dem Admiral einen bösen Blick von Judge Moore ein, der nun zum Präsidenten mußte.
    Â»Wie schätzen Sie die Lage ein, Ryan?«
    Jack zuckte die Achseln. »Die Auswirkungen auf die Abrüstungsverhandlungen sind schwer abzuschätzen. Kommt darauf an, wie die Sowjets mit der Sache umgehen. Sie haben eine Menge Optionen, und jeder, der behauptet, etwas voraussagen zu können, ist ein Lügner.«
    Â»Es geht doch nichts über die Meinung eines Experten«, warf Ritter gallig ein.
    Â»Sir Basil glaubt, Gerasimow wolle versuchen, sich an die Spitze zu setzen, und könne diesen Vorfall ausnutzen«, meinte Ryan kühl, »aber ich glaube, daß Narmonows politische Schlagkraft zu groß ist, seit er einen vierten Mann im Politbüro hat. Er ist nun in der Lage, auf das Abrüstungsabkommen hinzuarbeiten und damit der Partei seine Macht zu demonstrieren. Sollte er aber politisch verwundbarer sein, als ich annehme, kann er die Partei fester in den Griff bekommen, indem er uns als unversöhnliche Feinde des Sozialismus geißelt. Das sind aber alles Spekulationen. Ich möchte den sehen, der aufgrund dieser Daten eine vernünftige Prophezeiung fertigbringt.«
    Â»Setzen Sie sich daran«, befahl Moore. »Der Präsident braucht etwas Handfestes, ehe Ernie Allen wieder verlangt, daß wir SDI zum Verhandlungsgegenstand machen.«
    Â»Jawohl, Sir.« Jack erhob sich. »Judge, rechnen wir damit, daß die Sowjets KARDINALs Verhaftung an die Öffentlichkeit bringen?«
    Â»Gute Frage«, sagte Ritter.
    Ryan ging zur Tür und blieb noch einmal stehen. »Moment mal.«

    Â»Was gibt’s?« fragte Ritter.
    Â»Sie sagten, unser Botschafter habe protestiert, ehe das Außenministerium etwas verlauten ließ?«
    Â»Ja. Foley kam ihnen zuvor.«
    Â»Mit allem Respekt vor Mr. Foley, aber so schnell ist niemand«, meinte Ryan. »Die Presseerklärung muß schon vor der Verhaftung gedruckt vorgelegen haben.«
    Â»Und?« fragte Admiral Greer.
    Jack ging zurück zu den anderen drei. »Der Außenminister ist also Narmonows Mann. Und Jasow auch. Die beiden waren nicht informiert«, sagte Ryan. »Sie waren genauso überrascht wie wir.«
    Â»Nein«, schnaubte Ritter. »So etwas kommt bei denen nicht vor.«
    Â»Das ist nur eine Annahme von Ihnen, Sir.« Ryan ließ sich nicht beirren. »Worauf basiert diese Behauptung?«
    Greer lächelte. »Auf nichts, was uns im Augenblick bekannt ist.«
    Â»Verdammt noch mal, James, ich weiß, daß er –«
    Â»Sprechen Sie weiter, Dr. Ryan«, sagte Richter Moore.
    Â»Wenn diese beiden Minister nicht wußten, was vor sich ging, wirft das ein ganz neues Licht auf diesen Fall, oder?« Jack ließ sich auf eine Sessellehne nieder. »Daß man Jasow nicht informierte, kann ich noch verstehen – immerhin war KARDINAL sein höchster Berater –, aber warum ließ man den Außenminister im dunkeln? So etwas bringt man doch rasch an die Öffentlichkeit, ehe einem die Gegenseite zuvorkommt.«
    Â»Bob?« fragte Moore.
    Ritter hatte Ryan, den er für einen Senkrechtstarter hielt, nie besonders gemocht, war aber ein anständiger Mann. Er setzte sich, trank

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