Der Kardinal im Kreml
rasch ausgeschaltet werden, auch wenn ihre Umgebung vermint war. Auf ihnen gab es bestimmt schwere MGs, die das ganze Gelände bestreichen konnten. Wie wurde man mit denen fertig?
»Ist das die Anlage?« Der ehemalige Major der afghanischen Armee hockte sich neben ihn.
»Wo sind die Männer?«
»Alle versteckt«, erwiderte der Major und sah sich die Anlage eine Minute lang schweigend an. »Erinnern Sie sich an die Geschichten von den Assassinen und ihrer Bergfestung in Syrien?«
»Genau!« Der Bogenschütze fuhr herum. Daran hatte ihn die Anlage erinnert. »Und wie wurde diese Festung eingenommen?«
Der Major lächelte und hielt den Blick auf das Objekt gerichtet. »Mit mehr Männern und Waffen, als uns zur Verfügung stehen, mein Freund. Und wenn sie erst einmal den ganzen Gipfel befestigt haben, braucht man schon ein von Hubschraubern unterstütztes Regiment, wenn man nur in die Umzäunung will. Was ist also Ihr Plan?«
»Wir greifen in zwei Gruppen an.«
»Einverstanden.« Der Major stimmte der ganzen Sache überhaupt nicht zu. Er war von den Russen ausgebildet worden und erkannte, daà dieses Unternehmen für einen so kleinen Verband der reinste Wahnsinn war, doch wenn er einem Mann vom Ruf des Bogenschützen widersprechen wollte, muÃte er sich erst im Kampf beweisen. Das brachte irrsinnige Risiken mit sich. Vorerst muÃte sich der Major damit zufriedengeben, die Taktik in die rechte Richtung zu steuern.
»Die Geräte befinden sich am Hang im Norden, die Menschen auf der Kuppe im Süden.« Drüben bewegten sich Autoscheinwerfer von einem Platz zum anderen. Schichtwechsel. Der Bogenschütze dachte darüber nach. Der Angriff muÃte aber im Dunkeln stattfinden, ebenso der Rückzug, wenn man überhaupt wieder herauskommen wollte.
»Wenn wir uns unentdeckt annähern könnten ... Darf ich einen Vorschlag machen?« fragte der Major leise.
»Bitte.«
»Führen wir den ganzen Verband auf die Anhöhe in der Mitte und greifen dann bergab in beide Richtungen an.«
»Gut, damit wäre es auch einfacher, den Startpunkt unbeobachtet zu erreichen. Zwei Gruppen entdeckt man leichter als nur eine. Bringen wir dort unsere schweren Waffen in Stellung, um beide Angriffsverbände zu unterstützen.«
Da sieht man den Unterschied zwischen einem Krieger, der instinktiv handelt, und einem ausgebildeten Soldaten, dachte der Bogenschütze. Der Major verstand es besser als er, ein Risiko gegen das andere abzuwägen. »Die Wachtürme machen mir aber Kummer. Was meinen Sie?«
»Da bin ich mir noch im Zweifel. Vielleicht â« Der Major drückte den Kopf seines Kommandeurs nieder. Einen Augenblick später flitzte ein Flugzeug durch das Tal.
»Das war ein MiG-21, Aufklärer. Vorsicht, wir haben es nicht mit Narren zu tun.« Er schaute in die Runde und überzeugte sich, daà alle seine Männer in Deckung lagen. »Kann sein, daà man uns gerade fotografiert hat.«
»Sind wir entdeckt?«
»Das weià ich nicht. Was das angeht, müssen wir auf Allah vertrauen, mein Freund.«
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»So, und wo gehtâs hin?« fragte Gregory auf dem Parkplatz.
»Wir treffen uns auf dem Südparkplatz des Einkaufszentrums, klar? Hoffentlich paÃt das Ding ins Auto.«
»Gut, dann treffen wir uns dort.« Gregory ging zu seinem Wagen und fuhr los.
Bea wartete ein paar Minuten und folgte ihm dann. Es sollte niemandem auffallen, daà sie gleichzeitig wegfuhren. Nun war sie erregt und versuchte, sich zu beruhigen, indem sie langsam fuhr, doch der Datsun schien wie von selbst zu beschleunigen. Zwanzig Minuten später traf sie auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums ein.
Al erwartete sie. Er hatte seinen Wagen zwei Plätze von einem Kombi und in einiger Entfernung vom nächsten Laden geparkt. Stehst fast am richtigen Platz, dachte Bea, als sie neben ihm anhielt und ausstieg.
»Wo bleiben Sie denn?« fragte er.
»So eilig ist es nun auch wieder nicht.«
»Und was jetzt?«
Das wuÃte Bea selbst nicht genau. Was geschehen sollte, wuÃte sie, aber wie es geschehen sollte, war ihr nicht klar. Vielleicht würde Arm das Ganze in die Hand nehmen. Sie lachte, um ihre Nervosität zu überspielen.
»Kommen Sie«, sagte sie und bedeutete ihm mit einer Geste, ihr zu folgen.
»Muà ja ein tierisch groÃes Geburtstagsgeschenk sein«,
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