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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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über den seelischen Streß danach hinwegzuhelfen.
    Er hörte ein Geräusch, hob die linke Hand, und alle vier gingen in Deckung. Da bewegte sich etwas ... links von ihnen, entfernte sich. Ein Kind vielleicht, dachte er, das im Wald spielt. Er wartete, bis das Geräusch verklungen war, setzte sich dann wieder in Bewegung. Das Team trug Tarnanzüge
über den kugelsicheren Westen. Nach einer halben Stunde schaute Paulson auf die Karte.
    Â»Checkpoint eins«, sagte er ins Funkgerät.
    Â»Roger«, antwortete Werner aus drei Meilen Entfernung. »Probleme?«
    Â»Negativ. Sind jetzt bereit, die erste Anhöhe zu überwinden. Sollten das Ziel in fünfzehn Minuten in Sicht bekommen.«
    Â»Roger. Gehen Sie vor.«
    Paulson und sein Team gingen nebeneinander auf die erste Anhöhe zu. Sie war nur klein; zweihundert Meter dahinter erhob sich die zweite. Von dort aus sollten sie den Wohnwagen sehen können. Nun ging alles sehr langsam. Paulson reichte dem vierten Mann sein Gewehr und ging allein weiter, um einen Weg zu suchen, auf dem sie am leisesten vordringen konnten. Hier trat immer wieder Fels zutage, auf dem er lautlos Fuß faßte, bis er die zweite Anhöhe erreicht hatte. Paulson schmiegte sich an einen Baum und nahm sein Fernglas.
    Â»Tag, Leute«, sagte er zu sich selbst. Er konnte zwar noch niemand sehen, der Wohnwagen versperrte ihm den Blick auf die Stelle, an der er den Wachposten vermutete; außerdem standen viele Bäume im Weg. Paulson suchte seine unmittelbare Umgebung nach Bewegung ab, lauschte und schaute mehrere Minuten lang und winkte erst dann die anderen Männer zu sich. Nach zehn Minuten hatten sie ihn erreicht. Paulson schaute auf die Uhr. Sie befanden sich seit neunzig Minuten im Wald und waren dem Zeitplan etwas voraus.
    Â»Jemand zu sehen?« fragte der andere Schütze.
    Â»Noch nicht.«
    Â»Hoffentlich haben die sich nicht verzogen«, meinte Marty. »Was nun?«
    Â»Wir schlagen uns nach links und dann in diese Rinne da. Das ist unsere Stellung.«
    Â»Genau wie auf den Fotos.«
    Â»Alles bereit?« fragte Paulson und beschloß, mit dem Aufbruch noch eine Minute zu warten, damit jeder einen
Schluck Wasser trinken konnte. Die Luft war dünn und trocken.
    Nach einer halben Stunde waren sie an ihren Positionen. Paulson wählte eine feuchte Stelle neben einem Granitblock, den der letzte Gletscher hier zurückgelassen hatte. Er befand sich nur rund sechs Meter über dem Wohnwagen und konnte das große Heckfenster sehen. Dort, so vermuteten sie, wurde Gregory wohl festgehalten. Zeit für Gewißheit. Paulson klappte das Zweibein an seinem Gewehr aus, nahm den Linsenschutz des Zielfernrohrs ab und ging an die Arbeit. Er griff wieder nach dem Funkgerät, schloß den Ohrhörer an und flüsterte: »Hier Paulson. Wir sind in Stellung, observieren jetzt. Machen weiter Meldung.«
    Â»Verstanden.«
    Â»Verflucht!« sagte Marty als erster. »Da ist er! Auf der rechten Seite.«
    Â 
    Al Gregory saß auf einem Armsessel; seine Oberarme und Unterschenkel waren an das Möbelstück gefesselt. Da man ihm die Brille abgenommen hatte, konnte er alles nur verschwommen erkennen. Auch der Mann, der sich Bill nannte, war nur ein Schemen. Man wechselte sich beim Bewachen ab. Bill saß am anderen Ende des Raums gleich hinterm Fenster. Er hatte eine automatische Pistole unterm Gürtel.
    Â»Was – ?«
    Â»Â â€“ wir mit Ihnen vorhaben?« ergänzte Bill. »Keine Ahnung, Major. Es scheint sich jemand für das zu interessieren, was Sie beruflich tun.«
    Â»Ich werde keinen Ton –«
    Â»Kann ich mir denken«, erwiderte Bill und lächelte. »Haben wir nicht gesagt, Sie sollen den Mund halten? Geben Sie jetzt Ruhe, oder ich muß Ihnen den Knebel wieder einschieben.«
    Â 
    Â»Was wollte sie mit den Kisten?« fragte der Agent.
    Â»Ihre Firma wolle zwei Standbilder verschicken, sagte
sie. Werke eines Künstlers aus der Gegend – für eine Ausstellung in San Francisco.«
    Hm, in San Francisco gibt es ein sowjetisches Konsulat, dachte der Agent sofort. Das kann doch nicht wahr sein.
    Â»Sind die Kisten groß genug für einen Menschen?«
    Â»In die großen passen leicht zwei.«
    Â»Die Kisten sind zerlegt, sagen Sie. Wie lange braucht man für den Zusammenbau?«
    Â»Höchstens eine halbe Stunde. Spezialwerkzeug ist nicht

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