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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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sind Sie?« fragte Gregory.
    Â»Tanja Bisjarina.« Sie ging umher, um sich die steifen Beine zu vertreten.
    Â»Haben Sie den Befehl, mich zu töten?« Tanja bewunderte den Mut dieser Frage. Gregory wirkte nicht wie ein Soldat.
    Â»Nein, Major. Sie sollen nur eine kleine Reise machen.«
    Â 
    Â»Da ist der Suburban«, sagte Werner. Sechzig Sekunden von der Straße zum Wohnwagen. »Los!« Die Türen des Hubschraubers glitten auf, gerollte Seile wurden zurechtgelegt. Werner hieb dem Piloten mit der Faust auf die Schulter. Der Mann drückte auf den Knüppel und hielt im steilen Sinkflug auf den nun nur noch eine Meile entfernten Wohnwagen zu.

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    Zuerst hörten sie nur das unverwechselbare Klatschen des Rotors. In der Gegend herrschte so viel Hubschrauberverkehr, daß ihnen die Gefahr nicht sofort bewußt wurde. Der Außenposten schaute in die Baumwipfel und drehte sich dann um, als er glaubte, ein Fahrzeug nahen zu hören. Drinnen sahen Leonid und Oleg eher ärgerlich als besorgt von einer halb zusammengesetzten Kiste auf, doch das änderte sich im Nu, als der Hubschrauber immer lauter wurde und direkt über ihnen in den Schwebeflug ging. Hinten im Wohnwagen ging Tanja Bisjarina ans Fenster und sah ihn. Es sollte ihre letzte Wahrnehmung sein.
    Â 
    Â»Fertig«, sagte Paulson.
    Â»Fertig«, bestätigte der andere Schütze.
    Â»Feuer!«
    Sie schossen fast gleichzeitig, aber Paulson wußte, daß sein Kollege früher abgedrückt hatte. Dessen Geschoß zerschmetterte die dicke Scheibe und wurde von den Glassplittern abgelenkt. Das zweite Hohlgeschoß folgte um den Bruchteil einer Sekunde später und traf die sowjetische Agentin ins Gesicht. Paulson sah das, doch im Gedächtnis blieb ihm nur der Augenblick des Abdrückens, das Bild des Kopfes im Fadenkreuz. Links von ihnen feuerte der MG-Schütze bereits, als Paulson seinen Treffer ansagte: »Kopf Mitte.«
    Â»Ziel am Boden«, sagte der zweite Schütze ins Funkgerät. »Weibliches Ziel am Boden. Geisel in Sicht.« Beide luden nach und suchten nach neuen Zielen.
    Vom Hubschrauber wurden beschwerte Seile abgeworfen, an denen vier Männer hinabkletterten, Werner vorneweg. Mit der MP-5 in der Hand schwang er sich durch das zerbrochene Fenster und sah Gregory, der etwas schrie. Ein zweites Teammitglied kam herein, warf den Sessel um und kniete sich schützend vor ihn. Noch ein dritter Mann drang ein, und alle drei richteten ihre Waffen ins Innere des Wohnwagens. Gregory war geschützt.
    Draußen erschien der Chevy Suburban gerade rechtzeitig. Ein KGB-Mann schoß auf einen FBI-Agenten, der auf
dem Dach des Wohnwagens gelandet war und sich verheddert hatte. Zwei Agenten sprangen aus dem Geländewagen, gaben je drei Schüsse ab und mähten den Russen nieder. Der Agent auf dem Wohnwagen befreite sich und winkte.
    Drinnen griffen Leonid und Oleg nach ihren Waffen. Einer drehte sich um und sah, wie sich ein konstanter Strom von MG-Geschossen durch die Aluminiumwand des Wohnwagens fraß. Offenbar sollten sie daran gehindert werden, sich Gregory zu nähern. Doch das war ihr Befehl.
    Â»Geisel in Sicherheit, Geisel in Sicherheit. Weibliches Ziel am Boden«, rief Werner ins Funkgerät.
    Â»Außenposten am Boden«, funkte ein anderer Agent von draußen. Ein anderes Mitglied des Teams brachte eine kleine Sprengladung an der Tür an, trat zurück und nickte. »Bereit!«
    Â»MG-Feuer einstellen!« befahl Werner.
    Die beiden KGB-Offiziere im Wohnwagen liefen daraufhin nach hinten. In diesem Augenblick wurde die vordere Tür des Wohnwagens aus den Angeln gesprengt. Die Druckwelle sollte Verwirrung stiften, doch die beiden Russen waren zu gut und ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Oleg fuhr herum, packte mit beiden Händen die Pistole und gab Leonid Deckung. Er feuerte auf den ersten Mann, der durch die Tür kam, und traf ihn in den Arm. Dieser FBI-Agent ging zu Boden und versuchte dabei, seine Waffe herumzureißen. Er schoß und traf daneben, lenkte aber Olegs Aufmerksamkeit auf sich. Der zweite Mann in der Tür hatte eine MP-5 im Anschlag und gab zwei Schüsse ab. Olegs letzte Reaktion war Überraschung: Er hatte nichts gehört. Den Grund erkannte er, als er die dosenförmigen Schalldämpfer sah.
    Â»Ein Agent verwundet, ein Gegner am Boden. Zweiter Gegner auf dem Weg nach hinten. Verschwand um die Ecke.« Der Agent

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