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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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erforderlich.«
    Eine halbe Stunde ...? Ein Agent verließ den Raum, um zu telefonieren. Die Information wurde über Funk an Werner weitergeleitet.
    Â 
    Â»Aufgepaßt«, kam es über Funk, »ein Kleinbus ist gerade von der Straße abgebogen.«
    Â»Können wir von hier aus nicht sehen«, sagte Paulson mürrisch zu Marty, der links von ihm lag. Ein Nachteil ihrer Position war, daß sie den Wohnwagen nur zum Teil und den Weg nur in Bruchstücken übersehen konnten. Für einen besseren Überblick hätten sie weiter vorgehen müssen, aber dieses Risiko wollten sie nicht eingehen. Laut Laser-Entfernungsmesser waren sie 186,35 Meter von dem Wohnwagen entfernt. Ihre Gewehre waren auf eine optimale Schußweite von zweihundert Meter eingestellt; die Tarnkleidung machte sie unsichtbar, solange sie sich nicht bewegten. Dicht stehende Bäume störten, auch wenn man durchs Fernglas blickte.
    Er hörte den Kleinbus. Schadhafter Schalldämpfer, dachte er. Dann hörte er eine Stahltür schlagen, und eine andere öffnete sich quietschend. Stimmen, aber er konnte nicht verstehen, was gesagt wurde.
    Â 
    Â»Die sollte groß genug sein«, sagte Hauptmann Bisjarina zu Leonid. »Von dieser Sorte habe ich zwei und dazu drei kleinere. Die stellen wir obendrauf.«
    Â»Und was verschicken wir offiziell?«
    Â»Skulpturen. In drei Tagen wird eine Ausstellung eröffnet,
und zwar in der Nähe des Grenzübergangs. Wenn wir in zwei Stunden aufbrechen, sind wir zur richtigen Zeit dort.«
    Â»Sind Sie auch sicher –«
    Â»Es werden nur Pakete geprüft, die von Süden nach Norden gehen«, versicherte Bisjarina.
    Â»Gut. Wir bauen die Kisten drinnen zusammen. Oleg soll rauskommen.«
    Lenny wurde draußen postiert. Oleg und Leonid trugen die Kisten hinein, Tanja ging in den Wohnwagen, um nach Gregory zu sehen.
    Â»Hallo, Major. Haben Sie’s bequem?«
    Â 
    Â»Ich sehe noch einen«, sagte Paulson, als sie in Sicht kam. »Weiblich. Ich erkenne sie von den Fotos – das ist die Volvo-Fahrerin«, sprach er ins Funkgerät. »Sie spricht mit der Geisel.«
    Â»Nun sind drei Männer sichtbar«, wurde als nächstes über Funk gemeldet. Ein anderer Agent war jenseits des Wohnwagens in Stellung gegangen. »Sie tragen Kisten in den Wohnwagen. Ich wiederhole: drei Männer. Die Frau ist drinnen und nicht sichtbar.«
    Â 
    Â»Das sollten alle sein. Beschreiben Sie die Kisten.« Werner stand mehrere Meilen entfernt neben dem Hubschrauber auf einem Feld und hielt einen Plan des Wohnwagens in der Hand.
    Â»Sie sind zerlegt und sollen wohl zusammengesetzt werden.«
    Â»Vier Entführer«, sagte Werner zu seinen Männern. »Und die Geisel ist bei ihnen –«
    Â»Da wären zwei mit dem Aufbau der Kisten beschäftigt«, meinte ein Mitglied des Eingreiftrupps. »Einer draußen, einer bei der Geisel ... klingt günstig, Gus.«
    Â»Achtung, hier spricht Werner. Wir starten. Alles bereithalten.« Er gab dem Hubschrauberpiloten einen Wink; die Triebwerke wurden gestartet. Der mit vier Mann besetzte Chevy Suburban setzte sich in Bewegung.

    Â 
    Paulson entsicherte sein Gewehr; Marty folgte seinem Beispiel. Den nächsten Schritt hatten sie abgesprochen. Drei Meter von ihnen entfernt machte der MG-Schütze die Waffe schußbereit – vorsichtig, um keine Geräusche zu erzeugen.
    Â»Nie geht was nach Plan«, stellte der zweite Schütze fest.
    Â»Deswegen werden wir ja auch so geschunden.« Paulson hatte das Ziel im Fadenkreuz. Leicht war das nicht, denn das Fensterglas spiegelte. Er konnte gerade den Kopf der Frau ausmachen, die eindeutig als Ziel identifiziert war. Die Windgeschwindigkeit schätzte er auf zehn Knoten; der Wind kam von rechts. Aus diesem Grund würde sein Geschoß um fünf Zentimeter nach links versetzt einschlagen; das mußte er berücksichtigen. Selbst durch ein zehnfach vergrößerndes Zielfernrohr gesehen, stellt ein menschlicher Kopf über zweihundert Meter ein sehr kleines Ziel dar; Paulson bewegte den Gewehrlauf leicht, um die Frau, die hin und her ging, im Visier zu halten. Er beobachtete weniger das Ziel selbst als das Fadenkreuz. Was als nächstes kam, hatte er so oft geübt, daß es ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. Er atmete flacher, stützte sich auf die Ellbogen und legte das Gewehr fest an.
    Â 
    Â»Wer

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