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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clancy Tom
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Sekunde
ausgeschaltet. Und Major Gregory wird das Zielproblem bis zum Sommer gelöst haben – nicht wahr, Junge?«
    Â»Jawohl, Sir!« ließ sich Gregory vernehmen. »Es muß nur die Software überarbeitet werden.«
    Â»Na schön. Wenn Moores Leute uns sagen können, auf welche Weise die Russen die Laserleistung gesteigert haben, steht uns fast der ganze Rest der Systemarchitektur erprobt und validiert zur Verfügung. In zwei oder drei Jahren haben wir dann alles und können ernsthaft an den Einsatz denken.«
    Â»Und wenn die Sowjets unsere Spiegel im Raum einfach abschießen?« fragte Allen trocken. »Dann haben Sie das beste Bodenlasersystem aller Zeiten, aber mehr als New Mexico kann es nicht verteidigen.«
    Â»Die Spiegel werden sie erst einmal finden müssen, und das ist viel schwerer, als Sie glauben. Wir können sie sehr hoch aufhängen – zwischen fünfhundert und sechzehnhundert Kilometern – und durch Stealth-Technologie für Radar praktisch unsichtbar machen. Die Spiegel werden relativ klein und leicht sein, was bedeutet, daß wir viele einsetzen können. Haben Sie eine Ahnung, wie groß der Weltraum ist, und wie viele Tausende Stücke Schrott dort oben herumsegeln? Alle Spiegel erwischen sie nie«, schloß Parks zuversichtlich.
    Â»Jack, Sie haben sich mit den Russen befaßt. Was halten Sie davon?« fragte der Präsident Ryan.
    Â»Mr. President, wir haben es hier hauptsächlich mit der Vision der Sowjets zu tun, ihr Land tatsächlich zu verteidigen. Sie haben dreißig Jahre und eine Unmenge Geld investiert, weil sie glauben, daß es die Sache wert ist. In den sechziger Jahren erklärte Kossygin: ›Die Verteidigung ist moralisch, der Angriff unmoralisch.‹ Da sprach ein Russe, Sir, kein Kommunist. Ein Argument, dem ich nur schwer widersprechen kann. Wenn wir uns auf einen neuen Rüstungswettlauf einlassen, dann ginge es wenigstens um die Verteidigung und nicht um Offensivkapazitäten. Es ist nicht leicht, mit Lasern eine Million Zivilisten zu töten«, merkte Jack an.

    Â»Aber es wird das gesamte Gleichgewicht der Kräfte stören«, wandte Ernest Allen ein.
    Â»Das mag im Augenblick zwar ausgeglichen sein, aber im Grunde ist es doch der reine Wahnsinn«, meinte Ryan.
    Â»Wieso? Es funktioniert und wahrt den Frieden.«
    Â»Mr. Allen, das ist kein Friede, sondern ein permanenter künstlicher Kriegszustand mit unglaublichen Risiken. Sie sagten, Sie könnten die Arsenale um die Hälfte reduzieren  – na und? Wenn man den Sowjets zwei Drittel ihrer Sprengköpfe nimmt, bleiben ihnen immer noch genug, um Amerika in ein Krematorium zu verwandeln. Ähnliches trifft auf unsere Arsenale zu. Wie ich nach der Rückkehr aus Moskau sagte, ist das nun verhandlungsreife Abrüstungsangebot rein kosmetischer Natur und bietet keinerlei zusätzliche Sicherheit. Es ist ein Symbol – vielleicht ein wichtiges –, aber es hat nur sehr wenig Substanz.«
    Â»Da bin ich nicht so sicher«, bemerkte General Parks. »Ich hätte nichts dagegen, wenn die Zahl meiner Ziele um die Hälfte reduziert würde.« Das trug ihm einen bösen Blick von Allen ein.
    Â»So, und was passiert bei uns, wenn wir herausgefunden haben, was die Russen anders machen?« fragte der Präsident.
    Â»Dann bekommen wir ein Waffensystem, das wir in drei Jahren demonstrieren und fünf bis zehn Jahre später einsetzen können«, sagte Gregory.
    Â»Dessen sind Sie sicher?« fragte der Präsident.
    Â»Ziemlich sicher, Mr. President. Wie beim Apollo-Programm geht es weniger um eine neue Wissenschaft als um die Weiterentwicklung bereits existierender Technologien.«
    Â»Sie sind ein sehr selbstsicherer junger Mann, Major«, sagte Allen oberlehrerhaft.
    Â»Jawohl, Sir, das bin ich. Ich glaube nämlich, daß wir es schaffen werden. Mr. Allen, unsere Ziele unterscheiden sich im Grunde gar nicht so sehr von Ihren. Sie wollen die Kernwaffen abschaffen und wir auch. Vielleicht können wir Ihnen helfen, Sir.«

    Zack! Das hat gesessen! dachte Ryan und mußte sich hastig ein Lächeln verkneifen. Es klopfte diskret an die Tür. Der Präsident schaute auf die Armbanduhr.
    Â»Ich muß die Besprechung abbrechen; der Justizminister will mit mir Drogenbekämpfungsprogramme durchgehen. Ich danke Ihnen für die Zeit, die Sie sich genommen haben.« Er schaute

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