Der Kartograph
Satiriker und Dichter Sebastian Brant kam 1457 oder 1458 in Straßburg zur Welt. 1492 wurde er Dekan der juristischen Fakultät in Basel. Sein bekanntestes Werk neben Flugblättern und Moralschriften war das 1494 in Straßburg gedruckte «Narrenschiff» mit 113 Abhandlungen über menschliche Laster, Schwächen und Torheiten, illustriert mit mehr als 100 Holzschnitten, die zum Teil dem jungen Albrecht Dürer zugeschrieben werden. Das «Narrenschiff» beeinflusste unter anderem Erasmus von Rotterdam, Hans Sachs und Abraham a Sancta Clara.
Jean/Hans Grüninger, Drucker, Straßburg, gest. 1531. Grüninger tauchte 1480 in Straßburg auf – da war er bereits Meister. 1482 kaufte er das Bürgerrecht der Stadt und ließ sich in die Kooperation der Stelze einschreiben, zu der die Drucker sowie die Gold- und Silberschmiede gehörten. In den ersten Jahren arbeitete Grüninger nur für Kirche und Gelehrte, später dann auch für gelehrte Laien in der Umgangssprache und veröffentlichte so z. B. die Sammlung der Predigten von Geiler von Kaysersberg, dem berühmten Straßburger Prediger, medizinische Werke der Chirurgie, der Pharmazie, Übersetzungen von klassischen Geschichten, kosmographische Abhandlungen, Legenden und Romane. Daneben veröffentlichte er aber auch lateinische Bücher, unter anderem Werke von Terenz, Horaz und Virgil, er druckte Werke von Theologen, Kanonikern, Geographen, Humanisten und – gegen Ende seines Lebens – Werke von Alchimisten und Astrologen.
Gauthier (Vautrin) Lud (gest. 1527), Inhaber einer Druckerei in Saint-Dié, dort wurde die Cosmographiae Introductio gedruckt. Die Mutter kam aus Saint-Dié, der Vater stammte aus Pfaffenhofen im Elsass. Lud war ab etwa 1480 Sekretär und Kaplan von oRené II., Herzog von Lothringen, wurde 1484 Kanonikus von Saint-Dié, ab 1490 offizieller Ratgeber Renés. Er war zur Zeit des Romans der oberste Herr der Minen und Verwalter der weltlichen Güter der Stiftskirche. Im März 1507 veröffentlichte Lud in der Druckerei Jean Grüninger in Straßburg unter dem Titel Speculi Orbis succinctiss. sed neque poenitenda neque inelegans Declaratio et Canon ein Werk, mit dem er versuchte, eine Abbildung der ganzen Welt zu präsentieren. Es war eine Art von stereographischer Projektion der Weltkugel. Auf einer mobilen Scheibe waren die wichtigsten Orte zu Land und zu Wasser markiert. Europa dehnte sich auf dem 30. Breitengrad zwischen dem Pol und dem Äquator und auf dem 83. Längengrad von Ost nach West aus. Diese Scheibe drehte sich unter einem festen Kreis, auf dem die Stunden eingezeichnet waren.
Nicolas Lud, Sohn des älteren Bruders von Gauthier Lud. Er war seit 1490 Sekretär des Herzogs von Lothringen, wurde 1509 bestätigt. Er lebte in Saint-Dié, wo er mit der Verwaltung der Silberminen beschäftigt war, und arbeitete zusammen mit seinem Onkel mitten unter den Geographen von Saint-Dié. Ihm wird eine wichtige Rolle beim Entstehen der WaldseemüllerKarte nachgesagt.
Ludwig XII., Herzog von Orléans, König von Frankreich, geb. 27.6. 1462 in Blois, gest. 1. 1. 1515 in Paris. Repräsentant des jüngeren Zweiges des Hauses Valois.
Maximilian I. von Habsburg (geb. 22. März 1459 in Wiener Neustadt; gestorben am 12. Januar 1519 in Wels, Oberösterreich) war Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Contessina de’ Medici, (1478–1515), Tochter von Lorenzo de’ Medici, dem Prächtigen, Schwester von o Giovanni de’ Medici, angeblich die große Liebe von Michelangelo, verheiratet mit Piero Ridolfi.
Giovanni de’ Medici, geboren am 11. 12. 1475, von 1513 bis 1521 Papst Leo X. Der zweitälteste Sohn von Lorenzo dem Prächtigen wurde im zarten Alter von dreizehn Jahren Kardinal. Sein Vater hatte ihm das Amt gekauft. Er war ein Förderer der Kunst und finanzierte den Bau des Petersdoms. Das Geld trieb er durch den Verkauf von Ablässen auf – was den Reformator Martin Luther unter anderem mit veranlasste, sich gegen die päpstliche Autorität aufzulehnen. Leo X. verdammte Luther in der Schrift Exsurge domine (1520) und exkommunizierte ihn 1521.
Lorenzo di Pierfrancesco de‘ Medici (geb. 1463, gest. 20. Mai 1503) war der Sohn von Pierfrancesco de’ Medici (dem Älteren). Er war derjenige Medici, der bei Sandro Botticelli die Allegorie auf den Frühling und die «Geburt der Venus» bestellte. Lorenzo de’ Medici (der Prächtige, il Magnifico) hielt Lorenzo di Pierfrancesco für einen brutalen und verdorbenen Menschen. Pierfrancesco de’ Medici war
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