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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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bereit?“ fragte Paul.
    „Jawohl. Bitte identifizieren Sie den Fall. Danach mögen die Herren Rechtsanwälte ihre Namen zum Zwecke der Identifikation angeben.“
    „Selbstverständlich. Dies ist das Überschneidungsverfahren Nummer, vorgetragen dem Untersuchungsausschuß für Überschneidungsverfahren im Patentamt der Vereinigten Staaten, Serane gegen Scheide. Ich heiße Paul H. Blandford, Anwalt der Partei Serane. Mr. Kern?“
    „Edward L. Kern, Anwalt der Partei Scheide.“
    „Vielen Dank, Mr. Kern“, sagte Paul. „Protokollführer, wollen Sie bitte den ersten Zeugen, Mr. Johnstone S. Serane, vereidigen?“
    „Jawohl. Dr. Serane, heben Sie bitte die rechte Hand: Schwören Sie feierlich, in diesem Verfahren die Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, so wahr Ihnen Gott helfe?“
    „Ich schwöre.“
    Paul fragte: „Wo wohnen Sie, Dr. Serane?“
    „In Pittsburgh, Pennsylvania.“
    „Ihr Beruf?“
    „Chemiker.“
    „Was sind ihre Qualifikationen?“
    „B. S. und M. S. von der Technischen Hochschule Carnegie. Dr. phil. von Columbia.“
    „Und Ihre berufliche Laufbahn, Dr. Serane?“
    „Meine erste Stelle trat ich 1995 in den chemischen Forschungslaboratorien von Dow in Midland, Michigan, an. 1996 wechselte ich zu den Chemischen Betrieben Ashkettles, zunächst als Forschungsassistent und später als Gruppenleiter der Abteilung Stickstoffderivate. Ich verließ dieses Unternehmen im vergangenen Mai.“
    „Sind Sie mit dem in US-Patentantrag Nummer -- als Erfinder angegebenen Johnstone S. Serane identisch?“
    „Jawohl.“
    „Ist Ihnen bekannt, daß dieser Antrag sich überschneidet mit einem Antrag, eingereicht durch Wilhelm K. Scheide namens Deutsche AG?“
    „Jawohl.“
    „Kennen Sie den Gegenstand des Überschneidungsverfahrens?“
    „Ja. Gegenstand der Überschneidung ist die Herstellung von Trialin bei atmosphärischem Druck. Zu diesem Zweck wird Harnstoff pyrolysiert, und das heiße Dampfgemisch wird über einen aus zwei Komponenten bestehenden Katalysator geleitet. Der Katalysator enthält poröse Kieselsäure biologischen Ursprungs, aktiviert durch ein Gemisch von metallischen Oxyden, das aus einfacher tierischer Asche bestehen kann.“
    „Dr. Serane, wann kam Ihnen zum ersten Mal der Gedanke zu dieser speziellen Erfindung?“
    „Während der letzten Tage meiner Tätigkeit hier.“
    „Wann war Ihr letzter Tag hier?“
    „Am neunzehnten Mai dieses Jahres.“
    „Die Idee hatten Sie vor dem Datum?“
    „Jawohl.“
    „Wann haben Sie diese Idee zum ersten Mal einer anderen Person offenbart?“
    „An meinem letzten Tag, am neunzehnten Mai. Ich erklärte sie meiner alten Gruppe und allen anderen, die sich dafür interessierten.“ Er grinste Paul an. „Ihnen auch.“
    „Würden Sie für das Protokoll erläutern, Dr. Serane, wie es dazu kam, daß Sie diesen speziellen Katalysator erfanden?“
    „Jawohl. Wir hatten seit Monaten mit einem angereicherten Kieselsäure-Katalysator zur atmosphärischen Trialinsynthese gearbeitet. Wir hatten damit auch Erfolg, erzielten allerdings geringe Erträge. Nach den thermodynamischen Daten, die wir erhielten, konnten wir jedoch auf Hundert-Prozent-Erträge hoffen. Es gab eine ganze Reihe von Dingen, die wir falsch machen konnten. Das Nächstliegende war für mich, den Katalysator zu verändern. Ich hatte den Eindruck, daß zumindest ein Teil des Katalysators biochemischen Charakters würde sein müssen. Und er würde stabil genug sein müssen, um den hohen Temperaturen der Pyrolyse widerstehen zu können. Hier bot sich als Trägersubstanz eine poröse Kieselsäure biologischen Ursprungs an, die mit einem passenden Gemisch von Metalloxyden aktiviert werden mußte. Als Trägersubstanz wurde schließlich ein zerstoßener Ammonit verwendet, und das Oxydgemisch bestand aus tierischer Asche. Dies war im wesentlichen der Inhalt meines letzten Vortrags vor meiner alten Gruppe am Freitagvormittag.“
    „Danke, Dr. Serane.“ Paul nickte zu Kern hinüber. „Ich habe keine weiteren Fragen.“
    Kern begann mit seinem Kreuzverhör.
    „Dr. Serane, welches war Ihr letzter Tag hier in Ashkettles?“
    „Der neunzehnte Mai dieses Jahres.“
    „Und das war jener Freitag, von dem sie sprechen?“
    „Jawohl, Sir.“
    „Um wieviel Uhr haben Sie an jenem Tag das Labor verlassen?“
    „Kurz nach siebzehn Uhr.“
    „Wohin sind Sie gegangen?“
    „Ins Halfway House. Zu meinem Abschiedsdinner.“
    „Um welche Zeit haben Sie das Dinner

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