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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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verlassen?“
    „Gegen neun.“
    „Wohin sind sie gegangen?“
    „Nach Hause.“
    „Haben Sie selbst Ihren Electric gefahren?“
    „Nein. Razmic Mukerjee spielte an diesem Tag den Chauffeur für mich. Er lebt nicht weit von meinem damaligen Haus in Old Greenwich. Er hatte Angst, daß ich mich beim Essen betrinken könnte.“
    „Haben Sie sich betrunken?“
    „Einspruch“, sagte Paul. „Ohne Bedeutung.“
    „Stattgegeben“, sagte der Protokollführer.
    „Wann waren Sie das nächste Mal im Labor?“
    „Ich war in der Eingangshalle, als Dr. Kussman mir im vergangen Sommer den Preis für den besten Chemiker überreichte.“
    „Aber seit Ihrem Ausscheiden im Mai haben Sie hier keinerlei praktische Arbeit mehr getan?“
    „Das ist richtig.“
    „Und Sie haben keinen weiteren Laborversuch mehr gesehen?“
    „Nein.“
    „Das heißt: Seit Ihrem Ausscheiden waren Sie nie wieder im Laborbereich, im Arbeitsbereich des Serane-Laboratoriums?“
    „Einspruch“, sagte Paul. „Frage ist gestellt und beantwortet.“
    „Stattgegeben“, sagte der Protokollführer. „Nach meinen Aufzeichnungen war eine zuvor gestellte Frage mit dieser substantiell identisch.“
    Kern blieb gleichmütig. „Man kann also sagen, Dr. Serane: soweit es die Trialinforschung dieses Laboratoriums, mit der Sie bis zu Ihrem Ausscheiden am neunzehnten Mai zu tun hatten, betrifft, waren die besten von Ihnen bei atmosphärischem Druck erzielten Erträge etwa sechs Prozent.“
    „Jawohl.“
    „Dabei wurde nicht mit tierischer Asche gearbeitet?“
    „Nein.“
    „Und die Trägersubstanz bestand nicht aus poröser Kieselsäure?“
    „Nein.“
    „Dr. Serane, haben die Chemischen Betriebe Ashkettles Sie gefeuert?“
    „Einspruch“, sagte Paul. „Der Grund für Dr. Seranes Ausscheiden in Ashkettles ist völlig ohne Bedeutung für den Gegenstand dieses Verfahrens.“
    „Nun gut, anders gefragt. Dr. Serane: Hatte die Tatsache, daß es Ihnen nicht gelungen war, die Trialinsynthese erfolgreich durchzuführen, etwas mit Ihrem Ausscheiden in Ashkettles zu tun?“
    „Einspruch“, sagte Paul. „Diese Frage basiert auf einer nicht erwiesenen Annahme, nämlich der, daß der Zeuge bis zu seinem Ausscheiden in Ashkettles keine erfolgreiche Trialinsynthese habe entwickeln können. Und ich weise noch einmal darauf hin, daß die Gründe für sein Ausscheiden, welche es auch sein mögen, für den Gegenstand dieses Verfahrens irrelevant sind. Und zum dritten setzt die Frage stillschweigend voraus, daß Dr. Serane in diesem Verfahren zweiter Erfinder ist, während eben diese Frage, ob er die Erfindung vor seinem Ausscheiden in Ashkettles gemacht hat oder nicht, einziger Gegenstand dieses Verfahrens ist. Der Zeuge wird angewiesen, nicht zu antworten.“
    „Dem Einspruch und der Anweisung wird stattgegeben“, sagte der Protokollführer. „Meine Aufzeichnungen enthalten keinen Hinweis darauf, daß Dr. Serane keine erfolgreiche Trialinsynthese bei atmosphärischem Druck entwickelt hat, bevor er Ashkettles verließ. Zudem ist die Frage auch in anderer Hinsicht unzulässig.“
    Kern lächelte. „Dr. Serane, erhielten Sie den Preis für den besten Chemiker, bevor oder nachdem das Überschneidungsverfahren zwischen Ihrem Trialin-Patentantrag und dem Deutsche-Antrag eröffnet wurde?“
    „Den Preis erhielt ich Mitte Juni, aber ich kann mich nicht genau entsinnen, wann das Überschneidungsverfahren eingeleitet wurde. Ich glaube, ich kann diese Frage nicht beantworten.“
    „Meinen Unterlagen entnehme ich, daß der Brief des Patentamtes an Sie, Dr. Serane, unter der Adresse der Chemischen Betriebe Ashkettles, in welchem Sie von diesem Verfahren in Kenntnis gesetzt werden, am fünften Juni aufgegeben wurde. Sie haben soeben ausgesagt, daß Sie den Preis Mitte Juni erhielten. Wissen Sie, weshalb man Ihnen den Preis nach der Einleitung des Überschneidungsverfahrens verliehen hat?“
    „Die Firma war noch nie dafür bekannt, die Dinge zu überstürzen.“
    „Dies ist keine scherzhafte Angelegenheit, Dr. Serane. War dieser Preis nicht in Wahrheit ein Bestechungsversuch, um Sie zu einer günstigen Aussage in diesem Verfahren zu bewegen?“
    „Davon weiß ich nichts. Ich war natürlich hocherfreut und geschmeichelt, den Preis zu erhalten, und es war eine große Ehre, daß man das Laboratorium nach mir benannte. Aber ganz sicher war es nicht erforderlich, um mich zu einer wahrheitsgemäßen Aussage zu bewegen. Dazu war ich schon durch meinen Anstellungsvertrag

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