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Der Kater läßt das Mausen nicht

Der Kater läßt das Mausen nicht

Titel: Der Kater läßt das Mausen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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ausgearbeitet
worden. Die Maurer waren schon bereit zum Anrollen gewesen, als aus irgendeinem
mysteriösen Grund, den nicht einmal die Bankiers erklären konnten, die Farmer
in der Umgebung von Balaclava County anfingen, Schwierigkeiten bei der
Kreditaufnahme zu bekommen. Familien, die bisher gut zurechtgekommen waren,
sahen sich plötzlich einer ungewohnten Situation gegenüber: Sie waren zwar
kreditwürdig, bekamen aber trotzdem kein Geld, so daß sie ihr Saatgut für den
Frühling nicht kaufen konnten. Natürlich wandten sie sich an das College, das
ihnen selbstverständlich die nötigen Mittel aus seinem Notfallfonds
bereitstellte.
    Dieser unerwartete finanzielle Aderlaß
sorgte allerdings dafür, daß auch dem College das Geld ausging. Svenson und der
Treuhandausschuß beschlossen, daß es unvernünftig sei, bis nach der Ernte im Herbst
irgendwelche größeren Ausgaben zu tätigen, und daß es angeraten sei zu warten,
bis die Farmer, so Gott und das Wetter wollten, wieder solvent und in der Lage
waren, ihre Kredite zurückzuzahlen. Dann war es allerdings zu spät, rechtzeitig
ein Silo zu bauen, in dem das Getreide dieses Jahres gespeichert werden konnte.
Daraus ergab sich wiederum das Problem, wie zum Teufel man dann die größer
gewordenen Vieh- und Schafherden über den Winter bringen sollte, ohne das
College zu verpfänden.
    Sämtliche Bürger von Balaclava County
wußten Bescheid. Diejenigen, die Svenson nicht persönlich um ein Darlehen
gebeten hatten, kannten zumindest jemanden, der es getan hatte, und diejenigen,
die gehofft hatten, beim Bau des Silos wenigstens für kurze Zeit Arbeit zu
finden, gaben ihrer Enttäuschung lautstark Ausdruck. Die Treuhänder hatten
nicht einmal erwogen, die Bürger um Hilfe zu bitten, denn es existierte ein
unumstößlicher Grundsatz, den einst Balaclava Buggins persönlich an jenem
längstvergangenen Festtag der College-Einweihung verkündet hatte, daß nämlich
das Balaclava Agricultural College unter keinen Umständen jemals irgend
jemanden um irgend etwas bitten würde, was allerdings die oben erwähnten Bürger
natürlich nicht davon abhielt, ihre Hilfe freiwillig anzubieten.
    Und es fanden sich viele freiwillige
Helfer. Sobald die Nachricht sich verbreitet hatte, schlossen sich verschiedene
Personen zusammen, die sich selbst als tatkräftige Nachbarn bezeichneten, und
gründeten eine Gruppe, die »Siloförderer«. Da das College so viel für die
Farmer getan hatte, argumentierten sie, sei es mehr als angemessen, wenn jetzt
das County einmal etwas für das College tat. Sie meinten es gut, wenn sie auch
etwas naiv schienen. Doch auch dagegen, so erinnerte sich Shandy mit einem Mal,
hatte sich Thorkjeld mit Händen und Füßen gesträubt, bis der Treuhandausschuß
schließlich beschlossen hatte, daß es egal sei, denn diese Handvoll Leute
würden es sowieso niemals schaffen, auch nur genug Geld für einen einzigen
Eimer Zement zusammenzukratzen, man könne ihnen also ruhig freie Bahn lassen.
    Die Siloförderer, angeführt von der
leichtfüßigen, zierlichen Ruth Smuth, begannen also, Basare abzuhalten und
Gebäck, Pflanzen, Bücher und alle möglichen anderen Dinge zu verkaufen, mit
deren Erlös es wohlmeinenden Bürgern gelegentlich gelingt, mit viel Glück ein
paar 100 Dollar für gute Zwecke zusammenzukratzen.
    Zunächst war es sehr rührend und ein
bißchen komisch gewesen, die selbsternannten Wohltäter der Menschheit auf den
Wiesen und Grünanlagen zu beobachten, wie sie ihr selbstgemachtes Zucchinibrot
und ihre eigenhändig bestickten Nadelbücher feilboten. Auch Shandy hatte Töpfe
mit Stecklingen und Geranien für den Pflanzenmarkt zur Verfügung gestellt.
Jedes Fakultätsmitglied hatte seinen Speicher leergeräumt und einen Haufen
Bücher beigesteuert und irgend etwas für den guten Zweck unternommen,
hauptsächlich, um zu zeigen, daß man den Einsatz der anderen bewunderte, und
nicht etwa deshalb, weil man sich von diesem Projekt auch nur den geringsten
Erfolg versprach.
    Doch plötzlich hatte sich zum großen
Erstaunen aller immer mehr Geld angehäuft. Die dilettantischen kleinen
Veranstaltungen brachten auf einmal Geldsummen ein, die alle sprachlos machten,
vor allem aber Ruth Smuth und die Siloförderer. Merkwürdige Zufälle häuften
sich. Beispielsweise stiftete irgendeine Familie, die aus der Stadt fortzog,
verschiedene Gegenstände für einen Wohltätigkeitsbasar. Das meiste war wertlos,
doch es befanden sich zwei echte Chippendale-Beistelltischchen

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