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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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Kumpel.
    »Wann ist Tommy letzten Dienstag hier vorbeigekommen?«, fragte er.
    »Gegen acht«, sagte Billy mit einem Seufzer.
    »Und warum?«
    Billy sah Crabbie an, dann mich, wobei er die Stirn runzelte. »Sie können das Heroin meinem Kollegen gegenüber ruhig erwähnen«, sagte ich. »Wir sind nicht daran interessiert.«
    Billy seufzte wieder. »Tommy lieferte uns ein paar Beutel Stoff, wir schwatzten über dies und jenes, dann ging er wieder. Das war’s«, sagte Billy.
    »Und worüber haben Sie geschwatzt?«, wollte McCrabban wissen.
    Billy zuckte mit den Schultern. »Er versicherte uns, dass trotz des Irrsinns rings um den Hungerstreik all unsere bilateralen Geschäfte bestehen bleiben würden. Er meinte, es würde eine Menge rhetorisches Feuer von Gerry Adams und Martin McGuinness geben, aber unterhalb dieser Ebene würden wir uns an all unsere Arrangements hinsichtlich Territorium, Geschäft und Drogen halten. Das Übliche, war aber trotzdem gut zu hören.«
    »Wie lange hat die Unterhaltung gedauert? Zehn Minuten? In dem Fall wäre er um zehn nach acht gegangen, oder? Viertel nach acht?«
    »Keine Ahnung, aber nicht später als zwanzig nach.«
    »Er stieg also in seinen Wagen und fuhr davon?«
    Keiner der beiden antwortete darauf.
    McCrabban und ich wechselten Blicke.
    »Und?«, beharrte Crabbie.
    »Nicht genau«, meinte Billy.
    Ich spürte, wie mir ein kleiner Stromschlag durch die Wirbelsäule fuhr.
    »Also los«, meinte ich.
    »Keine große Sache«, sagte Shane.
    Die Sphinx spricht. Ausgezeichnet.
    »Was war keine große Sache?«
    »Er hat gesagt, er wolle nach Straid, jemanden besuchen.«
    Freddie Scavanni.
    »Und?«
    »Na ja, es hat gegossen, und ich hab ihn gefragt, ob er mich mitnehmen kann«, fuhr Shane fort. »Ich hab an der Straid Road meine Bude.«
    »Aber Sie haben doch ein Auto, oder, Shane?«
    »Das war kaputt.«
    Wie passend.
    »Und was war dann, Shane?«, fragte ich weiter.
    Shane biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf. »Ach, Scheiße. Deshalb hab ich das gar nicht erst erzählen wollen. Nichts ist passiert. Er hat mich mitgenommen. Er hatte es eilig. Fünf Minuten später war ich zu Hause, und er ist weitergefahren.«
    »Also um etwa halb neun?«
    »Ja.«
    »Er hat Sie mitgenommen und ist weitergefahren?«
    »Genau. Wie ich schon sagte, er hatte es richtig eilig.«
    Ich ließ dreißig Sekunden völliger Stille vergehen.
    Schweigen ist auch eine Form der Konversation. Billy sprach durch seine Haltung des taffen Kerls, Shane dadurch, dass er ununterbrochen zu Boden starrte.
    »Warum haben Sie mir das neulich nicht gesagt?«, fragte ich.
    »Hatte doch keinen Sinn, alles zu verkomplizieren. Wenn wir Ihnen das gesagt hätten, dann hätten Sie gedacht, wir haben was damit zu tun. Haben wir aber nicht. Wir sind doch nicht völlig bescheuert«, erklärte Billy.
    »Und warum sagen Sie uns das jetzt?«, fragte Crabbie.
    »Shane und ich haben darüber gesprochen, und wir haben uns gefragt, was wohl passieren würde, wenn Tommys Wagen auftaucht und man Shanes Fingerabdrücke findet«, sagte Billy. »Sie könnten auf falsche Gedanken kommen.«
    »Oder auf die richtigen«, sagte ich.
    Crabbie wusste nicht, was ich über Shane wusste. Einen Augenblick lang fragte ich mich, wie ich ihm das verklickern sollte.
    »Und Sie sind sicher, dass Tommy keinen fürchterlichen Unfall hatte, als er hier war?«, fragte Crabbie.
    Billy schüttelte den Kopf. »Na, komm schon, Bulle. Warum würden wir so etwas tun? Dafür gibt’s doch gar keinen Grund.«
    »Vielleicht ist Detective Sergeant McCrabban gerade auf die richtige Spur gestoßen. Vielleicht war es ein Unfall. Vielleicht haben Sie Tommy nur Ihre brandneue Glock 9-mm gezeigt, als … Bumm!«
    »Bescheuert«, murmelte Billy.
    Ich sah McCrabban an. Er zuckte mit den Schultern. Ich stand auf. »Sind Sie beide noch eine Weile hier? Vielleicht haben wir noch ein paar Fragen«, sagte ich.
    »Wir sind hier«, brummte Billy.
    Wir gingen hinaus zum Land Rover. In unserer Abwesenheit hatte irgendein Rotzlöffel »SS RUC« auf die Hecktür gesprüht.
    »Ach, Scheiße«, sagte ich. »Wenn Brennan das sieht!«
    Crabbie legte mir eine Hand auf die Schulter. »Reg dich wieder ab, Sean. Bevor wir nach Carrick zurückkommen, fahren wir an einer Tankstelle vorbei, holen ein bisschen Terpentin und wischen es weg.«
    »Verdammte Rotzlöffel!«, brüllte ich die Siedlung an, und meine Stimme prallte an all den rechten Winkeln ab.
    Ich sah unter den Wagen, dann stiegen

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