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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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wir ein und ich rief Matty per Funk. Es dauerte ewig, bis sie ihn gefunden hatten; er hatte auf dem Klo gehockt.
    »Ja?«, fragte er.
    »Besorg mir die Adressen von Billy White und Shane Donaldson, aber zackig«, verlangte ich.
    Er ließ sich Zeit damit. »18 Queens Parade, Rathcoole, und, ähm, Apartment 4, 134 Straid Road, Whiteabbey. Ach, und ich hab noch ein paar Neuigkeiten«, fügte er hinzu.
    »Welche?«
    »Seawright. Damals in Glasgow haben er und eine Bande von Schweißern angeblich ein paar Transvestiten, die angeschafft haben, verprügelt. Fast zu Tode geprügelt«, sagte Matty.
    »Toll, Matt«, lobte ich ihn.
    Ich sah Crabbie an. »Wie war das noch mal mit Angelausflug?«
    »Zurück nach Belfast, noch mal zu Seawright?«, fragte McCrabban.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das bringt nichts, Mann. Er wird ja wohl kaum zur BBC gehen und allen Schwulen den Tod wünschen, wenn er selber draußen Schwule umbringt.«
    »Was hat noch mal dieser Kerl im Fernsehen gesagt: Die beiden einzigen unendlichen Dinge sind das Universum und die menschliche Dummheit.«
    »Gut gesagt.«
    »He, Jungs. Ich bin noch nicht fertig!«, rief Matty über Funk.
    »Es kommt noch mehr?«, fragte ich.
    »Es kommt noch mehr.«
    »Na, dann los.«
    »Ich habe all die Perverslinge und Kindergrabscher abgeglichen, die im letzten Jahr aus dem Gefängnis entlassen wurden. Das Büro der Bewährungshelfer hat mir mitgeteilt, dass bis auf drei alle Nordirland verlassen haben. Jeremy McNight liegt im Musgrave Park Hospital mit Lungenkrebs im Endstadium, Andy Templeton kam bei einem Hausbrand umsLeben – einem ungeklärten Hausbrand, möchte ich hinzufügen. Und schließlich, nach einem Haufen entnervender Kleinstarbeit und …«
    »Komm zur Sache.«
    »Ein Name. Könnte unser Bursche sein. Hat vier Jahre wegen homosexueller Vergewaltigung gekriegt. Ist vor zwei Monaten freigekommen.«
    »Keinen Namen über Funk«, unterbrach ich ihn.
    »Natürlich nicht! Ich bin doch nicht völlig bescheuert. Ich sags euch, wenn ihr auf dem Revier seid.«
    »Okay. Gute Arbeit, Mann.«
    Wir schalteten den Funk aus.
    »Wohin, Chef?«, fragte Crabbie.
    »Als Erstes zu Billy. 18 Queens Parade. Wir haben ein winziges Zeitfenster.«
    Wir fuhren etwa eine halbe Meile zu einem Reiheneckhaus, auch hier schmückte ein großes Wandbild die Giebelseite – King Williams Überquerung des Boyne. Ein bescheidenes Zuhause. Sozialer Wohnungsbau, was mich auf den Gedanken brachte, dass Billy all sein Geld wohl auf einem Geheimkonto hatte – entweder das oder er hatte alles an die Buchmacher verloren, wie jeder andere kleine Gauner auch. Worauf mir außerdem noch einfiel: 100 Pfund, Shergar auf Sieg, und wenn ich mein Konto überziehen musste.
    Wir gingen den Gartenweg zum Haus entlang und klingelten. Wir warteten und hörten, wie in Belfast eine Bombe hochging. »Zweihundert Pfund, dem Krach nach zu urteilen«, meinte Crabbie.
    Eine Frau öffnete. Sie war attraktiv, dünn, trug Jeansrock und Union-Jack-T-Shirt. Eine Zigarette baumelte ihr im Mundwinkel, in der einen Hand hatte sie ein Glas Gin, im anderen Arm ein Baby. Ich ging davon auf, dass das Caitlin war.
    »Wer zum Teufel seid ihr?«, fragte sie.
    »Wir sind von der Polizei.«
    »Er ist nicht da.«
    »Deshalb sind wir ja hier.«
    Wir drängten uns ins Haus. Ich schickte Crabbie nach oben, um die Waffe zu suchen, die Billy zweifellos unter seinem Kopfkissen liegen hatte, während ich unten suchte. Das Haus war voll mit Zigarettenkartons, Kisten mit Jameson und zwei, drei Dutzend Atari-Videospielkonsolen. Ich kümmerte mich nicht darum und ging zur Plattensammlung. Sinatra, Dean Martin, Buddy Holly, Hank Williams, noch mehr Sinatra.
    Das Baby schrie. Der Fernseher plärrte. Ich suchte im Wäschekorb nach blutigen Klamotten, dann nach Blutspuren an der Waschmaschine-Trockner-Kombination. Nichts. Caitlin folgte mir mit dem schreienden Baby auf dem Arm und schaute ängstlich. Ich ging in den Garten und sah mir die Wäsche auf der Leine an. Keine Blutflecken.
    Als ich wieder im Haus war, kam Crabbie die Treppe herunter und zeigte mir die Waffe, eine kurzläufige .38er Saturday Night Special. Er ließ sie am Ende eines Bleistifts baumeln. Ich schob sie in einen Beweismittelbeutel.
    »Die nehmen wir mit«, sagte ich. »Und Sie sollten der Kleinen was zu essen geben.«
    Dann fuhren wir zur 134 Straid Road, Apartment 4. Ein kleiner rechteckiger Mietkomplex, ein Dutzend Wohnungen, jede mit einem kleinen Balkon. Das Haus hätte ganz

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