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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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Mann namens Tommy Little?«
    »Nein.«
    »Kennen Sie jemanden namens Andrew Young?«
    »Nein. Worum geht es denn?«
    Die Schallplattensammlung war nicht sehr beeindruckend. Langweilige Zusammenstellungen klassischer Highlights aus den frühen Siebzigern von billigen deutschen Plattenfirmen. Keine Noten.
    Ich sah Crabbie an, er schüttelte den Kopf. Combs sah wirklich nicht so aus, als könne er körperliche Gewalt anwenden.
    »Gemäß den Bedingungen Ihrer Bewährungsstrafe habe ich das Recht, diese Räume nach einer Waffe zu durchsuchen. Ich werde von diesem Recht jetzt Gebrauch machen«, erklärte ich.
    Keine Waffe. Keine verbotenen Dinge. Nichts Verdächtiges. Blieb nur noch die Tatsache, dass er kein Alibi hatte.
    »Warum sind Sie noch in Nordirland, Mr Combs? Haben Sie keine Angst, dass man Ihnen ins Knie schießen könnte?«
    Combs graues Gesicht wurde noch grauer. »Sollen sie ruhig. Die können machen, was sie wollen. Mir egal. Die können mich ruhig umbringen. Ich habe nichts Falsches getan, und das wissen sie. Mein Leben ist zerstört. Alles ist zerstört. Meine Familie redet nicht mehr mit mir. Meine Freunde. Scheiß drauf. Sollen sie ruhig kommen. Die können machen, was sie wollen.«
    »Diese Trotzhaltung gefällt mir. Haben Sie irgendetwas, um dem etwas mehr Gewicht zu verleihen? Eine kleine Pistole, vielleicht?«, fragte ich.
    »Was haben Sie gefunden?«, erwiderte er.
    »Nichts.«
    Er nickte. »Wer würde mir denn schon eine Waffe verkaufen?«
    »Eigentlich jeder«, meinte Matty.
    Ich setzte mich aufs Sofa und sah ihn an. »Was ist geschehen, Mann?«
    Eine ganze Weile antwortete er nicht.
    »Liebe ist geschehen«, sagte er schließlich.
    Ich sah in seine merkwürdig blassen Augen.
    »Weiter.«
    Er schüttelte den Kopf. »Mein Fehler. Ich bin der Sonne zu nahe gekommen.«
    Wir verabschiedeten uns und fuhren zum Revier Carrickfergus zurück.
    »So ein Dickwanst«, lästerte Matty. »Ist wohl eher einer Tonne zu nahe gekommen.«
    Crabbie lachte und wies dann auf mich.
    »Erzähl Matty mal was über Ikarus, Sean.«
    »Ikarus war der Sohn von Dädalus, der berühmt dafür war, ein Labyrinth gebaut zu haben, bevor er dafür berühmt wurde, Flügel gebaut zu haben, die nicht funktionierten.«
    »Zufall«, meinte Matty.
    »Vielleicht«, pflichtete ich ihm bei.
    Wir kamen aufs Revier. Ich schickte die Jungs nach Hause, ging hinein und brachte den Chief auf den neuesten Stand. Brennan goss mir einen Jura-Tee ein, während er zuhörte.
    »Kein besonderer Fortschritt, hm, Sean?«
    »Nein, Sir.«
    »Na, wenigstens hat der Irre nicht wieder zugeschlagen, oder?«
    »Nicht, dass wir wüssten.«
    »Und was gibt’s sonst Neues?«, fragte Brennan.
    Ich nahm einen Schluck. »In meinem Leben, Sir?«
    »In Ihrem Leben, Sean.«
    »Ich war im Kino, hab mir Die Stunde des Siegers angeschaut.«
    »Und, gut?«
    »Sie rennen am Strand vom Old Course in St. Andrews entlang. Ich glaube, die Szene würde Ihnen gefallen, Sir.«
    Brennan gähnte. »Also gut. Nach Hause mit Ihnen! Hören Sie auf meinen Rat und gehen Sie früh zu Bett! Wir werden Sie vor Sonnenaufgang brauchen.«
    »Wozu?«
    Er klopfte sich an die Nase. »Top secret. Eine äußerst hochgestellte Persönlichkeit ist auf dem Weg hierher.«
    Damit konnte er nur Mrs Thatcher oder die Queen meinen. Beides wären schlechte Neuigkeiten.
    Ich ging nach Hause, konnte so früh aber nicht schlafen. Konnte ich noch nie. Ich briet mir ein Stück EWG-Schinken mit Ei und Kartoffelbrot. Ich aß vor dem Fernseher. Es gab eine nagelneue Detektivserie namens Magnum . Der Schnüffler hieß so. Er trug einen beeindruckenden Schnurrbart wie Serpico. Das, ging mir auf, war mein Problem damit.
    Ich rief Laura an, aber sie sagte mir, sie wolle gerade ausgehen.
    »Mit wem?«
    »Einem Freund.«
    »Was für ein Freund?«
    »Ein Freund vom College.«
    »Ein guter Freund?«
    »Du bist unmöglich!«, sagte sie und legte auf.
    Ich rief Jack Pougher an, einen alten Kumpel von mir, der bei Special Branch arbeitete. Ich setzte ihm mal meine Theorie von Freddie Scavanni als großem Player auseinander. Er hatte noch nie davon gehört. Er sagte, ich solle mich besser auf meine Detektivarbeit stützen. Ich sagte ihm, dass ich darin Scheiße sei. Wir redeten über Polizistenschnurrbärte und fanden, dass sie aus der Mode kamen.
    Ich nahm mir ein Pintglas aus dem Gefrierschrank und mixte mir einen Wodka Gimlet. Dann klingelte das Telefon. Die Ballistik. »Die Patronen, die Ihre Mordopfer getötet haben, sind

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