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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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viele Feinde gemacht.«
    »Die würden es nicht wagen.«
    »Die Leute, die er im Laufe der Jahre befragt hat. Wichtige Leute. Sie könnten einen Groll gegen ihn hegen.«
    »Vielleicht.«
    Jetzt war der Augenblick, mein As aus dem Ärmel zu ziehen. »Und dann ist da noch Freddie Scavanni, richtig? Tommy stirbt, und Freddie rückt nach.«
    Walter nickte und vor allem leugnete er nicht, dass Freddie der Nächste in der Reihe war.
    »Aber wenn Tommy Little auf dem Weg zu Freddie stirbt, würde das denn nicht alle Alarmglocken der Welt schrillen lassen? Würde Freddie nicht der Spanischen Inquisition von IRA und FRU ausgeliefert werden?«, brachte ich meine Zweifel vor und fragte ihn zugleich.
    Er seufzte. »Deshalb kann es nicht Freddie gewesen sein.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Walter, erzählen Sie mir noch mal von diesem Telefonanruf, den Tommy in der Todesnacht erhalten hat.«
    »Das Telefon klingelte. Er ging ran und sprach. Dann legte er auf. Er wollte sowieso gerade los, aber … Ach, ich weiß nicht … Vielleicht hatte der Anruf dem Ganzen eine größere Dringlichkeit gegeben.«
    »Was genau hat er zu Ihnen gesagt?«
    »Er sagte, er müsse, lassen Sie mich nachdenken … Er müsse zu Billy White, und dann müsse er sich um was Geschäftliches mit Freddie kümmern. Ja, das war’s.«
    Ich schlug mein Notizbuch auf und blätterte zurück. »Erst haben Sie gesagt, Tommy habe erklärt, er wolle erst noch was Geschäftliches mit Billy klären und dann zu Freddie. Was von beidem? Es ist wichtig, Walter.«
    Er dachte einen Augenblick nach.
    »Ich weiß es nicht mehr. Damals war es nicht wichtig. Ich wusste ja nicht, dass es das Letzte war, was ich ihn je sagen hören würde.«
    »Lassen Sie mich wissen, wenn Ihnen noch was einfällt?«
    Er nickte, stieg aus und ging in den Bahnhof.

1 4 Uhr, Carrickfergus
    Ich las noch einmal die Ansichtskarte des Killers, war aber nicht einen Millimeter weiter, als das Telefon des CID klingelte. Dädalus – Erfinder – Athener – Labyrinth – Spiegel – Stierverehrung – Kreta – Poseidon. Dring. Dring. Dring. Dring. Dring. Dring. Dring.
    »Kann mal jemand drangehen, bitte?«
    Matty saß mal wieder auf dem Klo, Crabbie war noch in der Mittagspause.
    Ich ging dran.
    »Hallo, ich möchte gern mit Sergeant Duffy sprechen, bitte«, sagte eine Stimme mit Dubliner Akzent.
    »Am Apparat.«
    »Sergeant Duffy, mein Name ist Tony O’Rourke von der Sunday World . Wir haben hier in unserer Redaktion in Dundalk gerade einen Brief erhalten, ein DIN-A4-Blatt. Eine Abschussliste. Darüber steht: ›Schwule, die bald sterben werden.‹ Ein halbes Dutzend Namen. Die ersten beiden, Tommy Little und Andrew Young, sind schon durchgestrichen. Die anderen sind alles prominente Leute in Nordirland. Wir haben den Brief fotokopiert und das Original an die Polizei in Dundalk weitergereicht.«
    »Okay«, sagte ich.
    »Hören Sie, wir werden die Liste und die Story über den Mörder diesen Sonntag bringen, und wir haben uns gefragt, ob Sie dazu noch einen Kommentar abgeben wollen.«
    »Moment mal! Das können Sie nicht drucken. Sie bringen das Leben dieser Menschen in Gefahr.«
    »Sie kennen die Liste also schon?«
    »Ja. Wir haben sie auch gekriegt«, räumte ich ein.
    »Wir werden die Liste bringen, Sergeant, das ist eine Meldung. Wir wollten nur hören, ob Sie irgendeinen Kommentar dazu abgeben möchten.«
    »Sie gefährden das Leben dieser Menschen! Lassen Sie mich mit Ihrem Chefredakteur sprechen.«
    »Ich bin der Chefredakteur, Sergeant. Hören Sie, wir wissen bereits von unseren Quellen, dass die Personen auf der Liste unter Polizeischutz stehen. Wir gefährden niemanden.«
    »Das können Sie nicht drucken! Es ist gefährlich und verleumderisch.«
    »Es ist nicht verleumderisch, eine Liste bekannter Homosexueller zu drucken.«
    »Das können Sie nicht machen, Mr O’Rourke, das ist vollkommen unverantwortlich. Ich möchte Ihnen ja nicht drohen, aber …«
    »Ich würde liebend gern hören, wie Sie mir drohen wollen, Sergeant.«
    »Na kommen Sie schon, Tony. Sehen Sie nicht, dass das der völlig falsche Weg ist?«
    »Das können Sie mich gern Montag noch mal fragen, wenn sich die Auflage verdoppelt hat.«
    »Sehen Sie denn nicht, dass der Kerl Sie benutzt?«
    »Sie haben also keinen offiziellen Kommentar abzugeben?«
    »Nein. Natürlich nicht.«
    »Also gut«, meinte er nur und legte auf.
    Ich lief in Brennans Büro und berichtete ihm davon. Er ging durch die Decke.
    »Wie konnten Sie das

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