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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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zulassen?«, brüllte er.
    »Der Killer muss ihnen die Liste geschickt haben. Wir müssen sie daran hindern, sie zu drucken. Wir müssen eine einstweilige Verfügung erwirken.«
    »Die Zeitung sitzt in der Republik, richtig?«
    »Ja.«
    »Wie zum Henker könnten wir ein Gericht dort dazu bringen, eine einstweilige Verfügung anzuordnen?«
    »Keine Ahnung, aber wir müssen einfach. Sie müssen telefonieren, Sir!«
    Brennan nickte und schickte mich mit einer Handbewegung hinaus.
    Eine Stunde später rief er mich zu sich. »Wir können nichts unternehmen, Duffy. Die werden das drucken«, sagte er.
    »Aber wie können die …«
    Er hob eine Hand. »Kein Wort. Kein verdammtes Wort. Wir können nichts tun. Setzen Sie sich, Duffy.«
    Ich setzte mich. »Sir?«
    »Welche Fortschritte haben Sie bisher erzielt, den Kerl aufzuspüren?«
    Ich räusperte mich. »Nun, wie ich schon in meinem Bericht ausgeführt habe, habe ich Freddie Scavanni und Billy White befragt, ich habe mit Walter Hays gesprochen und, ähm …«
    »Waren Sie heute Morgen in Ballycarry?«
    »Ja, Sir.«
    »Was haben Sie dort gemacht?«
    »Ich war bei der Beerdigung von Lucy Moore.«
    »Warum?«
    »Keine Ahnung. Ich dachte, vielleicht könnte ich mit ihren Eltern reden oder ihrer Schwester oder …«
    »Warum gehen Sie zu einer Beerdigung nach einem Selbstmord, wenn Sie gerade in einem Doppelmord ermitteln?«
    »Sir, ich …«
    »Sie beklagen sich über fehlende Ressourcen, darüber, dass Sie bei den Unruhen Dienst tun müssen und wie kostbar Ihre Zeit ist, und dann gehen Sie zur Beerdigung einer Frau, die sich hat schwängern lassen und deren Mann einer der IRA-Leute im Hungerstreik ist?«
    Darauf wusste ich nichts zu erwidern.
    »Sie stecken bis über beide Ohren im Schlamassel, richtig, Duffy?«
    »Nein, Sir. Ich finde nicht, Sir.«
    »Sie wissen, dass sich das Büro des Chief Constable jetzt einmischen wird, oder? Der Chief Constable hängt mir an den Hacken!«
    »Tut mir leid, Sir, ich habe mein Bestes gegeben.«
    »Ihr Bestes ist offenkundig nicht gut genug, verdammt. Der Chief Constable!«
    Seine Augen glühten, sein Gesicht war herzinfarktrot.
    »Sir, ich …«
    »Hauen Sie ab!«
    Mit diesem Arschtritt schlich ich davon.
    Um 16 Uhr wurde das ganze Revier zum Dienst nach Belfast einberufen. Man ging von gewaltigen Ausschreitungen aus. »Sie und Ihr Team bleiben hier, Sergeant Duffy. Sie haben zu tun! Sie haben etwas Wichtiges zu erledigen!«, bemerkte Brennan mit kindischem Sarkasmus.
    Das Revier leerte sich.
    Gegen 17 Uhr hörten wir das Grummeln kontrollierter Explosionen und das Knallen der Gummigeschosswaffen.
    Die Sonne ging unter.
    Brandbombenfeuer. Suchscheinwerfer der Armeehubschrauber. Verworrene Berichte von Unruhen in der BBC.
    Ich schickte meine Leute nach Hause und stellte die Nachrichten an. Ja, diesmal war es richtig schlimm.
    Ich starrte die Karte des Killers und unsere bisherigen Ermittlungsergebnisse an. Wir hatten gar nichts.
    Ich las die Berichte drei Mal durch, bis ich sie nicht mehr sehen konnte, dann stieg ich in meinen BMW und fuhr nach Rathcoole.

2 1 Uhr, Rathcoole
    Billy stapfte im Billardsalon auf und ab und bellte Befehle. Die Unruhen hatten sich über North Belfast hinaus ausgeweitet, und Billy war in Alarmbereitschaft: Schüsse, Bomben, Einsatztruppen gegen die Ausschreitungen – das Hinterzimmer hatte was von April 1945.
    »Schlechter Zeitpunkt. Was willst du, Bulle?«, fragte Billy.
    »Aye, was wollen Sie?«, wiederholte Shane.
    »Was war, nachdem Tommy Little gegangen war?«, fragte ich Billy.
    »Er hat Shane abgesetzt und sich um seine Angelegenheiten gekümmert. Er ist weitergefahren«, antwortete Billy.
    »Er kam dort nie an.«
    »Sagt wer?«, wollte Shane wissen.
    »Sagt Freddie Scavanni, der neue Kopf der FRU.«
    Billy schüttelte den Kopf. »Wir haben ihn jedenfalls nicht umgebracht. Wir haben alle hier bis Mitternacht rumgehangen. Fragen Sie irgendeinen der Jungs. In der Glotze lief Snooker, und wir hingen rum.«
    Shane sah mich an. In seinem Blick lag noch etwas anderes als Verachtung. Er wusste, dass ich es wusste. Tommy und er hatten eine Affäre gehabt. Wenn ich das vor Billy erwähnte, würde der ihn standesrechtlich erschießen lassen. War die Drohung das wert? Ich fragte mich, ob Shane das Zeug dazu hatte, mein Hauptverdächtiger zu werden. Konnte ich ihn zum Kronzeugen machen?
    »Ich möchte Ihnen etwas zeigen«, sagte ich, nahm mein Notizbuch, malte ein Labyrinth aufs Papier und gab das Notizbuch

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