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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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jedem anderen Land der Welt wäre man einfach darüber hinweggefahren, aber hier waren immer mal wieder Polizisten mit Sprengvorrichtungen wie dieser in die Luft gejagt worden. Man gräbt ein Loch in die Straße, füllt es mit C4 und Nägeln, legt eine Eisenplatte darüber, damit es so aussieht wie der Notbehelf bei Straßenbauarbeiten. Das Ganze jagt man mit einer Fernzündung hoch. Das hier war die protestantische Coronation Road im protestantischen Victoria im protestantischen Carrickfergus, die Chance, dass es sich tatsächlich um eine zeitweilige Baustelle handelte, lag bei 99 Prozent, aber ich würde nicht darüber fahren. Ich setzte zurück und nahm die Coronation Road nach Süden.
    Feige? Sicher. Lebendig? Aye.
    Ich fuhr zu Oscars Zeitungsladen, holte mir meine kostenlosen Zeitungen ab, sagte ihm, ich hätte ein Wort mit Bobby Cameron gewechselt, was ja an sich auch stimmte. Oscar verkaufte jetzt auch Farbe und Eisenwaren, um über die Runden zu kommen. Ich nahm mir die Musterkarten aller nur erdenklichen Blautöne mit und fuhr aufs Revier.
    Normalerweise war ich der Erste, aber an diesem Morgen wartete Brennan schon auf mich. Er winkte mich zu sich ins Büro, und als ich mich setzte, stand er auf und schloss die Tür. Er bot mir einen Whiskey an.
    »Zu früh für mich, Sir.«
    Er goss sich einen ein.
    »Also«, hob er an.
    »Also«, pflichtete ich ihm bei.
    »Ich habe die Akten, Fallnotizen und Beweisstücke heute Morgen weitergereicht, aber Chief Inspector Todd hätte gern noch einen umfassenden Bericht von Ihnen«, sagte Brennan.
    »Ich werde mich sofort an die Arbeit machen«, sagte ich mit neutraler Stimme.
    Brennan nahm einen Schluck. »Offenbar hat es gestern in Larne einen Zwischenfall gegeben?«, fragte Brennan.
    »Sir?«
    »Todd meint, Sie hätten ihn angebrüllt.«
    »Nicht meiner Erinnerung nach, Sir«, sagte ich.
    »Sie haben eine harte Woche hinter sich, mein Junge. Bei Mordermittlungen ist eine Woche eine ganze beschissene geologische Epoche. Sie hatten eine Woche Zeit und haben nichts gefunden. Sie hatten nicht eine einzige Person zur Befragung hier. Sehen Sie es doch ein, Sean. Die Sache war zu groß für Sie.«
    »Ich bin nicht sicher, dass ich es ganz so ausdrücken würde, Sir.«
    »Der Mörder hat Sie zum Narren gehalten. Hat Ihnen Postkarten geschickt, hat Sie auf eine wilde Jagd nach Belfast geschickt, um anonyme Zettel zu finden, hat Ihnen verschlüsselte Botschaften geschickt! So etwas gibt es in Nordirland nicht.«
    »Es gibt auch keine Serienmorde an Homosexuellen, Sir.«
    »Man hat Ihnen übel mitgespielt, Junge.«
    »Da könnten Sie recht haben, Sir, denn tatsächlich glaube ich, dass die Notizen, die Namensliste, die Noten, die Morde nach dem an Tommy Little vielleicht nur Nebelwerk waren, um die Ermordung eines hochrangigen IRA-Offiziers zu vertuschen, der …«
    Brennan hob die Hand. »Sparen Sie sich das für Ihren Bericht. Das ist alles nicht mehr Ihr Problem. Meins auch nicht. Es handelt sich nun um eins der tollsten Dinge überhaupt: das Problem eines anderen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Das ist meine Schuld, Sean, ich hätte Sie an der kurzen Leine halten müssen. Sie sind sehr jung. Es war meine Aufgabe, Sie zu beaufsichtigen, zu lenken, das alles auf erheblich überlegtere Art anzugehen. Ich dachte, Sergeant McCallister würde da hilfreich sein. Ich hätte gedacht, ein so erfahrener Mann wie McCrabban würde hilfreich sein. Ich hätte das selbst übernehmen müssen.«
    »Nein, Sir, wenn jemand Schuld haben sollte für meine Vorgehensweise bei diesen Untersuchungen, dann ich ganz allein.«
    »Detective Chief Inspector Todd ist ein guter Mann. Er hat die Ermittlungen um die Shankill Butchers geleitet. Er wird ein paar Mann unter sich haben, dazu noch drei, vier Sergeants. Ein ganzes Spurenteam. Sie werden diesen Irren finden und die Sache in null Komma nichts aufklären.«
    Ich unternahm einen letzten verzweifelten Versuch. »Ich dachte, Sir, in diesen unruhigen Zeiten wären Ressourcen kostbar. Sicherlich sollte doch jemand vom Kaliber eines Detective Chief Inspector Todd zur Aufklärung von Terrorfällen bereitstehen, oder?«
    »Nicht, seit der Chief Constable sich für die Sache interessiert. Nicht, nachdem der Innenminister am Telefon war. Nicht, nachdem die Sunday World sich eingemischt hat. Jetzt ist das eine große Sache. Peinlich. Das Ganze muss sofort unterbunden werden.«
    »In dem Fall, Sir, könnte doch mein Team dabei helfen …«
    »Nein!«, rief Brennan. »Nein,

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