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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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Sonnenstrahlen ließen sein glänzendes Gefieder schwarzblau schimmern. Rubina setzte das Glas ab und lächelte böse.
     
    Natürlich ließ der letzte Traum Isa keine Ruhe mehr. Nachts wartete sie sehnsüchtig, dass sich Taras wieder in ihren Träumen sehen ließ und tagsüber träumte sie von jenem geheimnisvollen Verborgenen Reich. Sie sehnte sich nach den Lebewesen dort, sie vermisste in ihrem realen Leben die schwere Süße und Leidenschaft ihrer nächtlichen Begegnungen, die Leichtigkeit des Seins, die fantastische Unwirklichkeit, das Fliegen mit dem Elfenprinz an ihrer Seite und die seltsamen Landschaften die sie in jener Welt kennen lernte. Die Erinnerung an jenen Krieger in der steilen Schlucht ließ sie nicht mehr los und sie holte sich ihre Wanderkarten und suchte den darin verzeichneten See nach dieser Klamm ab. Und wirklich, unweit des Sees war eine Klamm oder eine Schlucht eingezeichnet, die einen Höhenunterschied von ca. hundert Metern hatte, steil und anscheinend unbegehbar, aber mit schmalen Felsenplateaus, einem kleinen Wasserfall und einem Fluss der am Fuße dieser Klamm durch die Felsen bis zu dem großen See floss. Auf der Karte stand auch der Name: „Bärenklamm“ und ein Hinweis: „Nur für geübte Kletterer, für Touristen ohne erfahrenen Führer unbegehbar, Absturzgefahr.“ Trotz dieser für sie abschreckenden Warnung beschloss sie, wieder einmal ihren alten Freund Trimmel anzurufen und ihn zu einer Jause einzuladen.
    Ein paar Tage danach kam er am späten Vormittag nach einem frühen Jagdausflug zu Isa. Vorsichtig stellte er sein Gewehr ab und befahl seinem Hund im Freien mit Wolf zu spielen und während beide Tiere glücklich zum See hinunterliefen und genüsslich miteinander schnüffelten, trank er mit Isa Kaffee und ließ sich ihren Kuchen schmecken.
    Sie fragte ihn: „Josef, kannst du mir etwas von einer Bärenklamm erzählen?“ Trimmel war begeistert: „Ach Isa diese Klamm gehörte zu meinem früheren Jagdgebiet, du weiß doch, in der Nähe des Hohen Bergsees, wo man nur im Hochsommer baden kann, da das Wasser derartig eisig kalt ist. Mit etwas Glück hat er in den heißen Sommermonaten ca. 15 Grad. Aber die Tauchklubs üben dort oben gerne und ich war vor einigen Jahren Jagdaufseher in dieser Region. Die Berge sind mächtig, steil, wild und nur für erfahrene Bergsteiger zu empfehlen! Doch Mädchen: Hände weg von der Klamm! Leider hatte es dort schon einige böse Unfälle gegeben, da immer wieder leichtsinnige Touristen versuchten ohne erfahrenen Bergführer auf dem schmalen Steig in die Schlucht hinunter zu klettern. Ein falscher Tritt und du stürzt hundert Meter ab in die eisige Tiefe. Natürlich ist für Wanderer und Bergsteiger diese wildromantische Schlucht mit dem tosenden Wasserfall und dem laut rauschenden Fluss sehr verlockend. Dort ist es sogar im Hochsommer dunkel, kühl und frisch, und das Geißblatt duftet dort unten besonders süß und einige behaupten, dass es in den Felsen und Steinen am Wasser Citrine gibt, das sind gelb schimmernde Halbedelsteine, denen besondere Heilwirkung nachgesagt wird. Manche nennen sie auch Sonnensteine.
    Zusammen mit dem Hämatit, dem so genannten Blutstein wurden die Citrine in der Antike als Schutzsteine für Soldaten verwendet, da sie angeblich die körperlichen und geistigen Funktionen aktivieren. Auch bei Menschen, die Mut und Selbstvertrauen benötigen, soll dieser Heilstein sehr gut wirken. Na ja, wenn man daran glaubt!
    Aber zurück zu der Bärenklamm: Ab und zu steigen geübte Kletterer angeseilt die Schlucht hinab und wandern unten den Flusslauf entlang zum Wasserfall. Dort befindet sich ein kleines Kreuz, das an den Unfalltod eines Bergsteigers erinnert. Für manche ist es wie eine Wallfahrt, außerdem lockt sie das Abenteuer und die Citrine. Es gab lange Zeit ein Märchen, dass dort unten ein Klammgeist lebt, der diese Sonnensteine bewacht und Steinsucher listig in die Tiefe lockt und dann wartet, bis sie ausrutschen und abstürzen.
    Bitte versuch nicht dort hinunter zu steigen, für dich ist das viel zu gefährlich, Du weißt doch, dass du schon als kleines Kind manchmal Höhenangst hattest! Deine Großmutter erzählte mir, dass sie dich nur angeseilt über ausgesetzte und steile Schneefelder und Schottersteige in den Bergen mitnehmen konnte, da du sofort Atemnot und Angstanfälle bekamst! Wahrschein kam das von deinem Schlafwandeln während deines Wachstums. Oft fanden wir dich morgens im Garten oder am Ufer des Sees

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