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Der Keil des Himmels

Der Keil des Himmels

Titel: Der Keil des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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höchsten Gebäude   Zephrenaics.  
    Ku Zwei saß hechelnd neben Auric und ließ sich die Ohren kraulen.
    „Ich meine, er scheint nicht zu haben irgendwelche direkten Aufgaben. Er hält sich abseits, taucht nicht auf bei Besprechungen.“
    „Sie ist mir im letzten Moment von der Heerespräfektur zugeteilt worden. All meinen Erkundigungen ist man ausgewichen.“ Es war unvermeidlich gewesen, dass diese Frage irgendwann einmal auftauchen würde. „Offiziell gilt sie als Sprecherin der Präfektur des Heeres.“
    Auric beugte sich zu Crussav hinüber und senkte seine Stimme. „Ich habe den Verdacht, sie gehört zur Kutte. Für wie dumm halten die uns? Wenn es um Kommunikation mit der Präfektur geht, können wir jederzeit auf Senphoren zurückgreifen. Gut, vielleicht will Präfekt Makuvan wirklich einen direkten Augenzeugen bei unserer Mission dabei haben. Aber irgendwie ist irgendetwas an ihr dran, dass auf geheimnisvolle Organisationen hindeutet.“
    „Was ännliches habe ich mir auch schon gedacht.“
    „Also besser von ihr fernhalten. Je weniger Kontakt, desto weniger Informationen kann sie bekommen. Bloß nicht aushorchen lassen.“
    „Ich mich aushorchen lassen? Niemals.“
    „Trotzdem müssen wir ein Auge auf sie haben. Wir müssen sie behandeln wie ein rohes Ei. Müssen ganz besonders aufpassen, dass ihr nichts zustößt. Eine verdeckte Kutte, die während unseres Feldzugs getötet wird, wäre das Letzte, was wir brauchen. Die würden uns zwar niemals den wahren Grund sagen und damit einen von ihnen nachträglich enttarnen, aber es würde bestimmt plötzlich eine Menge Fragen geben. Wahrscheinlich würde man danach noch mehr verdeckte Kutten auf uns ansetzen. Ich habe ein paar Leute beauftragt, sie unauffällig im Auge zu behalten und zu bewachen.“
    „Wir bewachen Bewacher. Sehr guht.“

    Czand hatte ihm nicht zu viel versprochen, was Vortigs Haufen betraf.
    Fast jeder Einzelne von ihnen wäre aus einem anderen Truppenteil in hohem Bogen herausgeflogen oder hätte die meiste Zeit mit dem Ableisten von Strafmaßnahmen oder unter Arrest verbracht.
    Kaum einer von ihnen trug eine vorschriftsmäßige Uniform.
    Eisenvogel trug an einem Hütchen, über dessen Form man nur sagen konnte, dass sie irgendwie spitz war, eine seltsame Sammlung von Federn jeder Art und Größe. Unmengen von Riemen mit Federn, Knochen, Metallscheiben und anderen Arten von Talismanen hingen an ihm über zerfetzten miteinander verfilzten Lagen von Kleidung herab. Aber alle seine Bolzen trafen. Alle von ihnen, eher Pfeile als Bolzen, stellte er selber aus vorhandenen Teilen her und versah sie mit einer speziellen eisernen Spitze. Er nannte sie seine Eisenvögel, daher der Name.  
    Talismane und Fetische schienen überhaupt bei diesem Haufen sehr beliebt zu sein.
    Vukrant schien nur aus einem dicken, zottigen von eingenähten Fetischen starrendem Fell und daraus hervorstakenden mageren nackten Armen und Beinen zu bestehen.
    Spinne trug ein langes, ledernes Hemd auf das zerbrochene Pfeile und Bolzen in engen Reihen so dicht aufgenäht waren, dass es wirkte, als wolle er sich damit so etwas wie ein Panzerhemd schaffen. Bis auf willkürlich und unerwartet vorgetragene oder still vor sich hin gemurmelte Zitate verschiedenster Arten von Poesie sprach er überhaupt nicht.
    Pfosten stach aus dieser Horde heraus, indem er sich als überkorrektes Musterbeispiel eines idirischen Soldaten präsentierte. Makellose Uniform und Rüstungsteile. Perfekte Haltung und militärisch korrektes Auftreten. Vielleicht etwas kurz angebunden.
    Spinxers Augen schienen unterschiedlichste, ständig wechselnde Meinungen darüber zu haben, in welche Richtung sie blicken sollten. Man konnte ihm kaum in die Augen blicken, ohne dass einem schwindlig wurde. Trotzdem traf sein Pfeil jedes ihm angezeigte Ziel, egal wie weit entfernt, wie groß oder klein es sein mochte, ob unbewegt oder beweglich.
    Die meisten trugen verschiedene selbst zusammengeschusterte Modelle von Bogen, Kombinationen aus Flachbogen und Langbogen, aus Armbrustteilen und Spannarmen unterschiedlichster Materialien. Auric war sich ziemlich sicher, dass jeder andere leidliche Schütze mit den meisten dieser Konstruktionen keinen vernünftigen Schuss hinbekommen hätte.
    „Sind sie nicht großartig?“, strahlte Vortig Auric an und konnte vor Stolz und Begeisterung kaum an sich halten. „Ist das nicht ein auserlesener Verein?“
    Ja, irgendwie fiel es schwer, ihm da zu widersprechen.

    Er träumte

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