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Der Keil des Himmels

Der Keil des Himmels

Titel: Der Keil des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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vorbei geglitten, ohne irgendetwas auch nur zu streifen.  
    Und später im Kampf, da waren die Quâ-tsunja ihm ausgewichen, und hatten Chancen ihn zu töten vertan, sich zurückgehalten.
    Er durfte nicht sterben. Wer hatte ihn denn beim ersten Anschlag, dem in der Diaphanum-Manufaktur, dem, der ihm selber galt, gerettet?
    Derjenige der ihn in diese Falle gelockt hatte, musste von Nefrakus Schwierigkeiten bei seinen Drogengeschäften mit Konkurrenten gewusst haben. Hatte der Kerl, der angeblich Auric mit seinem Hinweis in die Diaphanum-Manufaktur gelockt hatte, die Reichsgarde wollte Nefraku dort an diesem Abend eine Falle stellen, irgendwie davon erfahren, dass die Konkurrenz Nefraku aus dem Geschäft haben wollte, dass sie schon einen Anschlag auf sein Leben versucht hatte? Der Kerl, der angeblich Lygarne und ehemaliger Parteigänger Eisenkrones gewesen war. Woher? Er war bei dem Anschlag auf Nefraku nicht dabei gewesen? Der Kerl, der mit von einem Ohr zum anderen aufgeschnittener Kehle gefunden wurde.
    Von wem gefunden?
    Von Kudai.
    Kudai hatte gesagt, er habe ihn mit von einem Ohr zum anderen aufgeschnittener Kehle gefunden.
    Kudai hatte gesagt, er sei ein Lygarne und ehemaliger Parteigänger Eisenkrones gewesen. Was sich bei Untersuchungen durch die Kutte bestätigt hatte.
    Kudai hatte gesagt, dass der Tipp von diesem Kerl gekommen sei. Was sich nicht bestätigen und nicht nachprüfen ließ. Nachdem der Kerl nun einmal tot war.
    Kudai war bei dem Überfall auf Nefraku dabei gewesen. Kudai hatte von all dem gewusst.
    Kudai war rechtzeitig zu seiner Rettung herbeigeeilt. Kudai hatte seinen Tod und somit das Scheitern der gegnerischen Pläne verhindert.
    Kudai hatte sich jemanden gezielt ausgesucht, der einen Hintergrund hatte, der ihn bei näherer Untersuchung als verdächtig erscheinen lassen musste, einen Hintergrund, der genügend Motive für eine solche Tat liefern würde. Und dann hatte er ihn ermordet. Und behauptet er sei die Quelle des Tipps, der Auric in die Falle lockte. Tote können nicht widersprechen. Sie können keinen Verdacht zerstreuen, sich nicht verteidigen. Alle Verdächtigungen, alles, was ihnen unterstellt wird, bleibt an ihnen hängen.
    Kudai hatte von Nefrakus Krieg mit seinen Konkurrenten im Drogengeschäft gewusst – genau wie er selber –, weil er bei dem Überfall auf ihn dabei gewesen war und er dann – genau wie er selber – die Erklärung aus Nefrakus eigenem Mund gehört hatte. Es gab kein kleines Vögelchen, dass ihm irgendetwas verraten hatte. Von ihm alleine kam der Hinweis – kam die Lüge, dass die Reichsgarde Nefraku in dieser Nacht in der Phanumfabrik eine Falle stellen wollte. Damit der Anschlag echt erschien, musste er von Attentätern angegriffen werden, die es tatsächlich auf sein Leben abgesehen hatten. Kudai kannte ihn und seine Fähigkeiten und konnte darauf setzen, dass er lange genug überleben würde, um das Ganze zu einem glaubwürdigen Anschlag zu machen, bevor er dann im rechten Moment mit Verstärkung dazu kam und ihm das Leben rettete.  
    „Du kommst klar?“, hatte Kudai ihn in den Trümmern der zerstörten Manufakturmauern besorgt aber auch ungeduldig gefragt. Dann, mit einem letzten Klaps auf die Schulter, war er aufgesprungen und seinen Leuten zu Hilfe geeilt. Kudai hatte sich beeilen müssen, denn einige der Attentäter hatten zwar noch erbittert gekämpft, andere hatten sich aber schon zur Flucht gewandt. Und er hatte doch noch Genarions ehemaligem Angestellten Galbat Merandani die Nachricht zustecken müssen, die den Vikar schließlich belastete. Hatte Kudai Galbat Merandani selber getötet oder seine nur Leiche gefunden? Auric wusste es nicht, er hatte den forteilenden Kudai im Kampfgetümmel aus den Augen verloren.
    Danach tötete Kudai dann jemanden, auf den sich eine falsche Spur legen ließ, weil er einen verdächtigen Hintergrund hatte; mit einem Schnitt durch den Hals von einem Ohr zum anderen.
    Kudai war es, der ihn in den Hinterhalt geschickt hatte, in die Diaphanum-Manufaktur.
    Er hatte der ersten Attacke entkommen können, fliehen, sich im Gewirr der Manufaktur verstecken, die Verfolger auseinanderziehen.
    Genau genommen war ein Gebäude, verwinkelt und verschachtelt wie diese Phanum-Manufaktur, nicht gerade der ideale Ort für ein Attentat, für eine sichere Falle. Wie sich erwiesen hatte.
    Auric stutzte.
    Daher also die Anzahl der Attentäter.
    Er selber hatte ja ebenfalls aus ihrer Anzahl geschlossen, dass derjenige, der hinter dem

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