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Der Keil des Himmels

Der Keil des Himmels

Titel: Der Keil des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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hatte, in den größeren vorderen Wohnraum hinein. Bei Kudais Grinsen von einem Instinkt getrieben.
    Zunächst einmal aus der direkten Bedrängnis befreit, starrte er auf Kudais Arm.
    Oh, mein Gott. Thyrins Blut, das ist nicht wahr!
    Nicht nur die Klinge des Fechtspeers richtete sich aus Kudais Griff auf ihn, zwei weitere geschwungene Klingen starrten an Kudai hervor. Sie ragten wie Sicheln aus der Länge seines Unterarm hervor, hatten dort den Uniformstoff zerfetzt.  
    Wie die Killerkreatur auf den Vorbollwerken von Jhipan-Naraúk. Die rote Kinphaurenkriegerin mit der ins bleiche Gesicht tätowierten Dämonenfratze.  
    Ankchorai!
    Kinphauren!
    Die Kinphauren waren also auch in diese ganze Sache verwickelt.
    Daher also der Anschlag auf General Kelam!
    Kudai schien bei all dem keine Schmerzen zu spüren. Erstaunlich wenig Blut zeigte sich an seinem Unterarm. Er grinste Auric grimmig an.
    „Jetzt haben wir‘s einmal angefangen, jetzt müssen wir‘s auch zu Ende bringen. Du kommst hier nicht lebend raus.“
    Kudai stürzte auf ihn zu, der Fechtspeer sauste durch die Luft. Auric parierte, lenkte die Speerklinge ab, zwei Striemen von Schmerz schrappten über die Haut seines Arms. Er sprang zurück – es reichte nicht den Fechtspeer zu parieren, da waren gleichzeitig bei jedem Schlag, zwei weitere Klingen, denen er entgehen musste. Ein weiteres schnappendes, sirrendes Klingen. Zwei Klingen fuhren auch aus Kudais linkem Unterarm, wieder mit erstaunlich wenig Blut. Kudai attackierte erneut, drosch in einem Wirbel von Klingenblitzen auf ihn ein. Auric wich unter dem prasselnden Gewitter flirrender Schneiden zurück, fühlte die Kante des Tischs in seinem Rücken, parierte, kassierte erneut zwei Kratzer, packte blind mit links nach hinten greifend die Tischkante, warf ihn um, duckte sich seitwärts unter dem nächsten Klingenhagel weg, sprang hinter den Tisch.
    Sekundenbruchteile blickten sie einander über den umgekippten Tisch an.
    Du kannst mich hier nicht lebend rauslassen. Weil ich dich als Verräter erkannt habe. Weil ich dich so gesehen habe. Damit du nicht jetzt schon als Verräter und Überläufer auffliegst. Du musst mich töten, bevor jemand anders dich so sieht. Du musst mich töten, bevor jemand anders hinzukommt und dich ebenfalls so sieht.
    Kudai sprang, stand auf der Tischkante, sprang auf ihn herab. Auric wich blitzschnell zurück, versuchte verzweifelt mit seinem Schwert die sausenden Klingen von sich fern zu halten, holte es aus den Tiefen seiner Eingeweide herauf, ließ es durch die Kehle heraus. Wie eine Säge fräste sich der röhrende, blutgeile Raubtierschrei durch die Luft des kleinen Quartiers. Für einen Sekundenbruchteil ließ er sogar Kudai in seiner rasenden Attacke innehalten. Doch nur für einen Wimpernschlag. Umso heftiger und rasender drang er wieder auf ihn ein. Doch sein Grinsen war jetzt erstarrt, sein Gesicht war nur noch gezeichnet von eisiger Entschlossenheit. Auric sprang zurück, spürte wieder Wand hinter sich, wusste kaum mehr, wohin ausweichen in dem kleinen Raum. Brüllte wieder, lang hallend und laut. Wich zur Seite hinter den Tisch, Kudai folgte mit wirbelndem Fechtspeer, starrenden Klingen. Auric trat ihm den Tisch entgegen, sprang sofort in einen Gegenangriff, ging, da Kudai noch mit dem aufprallenden Tisch kämpfte, in einer Flankenattacke kurz auf weiter Klinge in Bindung, schaffte es dabei die Speerklinge seitlich abzulenken. Kudai schaute aufgebracht, als sie sich mit den aus seinem linken Unterarm ragenden gebogenen Klingen verhakte. Auric stürzte die Gelegenheit nutzend vor, Kudai konterte mit verhakten, hochgerissenem Armen, die Sichelklingen fingen Aurics Hieb ab. Draußen tat sich etwas.
    Kudai bekam den Fechtspeer frei, Auric brüllte wieder seinen Valgarenschrei, seine Lungen fühlten sich dabei schon roh an.
    Durch das schmale Fenster sah er draußen im Hof Bewegung. Jemand lief auf sie zu. Auch Kudai sah es.
    Er keuchte schwer vor Erbitterung, stand still. Die Arme ausgestreckt, die Klingen Auric entgegen starrend.  
    „Verdammt, Auric, du versaust alles!“, sagte er. „Dann eben anders!“
    Mit einem Sirren schnappten die Klingen in die Unterarme zurück, Kudai sprang zum Fenster, war auf der Brüstung, sprang hindurch. Auric sah im Fensterausschnitt, wie sein huschender Schatten sich draußen auf das Dach schnellte.
    Zwei seiner Leibgarde, Davernian und Pfahl stürzten durch die Tür. Wahrscheinlich hatten sie schon überall verzweifelt nach ihm

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