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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Berges.
    Braedon rief Ariana einige beruhigende Worte zu, ehe er vorsichtig weiterging. Mit beiden Händen tastete er sich an den Mauern entlang, als er die Treppe hinabstieg. Seltsame Zeichnungen bedeckten die glatten Steine des Treppenabgangs: Buchstaben und merkwürdige kleine Gestalten, die fein in den Granit gehauen waren. Die Zeichen waren anmutig und sehr kunstvoll gearbeitet, aber ihre Bedeutung wollte sich Braedon nicht erschließen, während er die Stufen hinunterlief, achtungsvoll und gespannt, was am Fuße des geheimen Gangs auf ihn warten mochte.
    »Calasaar.«
    Seine Stimme war ein ehrfurchtsvolles Flüstern, als er die unterste Stufe erreichte und vor einem Sockel stehen blieb, der aus Obsidian, einem schwarzen Stein aus Lava, gearbeitet war. Auf dem kleinen Altar stand ein Kelch: ein goldenes Gefäß, um dessen Fuß sich ein Drache wand. Und in den Klauen des Tiers befand sich ein Stein, der gleißend weiß leuchtete.
    »Calasaar«, wiederholte er staunend.
    Bei allen Heiligen, er hatte den Stein des Lichts gefunden!
    Mit bleischweren Beinen und schweißnassen Händen lief er zu dem Sockel. Er hatte bereits die Hand ausgestreckt, bereit, den Kelch zu berühren, als er in der Bewegung stockte.
    Seine Finger schwebten unmittelbar über dem mystischen Schatz, das Blut rauschte in seinen Schläfen – das Blut, das nun womöglich sein Schicksal besiegelte.
    Zur Hälfte Gestaltwandler, warnte ihn seine innere Stimme.
    Wenn er auch nur mit einem Teil des Drachenkelchs in Berührung kam, konnte er auf der Stelle sein Leben verlieren. Vermutlich würde ihn das gleiche Schicksal ereilen wie die junge Diebin, die vor all den Monaten den anderen Stein von de Mortaine gestohlen hatte. Die Bilder erschienen in schrecklicher Klarheit vor seinem inneren Auge – erneut hörte er die Schreie der Frau, als sie gezwungen wurde, Avosaar mit bloßen Händen zu berühren: Ein gleißender Feuerball hatte sie erfasst – wie der feurige Atem eines Drachen – und auf der Stelle zu Asche verbrannt. Womöglich erwartete ihn jetzt, in dem schimmernden Licht des mystischen Steins, dasselbe Ende.
    Und dennoch …
    Wenn der Drachenkelch und seine vier verzauberten Steine tatsächlich die Macht vieler Zeitalter in sich bargen, wenn der Kelch wirklich Leben spendete, wie es die Legenden sagten, dann könnte Braedon mit ihm Ariana retten.
    Gütiger Gott, das war seine einzige Chance.
    »Ich tue es für sie«, sagte er und streckte die Finger nach dem Kelch aus.
    Die Frau, die er liebte – und die ihm alles in der Welt bedeutete – , lag sterbend in der Krypta. Wenn er bei dem Versuch, seinem Schicksal die Stirn zu bieten, ums Leben kam, dann sollte dem so sein. Doch ohne Ariana wollte er nicht weiterexistieren.
    Braedon machte sich auf das ihm Bevorstehende gefasst und schloss seine Rechte um die goldene Schale von Calasaar. Hitze entströmte dem Kelch und umfing seine Hand mit der Kraft von tausend Feuern.
    »Für sie«, keuchte er, fest entschlossen, seine Furcht zu bezwingen. »Für sie werde ich alles tun.«
    Zögerlich berührte er den Fuß des Kelchs mit den Fingerspitzen.
    Ein Blitz durchzuckte seinen Arm, seine Handfläche und Finger brannten und wurden von der Kraft des Schatzes versengt. Unsäglicher Schmerz erfasste ihn und breitete sich in seinem Arm aus, während er den Kelch zu halten versuchte.
    Doch die höllischen Flammen blieben aus.
    Trotz der nicht enden wollenden Hitze verschlang ihn kein Feuerball. Der furchtbare Schmerz raubte ihm schier den Atem, aber er lebte, Gott sei es gedankt. Und er war im Besitz des Kelches Calasaar.
    »Halte durch, Ariana«, betete er, als er die schmale Treppe hinaufrannte. »Lass mich nicht zu spät kommen.«
    Als Braedon den Raum erreichte, der zuvor ganz von der Dunkelheit der mondlosen Nacht durchdrungen gewesen war, erstrahlte dieser vom überirdischen Schein des Kelchs. Weiche Strahlen aus goldenem Licht beleuchteten Arianas zierliche Gestalt, die einsam in der Krypta lag. Braedon eilte an Arianas Seite und sank auf die Knie. »Ariana«, rief er leise und beugte sich zu ihr, um ihre bleichen Lippen zu küssen. »Meine Liebe, kannst du mich hören? Bist du noch bei mir, mein Engel?«
    Sie antwortete nicht. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Glieder schlaff und reglos. Kein Leben schien in ihr mehr zu sein.
    Schmerzvoll krampfte sich Braedons Herz zusammen. »Ariana!«
    Er presste sein Ohr auf ihre Brust. Sie atmete, und ihr Herz schlug noch, wenn auch sehr schwach. Und nicht

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