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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der ersten zarten Berührung seiner Lippen wich sie kurz zurück, doch ihre Zurückhaltung verflog schnell. Braedon presste seine Lippen fester auf ihren Mund und genoss das unschuldige Staunen, mit dem sie seinem zärtlichen Ansturm begegnete.
    Ihre Arglosigkeit brachte ihn fast um den Verstand, ihre Furchtlosigkeit, obwohl sie doch ahnen musste, dass er sich damit nicht zufriedengeben würde. Unter Aufbietung aller Willenskraft kämpfte er gegen seine Lust an, die immer stärker wurde. Schließlich gab er Ariana mit einem Seufzer frei.
    »Nun ist es geschehen«, sagte er mit heiserer Stimme und konnte seinen Blick kaum von ihrem sinnlich geschwungenen Mund wenden, der so einladend und weich war, dass ihn für einen kurzen Moment die Begierde wieder zu überwältigen drohte. Verwirrt schaute Ariana ihn an, als er sie auf Armeslänge von sich schob und sie im Schein des Feuers musterte. »Trefft keine neuen Abkommen mehr mit mir.«
    Bei der Warnung überzog eine verräterische Röte ihr Gesicht.
    »Eure Schuld ist hiermit beglichen, Ihr braucht also keine Angst mehr vor mir zu haben«, sagte er ungewollt schroff. »Und jetzt zieht Eure nassen Kleider aus und legt sie zum Trocknen vor das Feuer.«
    Sie starrte ihn mit einem zweifelnden Blick an.
    »Ich gebe Euch einen Moment, damit Ihr Euch in Ruhe entkleiden könnt. In meinem Beutel findet Ihr eine Tunika. Ihr könnt sie tragen, bis Eure Kleidung trocken ist.«
    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und ging davon, um nicht doch noch dem Verlangen zu erliegen, das nach wie vor in seinem Körper brannte. Er ließ Ariana allein in der Höhle zurück und trat in die Nacht hinaus, um in der frischen Luft seinen Kopf freizubekommen. In der Dunkelheit hörte er, wie Ariana ans Feuer trat und die wollene Decke fallen ließ, in die sie sich wie in eine Rüstung eingehüllt hatte. Anschließend zog sie das Kleid aus. Er konnte sie zwar nicht sehen, aber das war egal. Braedon verfügte über ein scharfes Gehör, das er in diesem Augenblick verfluchte.
    All seine Sinne richteten sich auf Ariana. Braedon lauschte und hörte das Geräusch von rauer Wolle, die an ihrem geschmeidigen Leib hinabglitt. Er hörte, wie steifer Leinenstoff über die sanfte Rundung ihrer Hüften, die schmale Taille und die wohlgeformten Brüste fuhr, als sie sich ihr Untergewand über den Kopf streifte. Ihren warmen, weiblichen Duft konnte er förmlich riechen; der würzige Geruch der Seife, die sie in Calais benutzt hatte, haftete noch immer auf ihrer reinen Haut. Fast glaubte er, die Süße ihres Körpers auf seiner Zunge schmecken zu können.
    Gott allein wusste, wie sehr er sie begehrte. Und die Lust würde über die Vernunft siegen, wenn er noch eine Nacht mit Ariana verbringen müsste.
    Als das Hemd neben Arianas bloßen Füßen zu Boden glitt, hatte Braedon sich der sinnlichen Tortur lange genug ausgesetzt. Erhitzt von der selbst auferlegten Entsagung lief er mit einem Fluch auf den Lippen tiefer in den Wald, um den größtmöglichen Abstand zwischen sich und die Höhle zu bringen, ehe er es sich noch einmal anders überlegen konnte.
    Im Laden des Segelmachers hing der Geruch des Todes, als sich die Tür zu der kleinen, im Dunkeln liegenden Behausung mit einem Knarren öffnete. Auf der Schwelle erschien ein großer schwarzer Stiefel, dessen gefährlich gezackter Sporn am Absatz schwach silbern in der anbrechenden Dämmerung leuchtete. Ein Windstoß vom Dock her umwehte den Saum eines langen, aus scharlachroter Wolle gewebten Umhangs. Das Aneinanderreiben des schweren Stoffs war das einzige Geräusch auf der Straße, die seit Anbruch der Nacht verlassen dalag.
    Der stechende Geruch wurde durch die kühle Brise, die hereinwehte, schlimmer, aber der Ritter, dessen große Gestalt nun die ganze Tür beherrschte, ignorierte den Gestank. Allein die leicht verzogenen Lippen verrieten seinen Abscheu, seinen Zorn jedoch wusste er gänzlich zu verbergen.
    Er trat in den engen Laden und nahm die Anzeichen eines stattgefundenen Kampfes mit wachem, kaltem Blick in sich auf: ein umgeworfener Schemel, ein Segeltuch, das halb fertig über den Arbeitstisch drapiert lag, zerlaufene und längst ausgehärtete Wachsspritzer auf der Arbeitsfläche. In einer düsteren Ecke des Nebenraums lag der Leichnam eines alten Mannes. Ging man nach dem widerlichen Gestank, so war er bereits länger als einen Tag tot. Sein Kopf war seltsam verdreht, sein altersschwacher Körper mit roher Gewalt gebrochen – wie ein Zweig unter

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